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Viele Fälle falscher Polizisten und WhatsApp-Betrüger
HOMBERG/EFZE | SCHWALMSTADT (wal). Markus Brettschneider, Polizeihauptkommissar bei der Polizeidirektion Schwalm-Eder in Homberg, warnt aus aktuellem Anlass vor Betrügern, die sich telefonisch als Polizisten melden oder über den Messengerdienst WhatsApp mit potenziellen Opfern Kontakt aufnehmen.
In diesem Jahr wurden im Schwalm-Eder-Kreis bereits 350 Fälle von Trickbetrug bei der Polizei angezeigt. Die Dunkelziffer nicht angezeigter Straftaten dürfe in ihrer Gesamtheit die Zahl der Betrügereien noch wesentlich erhöhen. Bei 69 Prozent der angezeigten Fälle blieb es beim Versuch, so Brettschneider. In Fällen des Trickbetrugs „Falscher Polizeibeamter“ hatten die Täter bei zwei von 70 Fällen Erfolg und gelangten an größere Bargeldbeträge.
Falsche Polizisten
Erst letzte Woche übergab eine 85-Jährige aus dem Schwalm-Eder-Kreis mehrere tausend Euro an einen angeblichen Polizisten. Der Betrüger am Telefon gab vor, dass eine Bande Einbrüche in seinem Bereich begehen wollte und ein Bankmitarbeiter darin involviert sei. Der Seniorin wurde geraten, Bargeld von der Bank abzuholen und dies zur Sicherung an einen Geldabholer (Polizisten) zu übergeben, was sie auch tat.
Betrug über Messenger
Bei dem Trickbetrug, der aktuell über „WhatsApp“ läuft, hatten die Täter in 48 von 78 Fällen Erfolg und gelangten jeweils an Beträge in Höhe von mehreren tausend Euro. „Hallo, Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer..!“, so oder so ähnlich beginnen die WhatsApp-Nachrichten. In der Folge werden dann konkrete Geldforderungen gestellt. In der zurückliegenden Woche überwies eine Schwalmstädterin Geld auf ein unbekanntes Konto. Zuvor hatte sie eine Nachricht auf ihr Handy bekommen, worin ihr die neue Telefonnummer ihrer Tochter mitgeteilt wurde und diese um Bezahlung von Rechnungen bat.
Tipps Ihrer Polizei bei Trickbetrügern:
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer neuen, Ihnen unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie diese Nummer nicht automatisch ab.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf/eine Nachricht verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Geldforderungen über WhatsApp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden. (wal)
Internet/Kontakt Polizeistation, Polizeidirektion und Kriminalpolizei: Polizei Homberg