WILLINGSHAUSEN. In der „Neustädter Sieben“ in Willingshausen läuft seit dem 2. April die Ausstellung „Wir fangen dann ‚mal das Malen an!“. Unter diesem Titel zeigen zwei künstlerische Newcomer im fortgeschrittenen Alter ihre Talente: Gabriele Franke und Helmut Brenzel.
Schon die Vernissage am 2. April löste mit über 40 Gästen ein erfreulich zahlreiches Interesse aus. Der „blaue Klaus“ alias Klaus Hochhuth vom „Kunstverein Neue Brücke Schwalmstadt“ stellte die beiden Künstler in seiner Laudatio vor und als beste Beispiele zur Ermutigung bei bisher geübter Zurückhaltung heraus.
Sowohl der in Schwalmstadt vor allem aus seiner Zeit als Postbeamter allgemein recht bekannte Helmut Brenzel als auch die Ziegenhainer Stadtführerin „Kunigunde“ alias Gabriele Franke haben ihren künstlerischen Adern erst spät Freiraum gegeben. Während sich Helmut Brenzel dabei in der Gemeinschaft des „Kunstvereins Neue Brücke“ seit inzwischen etwa einem Jahrzehnt künstlerisch entwickelt und bereits einige Ausstellungen in der Region präsentieren konnte, war für Gabriele Franke ausgerechnet der Corona‐Lockdown Impuls für ihr künstlerisches Engagement. Dabei nutzte sie fachliche Anleitungen über Video‐ Kanäle aus dem Internet und zeigt nun erstmals ihre Werke einer größeren Öffentlichkeit.
Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungseröffnung waren jedenfalls sehr angetan von den Arbeitsergebnissen der jungen, alten Künstler. Vor allem die augenscheinlich schon sehr souveräne Pinselführung von Gabriele Franke rief in Anbetracht ihrer Erstlingswerke respektvolles Erstaunen hervor. Ihrem eigenen Understatement setzen viele Besucher nicht nur Ermutigungen zur Fortsetzung ihrer Kunst‐ Karriere entgegen, sondern brachten auch bereits Vorfreude auf ihre nächste Ausstellung zum Ausdruck. Als dagegen fast schon „alter Hase“ im Metier nutzt Helmut Brenzel seine Kunst inzwischen nicht mehr allein für den künstlerischen Ausdruck, sondern versucht dabei auch gesellschaftliche Belange zu thematisieren. So hat er etwa in einer Text‐Bild‐Komposition die Idee des demokratischen Zusammenhalts in einer Projektion der Städtepartnerschaften Schwalmstadts thematisiert.
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Kultur‐Initiative‐Willingshausen e. V. (KIWI) ist noch bis zum 29. April jeweils samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt drei Euro, ermäßigt ein Euro fünfzig. (Jörg Haafke)
Das Bild: Sie hatten alle (mindestens) einen Grund zur Freude (von links): Der blaue Klaus, Helmut Brenzel, Margitta Braun‐Biskamp, Gabriele Franke und Elisabeth Dittschar