GUDENSBERG. Die durch Photovoltaik-Anlagen (PV) auf dem Gebiet der Stadt Gudensberg erzeugte Strommenge hat sich innerhalb von vier Jahren fast verdoppelt. Wurden in 2017 rund 6,6 Mio. kWh in das Stromnetz eingespeist, waren es 2021 bereits 13 Mio. kWh. Die installierte Leistung wuchs von 7.882 auf 16.777 kW; 2017 waren 459, 2021 bereits 602 Anlagen installiert.
Eine Energiemengenbilanzierung, die der Stadt Gudensberg von einem regionalen Energieversorger vorgelegt wurde, besagt aber, dass der Anteil in Gudensberg erzeugter erneuerbarer Energie zuletzt leicht zurückging: Er betrug 2021 39,3 %, während er sich 2020 noch 42,3% des gesamten Energieverbrauchs belief. Ursächlich dafür ist ein leichter Rückgang in der erzeugten Strommenge durch PV aufgrund von natürlichen Effekten (hier: weniger Sonnenschein). Die einzige Windenergieanlage im Stadtgebiet lieferte eine schwankende, zuletzt abnehmende Menge Strom.
Hingegen konnte die von der ebenfalls einzigen Biomasseanlage erzeugte Strommenge 2021 gegenüber dem Vorjahr fast vervierfacht werden. Das Ausbauziel des Bundes für das Jahr 2030 liegt bei einem Anteil von 65% erneuerbarer Energie. Der Ausbau der erneuerbaren Energien darf also auch in der Chattengaustadt nicht stocken. Die Bilanz zeigt weiterhin auf, dass 2021 durch erneuerbare Energien in Gudensberg 5.105 to CO2 eingespart werden konnten.
Verbrauchsentwicklung
Auf der Abnahmeseite wurde ein leicht wachsender Strombedarf gemessen: 5481 Abnehmer verbrauchten 2021 35,8 Mio. kWh, während der Verbrauch 2019 noch bei 35,1 kWh lag. Das stärkste Wachstum verzeichneten dabei die privaten Haushalte: Von 12,7 Mio. kWh (2019) stieg der Verbrauch auf 13,4 Mio. kWh. Bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung hingegen konnte eingespart werden: Durch eine kontinuierliche Modernisierung der Straßenlampen mit LED-Leuchtmitteln sank der Bedarf von 249.000 kWh auf 214.000 kWh. Bei allen Zahlen sind Effekte durch die Corona-Pandemie zu berücksichtigen.
Der öffentliche Sektor mit Verwaltung, sozialen Einrichtungen, Bauhof, Wasser- und Klärwerk unternimmt Anstrengungen, um im Betrieb, bei Neubauten und Sanierungen Energie einzusparen. Im Mittelpunkt stehen hier energetische Optimierungen, wie der gesunkene Verbrauch der Straßenbeleuchtung belegt. Konkrete Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Energieeffizienz bei den kommunalen Liegenschaften erwartet die Stadtverwaltung durch die laufende „Fokusberatung Klimaschutz“. (pm)
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