GUXHAGEN. Der über viele Jahre ungenutzte, lange leerstehende und sanierungsbedürftige Bahnhof der Gemeinde Guxhagen ist ein attraktives und nützliches Gebäude für Kunden, Fahrgäste und nicht zuletzt für die Kommune geworden und jetzt offiziell eröffnet.
Jahrzehntelang verfiel der Bahnhof. Ein Erwerb des Gebäudes im Jahr 2005 scheiterte und mit der Ersteigerung im Jahr 2012 übernahm die Gemeinde Guxhagen die Entwicklung der gesamten Fläche. Zuvor entstanden auf der gegenüberliegenden Gleisseite 40 P+R-Stellplätze für Pendlerinnen und Pendler.
Nun folgt der eigentliche Kern: In etwas mehr als 3 Jahren Bauzeit ist gemeinsam mit dem NVV ein attraktiver Ort mit Ausstrahlung entstanden. Neben einer Bäckerei mit Café und einem attraktiven Warteraum beherbergt der Bahnhof auch Büros und weitere Flächen für Dienstleister. Alle Räume sind genutzt und die Mieter profitieren von der attraktiven Lage mit direktem Anschluss an Bus und Bahn.
Bürgermeisterin Susanne Schneider ist überzeugt von der Ausstrahlung des Gebäudes: „Der sanierte Bahnhof lädt zum Verweilen ein und entspricht einem modernen Standort. Denn wir bieten neben Büro- und Einzelhandelsflächen auch Aufenthaltsqualität und Versorgung der Fahrgäste. Das ist uns mit der Neugestaltung gut gelungen und wir freuen uns auf den anstehenden barrierefreien Umbau der Bahnsteige. Das nutzt allen in der Gemeinde.“
Auch für die Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln wurde gesorgt. So wurde alles für das Errichten einer Ladesäule für Elektroautos vorgesehen. Außerdem gibt es eine große Anzahl von Stellplätzen für Fahrräder. Mit entsprechenden Bus- und AST-Verbindungen bietet der Bahnhof zudem gute Umsteigemöglichkeiten in die dort verkehrende RegioTram Richtung Kassel und Melsungen sowie in den Regionalzug Richtung Kassel und Bebra/Fulda.
„Das Bahnhofsgebäude in Guxhagen ist ein gutes Beispiel für die Vernetzung von verschiedenen Mobilitätsarten und Nutzungen. Neben den Verkehrsmitteln des Nahverkehrs haben hier Autos genauso selbstverständlich Platz wie Fahrräder. In der Kombination aller Mobilitätsformen liegt die Zukunft für den ländlichen Raum. Der Bahnhof Guxhagen zeigt, wie das gut gelingen kann“, so NVV-Geschäftsführer Steffen Müller.
Auch für den Landrat des Schwalm-Eder-Kreises Winfried Becker wird am Bahnhofsgebäude in Guxhagen die Verkehrswende für den Landkreis deutlich: „Es ist der Dreiklang, der den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum attraktiv macht und vom NVV als Partner seit mehr als zwei Jahrzehnten forciert wird. Mit einem immer besseren Angebot, komfortablen Fahrzeugen und gut ausgebauter Infrastruktur können wir die Menschen bewegen, auf Bus und Bahn umzusteigen.“
Täglich steigen am Bahnhof in Guxhagen 1100 Fahrgäste ein und aus. Umso wichtiger ist es, dass in absehbarer Zeit auch die Infrastruktur der Gleisanlage bzw. der Bahnsteige verbessert wird. Dafür hat sich der NVV bei der dafür zuständigen DB Station&Service starkgemacht.
Der Bahnhof wurde 2021 als Projekt in die Rahmenvereinbarung III aufgenommen und für eine umfangreiche Modernisierung eingeplant. Damit können voraussichtlich ab 2025 Planungen beginnen, die barrierefreie Bahnsteige Richtung Kassel beinhalten. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie eine Personenüberführung und die barrierefreie Erschließung mit zwei Aufzugsanlagen realisiert werden können.
Das Kostenvolumen für den Umbau des Bahnhofsgebäudes und des Parkplatzes liegt bisher bei rund 2,10 Millionen Euro inklusive des Planungskostenanteils des NVV von rund 193.000 Euro. Der Mobilitätsdienstleiter des Landes Hessen, Hessen Mobil, unterstützt dabei mit Zuschüssen in Höhe von 907.000 Euro.
Hintergrundinfos:
Der Bahnhof Guxhagen liegt an der Strecke Kassel – Bebra, die bereits seit 1849 existiert und wird mindestens viermal in der Stunde mit der Regionalzuglinie RB5 und der Regiotram- Linie RT5 bedient. Dazu kommen die Buslinien 56 Fuldabrück-Dörnhagen <> Guxhagen <> Edermünde <> Baunatal, 436 Körle <> Guxhagen und 446 Edermünde <> Guxhagen sowie der AST-Linie 448 für die Verbindungen innerhalb der Gemeinde Guxhagen.
Historische Informationen aus Artikel von Günter Döring, Archiv Guxhagen :
- Um 1849 entstand auch das Bahnhofsgebäude und wurde in den darauffolgenden Jahren immer wieder verändert und erweitert.
- Im Jahr 1908/09 wurde das Bahnhofsgebäude vergrößert. Zu dieser Zeit führte die Straße nach Dörnhagen noch neben dem Bahnhof über die Bahnschienen, und war mit einer Schranke gesichert. Durch die Vergrößerung musste die Straße zum Schwarzen Bach hin verlegt werden und mit einer Brücke unter der Bahn hindurchgeführt werden.
