JESBERG / BAD ZWESTEN. Nach dreijähriger pandemiebedingter Unterbrechung hatten die Musikerinnen und Musiker der Christophorusschule Oberurff in diesem Jahr für das Adventskonzert am zurückliegenden Wochenende in der Jesbeger Kirche ein kleines, aber feines Programm auf die Beine gestellt.
„Die Pandemie ist der gesamten Musik dazwischengekommen. Aber Anfang des Jahres sagten wir uns: Komme, was wolle. Wir machen ein Adventskonzert. Und hier sind wir“, sagte Schulleiter Christoph Heimbucher bei seiner Begrüßung.
Während der musischen „Aufbauarbeiten“ sind viele neue Ensembles entstanden, die an diesem Abend Bühnenpremiere feierten: Den Anfang machte das Blechbläserquartett Sabine Schmidt, Thorben Fleck, Stephan Peiffer und Christoph Heimbucher mit Johann Joseph Fux‘ Burrée I & II. Ein Instrumentalensemble – unter der Leitung von Stephan Peiffer – aus Marie Südmeyer (Klasse 7a) am Klavier, Martha Scaparra (Klasse 7a) und Christina Berger auf den Violinen, Conrad Bathe (Klasse 9b) am Altsaxophon sowie Daniel Hahn (Klasse 5e), Sabine Schmidt und Thorben Fleck auf den Trompeten unterhielt die Zuhörenden mit Robert Schumanns „Knecht Ruprecht“ und Warren Haynes „Pastorale“. Der neu gegründete Chor des Kollegiums brachte den Advent zum Leuchten mit einer Interpretation von Lorenz Maierhofer. Das Gitarrenensemble, geleitet von Anja Gerschewsky, verzauberte die Jesberger Kirche mit dem märchenhaften „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ und Antonio Vivaldis „Der Winter“.
Die Klasse 6a hatte ihren großen Auftritt mit „Sad Song“ (Sabine Schmidt), unterstützt durch Suha Kröger, Hanna Heideroth, Marie Böth und Christina Berger, und die Klasse 7a mit „Begegnung“ (Sabine Schmidt), unterstützt durch Noreen Meyer, Hanne Junklaus und Christina Berger. Matei Dirdiiac aus der Klasse 7a begeisterte mit dem Klaviersolo „Pastorella“ von Gregor Schreyer. Der Chor zeigte sich in neuem Glanze mit nationalen und internationalen Weihnachtsliedern: „Maria durch den Dornwald ging“, bei dem Levke Wadehn aus der Jahrgangsstufe 11 mit Soloparts imponierte, „My favourite time of the year“ (Leigh Haggerwood) und „You raise me up“ (Rolf Løvland & Brendan Graham).
Für Abwechslung sorgte das Theater-Ensemble unter der Leitung von Dr. Diana Schulze mit buntem Witz, aber auch mit einer Botschaft zum Innehalten: Bunte „Clownkobolde“ zogen symbolisch mitten durch die Reihen der Kirche, rissen die Liedblätter der Besucherinnen und Besucher an sich, stahlen die Weihnachtskrippe. Sie ließen nichts übrig – bis auf Geschenke und einen Weihnachtsbaum. Wenn sich nicht die Stimme eines Jungen, gespielt von Jakob Emil Fuchs (Klasse 9b), erhoben hätte, dass an einem Weihnachten, nur bestehend aus Geschenken und einem Weihnachtsbaum, etwas fehle, dann wäre Weihnachten beinahe geklaut worden. „Momentan ist Zeit klauen ‚in`“, begann Jugenddorfpfarrer Hans Walther Reeh in einer anschließenden Besinnung, „Was hetzen wir uns durch diese Zeit! In einer Zeit des Krieges wird uns der Frieden geklaut. Was wäre also, wenn es die Stimme des Jungen nicht mehr gäbe? Advent ist die Zeit, in der wir uns daran erinnern: Was können wir dazugewinnen? Wie schön ist das Leben, wenn diese Dinge, die wir geklaut bekommen haben, wieder zurückbekommen?“
Der Jesberger Pfarrer Reinhard Keller brachte mit seinen Segensworten die Abendstimmung auf den Punkt: „Wie gut, wenn wir solche Abende haben, um zur Besinnung zu kommen. Vielen Dank für diese Pause.“ (Lisa Marie Meckbach/pm)