Rettungskräfte mussten Autobahn entgegengesetzt der Fahrtrichtung verlassen
KNÜLLWALD. In der Nacht zu Dienstag ist auf der Nordfahrbahn der Autobahn 7 zwischen der Anschlussstelle Homberg/Efze und der Tank- und Rastanlage Hasselberg (Knüllwald) ein 64 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Einbeck bei einem Unfall leicht verletzt worden. Feuerwehrleute mussten den in seinem Fahrerhaus eingeschlossenen Mann befreien.
Der Unfall wurde den Rettungskräften um 1:30 Uhr gemeldet. Kurz vorher fuhr der Einbecker von Remsfeld kommend auf der A 7 in nördliche Fahrtrichtung. Etwa zwei Kilometer vor der Tank- und Rastanlage geriet er nach rechts von der Fahrbahn ab. Beim Gegenlenken nach links kippte der Gliederzug dann auf die Autobahn und blockierte alle drei Fahrspuren. Der 64-Jährige zog sich dabei leichte Verletzungen zu, konnte das auf der Seite liegende Fahrerhaus aber nicht selbstständig verlassen, sodass der Rettungsdienst in einer ersten Lagemeldung an die auf der Anfahrt befindliche Feuerwehr einen eingeklemmten Fahrer meldete. Feuerwehrleute befreiten den 64-Jährigen und einen Ersthelfer, der in das Fahrerhaus „reingekrabbelt“ war, mit der Hilfe einer Säbelsäge, indem sie die Frontscheibe des Fahrerhauses zerschnitten.
Der 64-Jährige wurde im Anschluss an seine Erstversorgung vom Rettungsdienst in ein Kasseler Krankenhaus gebracht, wozu eine zweite Rettungswagenbesatzung nötig war, die nur entgegen der Fahrtrichtung an die Unfallstelle gelangen konnten.
Die Feuerwehrleute leuchteten zudem die Unfallstelle aus, stellten den Brandschutz sicher und entfernten geringe Mengen ausgelaufener Betriebsstoffe. Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Matthias Poppitz berichtet, mussten die dicht gebliebenen Dieseltanks nicht abgepumpt werden.
Nichts ging mehr
Die Rettungskräfte steckten zwischen dem umgekippten Lkw und dem Stau fest, darunter ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Rettungsteam sowie sämtliche Fahrzeuge der Homberger Feuerwehr. Es dauerte rund 20 Minuten, bis die Helfer durch eine erneut gebildete Rettungsgasse, entgegengesetzt der Fahrrichtung, die Unfallstelle verlassen konnten. „Dies gefiel vielen Verkehrsteilnehmern nicht, die auch gern entgegen der Fahrtrichtung die Autobahn verlassen hätten. So hatten wir uns einiges anzuhören“, so Poppitz.
Langer Stau
Der Verkehr staute sich in der Folge und bis zum Abschluss der Bergungsmaßnahmen auf einer Länge von rund 12 Kilometer. Die Verkehrsteilnehmer wurde an der Anschlussstelle Homberg/Efze von der Autobahn abgeleitet. Gegen 8:30 Uhr war der Lkw geborgen, die Strecke wieder frei. Der Stau löste sich nur zögerlich auf.
Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden an dem Gliederzug auf rund 30.000 EUR.
Vor Ort war die Feuerwehr Homberg mit fünf Fahrzeugen und 20 Frauen und Männer, zwei Rettungs- und ein Notarztteam (Homberg und Knüllwald) sowie die Polizeiautobahnstationen aus Baunatal und Bad Hersfeld mit Streifenwagenbesatzungen. (wal)
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