- Außer den bahntechnischen Einrichtungen wie Verkauf von Fahrkarten und Auskunft befand sich noch das Stellwerk in dem Gebäude, um Signale und Weichen auf der Strecke zu betätigen.
- Der Bahnhof hatte auch schon in der Vergangenheit neben dem Bahnbetrieb eine Vielzahl von Funktionen. So fanden sich dort Güterschuppen, eine Poststelle, ein Wartesaal, die Bahnhofsgaststätte, ein Friseursalon, Wohnungen für Bahnhofsvorsteher und Bahnbedienstete – um nur einige zu nennen. (pm)
2 Kommentare
Frage an den Geschäftsführer des NVV:
Weiß der denn wie die Realität in seinem Geschäftsbereich aussieht ?
Der bekommt doch nur mehrfach gesiebte Informationen zu Gesicht von den wenigen Kunden ( ich schätze mal höchsten 1 – 2 % der Fahrgäste) die das Beschwerdemanagement nutzen.
Wer gibt schon weiter, dass er Fehler gemacht und lange nicht abgestellt hat?
Veraltetete und unvollständige Aushang – Fahrpläne. Informationsvitrinen versteckt hinter Verkaufsautomaten, zu kleine, zu wenige und falsch platzierte Müllbehälter; AST Linien die im Fahrplanbuch nicht enthalten sind.
AST Anmeldung / Abmeldung nur eingeschränkt möglich, einerseits Ausweitung der Spät- und Nachtverbindungen – dann aber keine Möglichkeit AST anzumelden. Uralter Ansagetext. Rückmeldung per Mail mit Fallnummern die der Kunde nicht kennt, weil man keine Mail als Eingangsbestätigung mit Fallnummer erhält. Rückantwort ohne vollständige Ursprungsmail – damit man sofort weiß, auf was sich die Rückmeldung bezieht. Schlecht abgestimmte Übergänge an den Bahnhöfen in Wabern, Gensungen, Melsungen und teilweise Busverbindungen. DAS ist die Realität die der Kunde tagtäglich erträgt.
Seniorenkarte Hessen nicht in der App, NVV nicht im DB Navigator. City Ticket DB Tickets nur in Kassel – nicht jedoch darüberhinaus, was in anderen Verkehrsverbunden durchaus gilt.
Ob er Kommentare zu seiner feierlichen Eröffnung liest ? Oder gar Konsequenzen zieht ? Oder versucht mit Beschwerdeführern mal Kontakt aufzunehmen ?
Dazu noch Zuständigkeitswirrwarr zwischen DB Regionaldirektion, NVV und Kommune.
Ich sende mal ein paar Bilder zur Sauberkeit eines Bahnhofs an Herrn Wittke.
KEIN Grund zu jubeln !
„… ein attraktiver Ort mit Ausstrahlung entstanden. …“
Eine Versicherung, welche Büros denn ? Laufkundschaft für die Bäckerei?
„… attraktiver Warteraum.. “
Für wen ? Die meisten kommen doch unmittelbar vor Abfahrt von zu Hause und gehen Abends genauso schnell wieder nach Hause.
Oder für die Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft ?
„… Mit entsprechenden Bus- und AST-Verbindungen bietet der Bahnhof zudem gute Umsteigemöglichkeiten in die dort verkehrende RegioTram Richtung Kassel und Melsungen sowie in den Regionalzug Richtung Kassel und Bebra/Fulda.“
Diese Verbindungen haben doch mit dem Bahnhof nichts zu tun. Sie sind zudem dünn gesät. Und nicht immer auf die Zeiten der Bahn abgestimmt. Die AST Anmeldung ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei.
Was fehlt ist eine direkte und attraktive Verbindung in das Industriegebiet für Mitarbeiter und Kunden der Unternehmen, Einkaufsmöglichkeiten, Autohof, Hotel usw. dort.
Es fehlt zudem der Doppelhalt damit man auf beiden Seiten Ein- und Aussteigen kann, ohne den Berg hochzulaufen!
Ob der Landrat schon mal von seinem Haus mit Bus/ AST und dann mit Bahn und Bus /Ast zum Behördenzentrum in Homberg gefahren ist ? Einschl. einer Anmeldung langfristig bzw. kurzfristig ?
Die angeführten Busverbindungen haben Fahrtzeiten die nicht gerade kurz sind.
56 Fuldabrück-Dörnhagen <> Guxhagen <> Edermünde <> Baunatal ….. alle 2 Stunden
436 Körle <> Guxhagen … nur Zeitweise und nur an Schultagen
446 Edermünde <> Guxhagen …. nur Zeitweise und nur an Schultagen
AST-Linie 448 … Teilweise nur an Schul- oder Ferientagen und hält nicht im Industriegebiet
Der im Fahrplan veröffentliche Link „… unterauskunft.nvv.de …. ist nicht existent !
„Das Kostenvolumen für den Umbau des Bahnhofsgebäudes und des Parkplatzes liegt bisher bei rund 2,10 Millionen Euro inklusive des Planungskostenanteils des NVV von rund 193.000 Euro. Der Mobilitätsdienstleiter des Landes Hessen, Hessen Mobil, unterstützt dabei mit Zuschüssen in Höhe von 907.000 Euro.“
Egal was es gekostet hat und wer Anteile in welcher Höhe gezahlt hat: Es sind Steuergelder.und Gelder die durch die Fahrgäste eingenommen wurden.
Da wäre es doch gut zu wissen, wie hoch die Mieteinnahmen sind und welche Fplgeksoten die Kommune tu tragen hat: Reinigung, Winterdienst, Instandhaltung usw.
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