Sparmaßnahmen laufen – HaFi berät zurzeit
BAUNATAL. Einerseits haben die Kommunen, wie alle öffentlichen Verwaltungen, inzwischen die Regelungen mit Gesetzeskraft aus der zweiten Warnstufe des Notfallplans Gas umzusetzen, die von der Bundesregierung angeordnet sind. Andererseits sind die hohen Energiekosten in keinem kommunalen Haushalt gedeckt, auch in der Stadt Baunatal nicht. Es muss Energie gespart werden.
In dieser Woche hat die Stadt Baunatal ein erstes Resümee aus den Sofortmaßnahmen gezogen, die kurz- und mittelfristigen Einsparmöglichkeiten ermittelt und schlägt ihren Gremien nun einen Maßnahmenplan vor, der zu diskutieren ist und möglichst am 10. Oktober in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet werden soll. Zurzeit berät der Haupt- und Finanzausschuss als Erster darüber. In der vergangenen Woche haben Bürgermeisterin Manuela Strube und Daniel Jung den Plan im Magistrat vorgestellt.
Ergebnis der Sofortmaßnahmen – kein warmes Wasser im Rathaus
Seit dem 30. Juli 2022 wurden als Sofortmaßnahme im Zuge der Gas-Mangellage die Warmwasserversorgung in allen Liegenschaften außer Betrieb genommen. Nur in den städtischen Kindergärten und Horten, den Bauhöfen, den Feuerwehre und bei der Polizei gibt es noch warmes Wasser. Gleichzeitig wurden alle Wärmeerzeuger im Bereitschaftsbetrieb in allen städtischen Liegenschaften abgestellt oder auf Sommerbetrieb umgestellt. Durch die Sofortmaßnahmen konnte in den vergangenen Wochen eine Energieeinsparung von rund 22.000 kWh Wärmeenergie erzielt werden.
Kurzfristige Maßnahmen in den Wintermonaten
In einigen Liegenschaften soll auch während der Wintermonate ein uneingeschränkter Betrieb sichergestellt werden, insbesondere in den Kindertagesstätten, sowie den Feuerwehren und Betriebshöfen. Also alles mit kritischer Infrastruktur. Dort wo keine generellen Einschränkungen der Wärme- und Warmwasserversorgung vorgesehen sind, wird auf freiwillige, Individuelle Einsparmaßnahmen der Nutzer gesetzt. Hygiene- und Gesundheitsschutz sollen erhalten bleiben.
Eine Reduzierung der Straßenbeleuchtung durch Dimmung oder Nachtabschaltung ist technisch problematisch, kann wegen der Verkehrssicherheit und der öffentlichen Sicherheit nicht empfohlen werden. Jetzt zahlt sich aus, dass die Stadt Baunatal bereits die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik inzwischen abgeschlossen hat. Der Stromverbrauch liegt trotz Erweiterung öffentlicher Verkehrsflächen um rund 75 Prozent niedriger.
Ohne die Straßenbeleuchtung verbrauchen die städtischen Liegenschaften von Oktober bis März durchschnittlich 7,6 Millionen kWh Wärme- und 2,9 Millionen kWh elektrische Energie. Um 15 Prozent muss gesenkt werden. Der Plan schlägt den Gremien folgendes vor:
- Die Sportanlagen sollen wegen der wichtigen gesundheitlichen und sozialen Funktion während der Wintermonate für Schulen und Vereine offengehalten werden. Raumtemperaturen werden gegenüber dem Vorjahr um 2 Grad – gemäß der Empfehlung des Deutschen Olympischen Sportbundes – reduziert: Unter 19 Grad Celsius soll es nicht gehen. Die Warmwasserbereitung wird reduziert. Flutlicht wird erst eine Stunde vor Veranstaltungen eingeschaltet.
- Der AquaPark, ist hinsichtlich des pro-Kopf-Energiebedarfs, als auch in absoluten Werten eine Ausnahme. Hier entstehen 35 Prozent des städtischen Gesamtwärmeverbrauchs sowie 25 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Entsprechend groß ist der Hebel zur Energieeinsparung. Die Wassertemperaturen von 26-28 Grad entsprechen bereits den Empfehlungen des DOSB. Eine ausreichende Energieeinsparung kann nur mit einer vorübergehenden Schließung des Sportbades während der Heizperiode erreicht werden. Ein Belegungsplan zur Parallelnutzung des Freizeitbades für Schulen, Schwimmkurse, Vereine sowie öffentliche Badegäste wurde erstellt, abgestimmt, und er ermöglicht allen einen Bade- und Sportbetrieb. Das Wasser leibt drin, die Lüftung auf kalt, um Gebäudeschäden zu vermeiden. Zudem ist die frühzeitige Außerbetriebnahme des Außenbeckens vorgesehen.
- Bei den Dorfgemeinschaftshäusern ist eine Zusammenlegung der regelmäßigen Nutzungen durch Vereine auf einzelne Häuser vorgesehen. Die Belegungspläne werden verdichtet, private und gewerbliche Vermietungen ebenfalls auf einzelne Häuser konzentriert. Die Nutzer von Gebäuden erhalten Hinweise zur Energieeinsparung.
- In den Verwaltungsgebäuden und Büroräumen der Betriebshöfe werden Raumtemperaturen auf 19 Grad Celsius begrenzt. Gebäudeteile ohne dauerhaften Aufenthalt oder Wartebereiche werden nicht beheizt. Die Kernverwaltung (einschließlich Bücherei) wird vom 24.12.22 bis 01.01.2023 geschlossen.
- Die Weihnachtsbeleuchtung wird deutlich reduziert, der Nikolausmarkt findet statt, aber verkürzt. In jedem Stadtteil wird je ein beleuchteter Weihnachtsbaum aufgestellt und die Beleuchtung im Innenstadtbereich auf einen zentralen Anteil der neueren LED-Beleuchtung begrenzt.
- KITAS sind zwischen den Jahren geschlossen.
Die Maßnahmen würden an Wärme einsparen:
- Sofortmaßnahmen = 22.000 kwh
- Sportanlagen = 200.000 kwh
- Aqua-Park Sportbad = 750.000 kwh
- Aqua-Park Außenbecken = 360.000 kwh
- Gemeinschaftshäuser = 80.000 kwh
- Verwaltungsgebäude = 250.000 kwh
Insgesamt wären das 1.662.000 kwh Einsparung.
Die Maßnahmen würden an Strom einsparen:
- Sportanlagen = 30.000 kwh
- Aqua-Park Sportbad = 200.000 kwh
- Gemeinschaftshäuser = 5.000 kwh
- Verwaltungsgebäude = 80.000 kwh
- Weihnachtsbeleuchtung = 4.500 kwh
Insgesamt ergäbe das 319.500 kwh. Damit würde Baunatal alle Vorgaben erfüllen und deutlich Kosten sparen. Am 28. September haben die Beratungen begonnen. (rs)
7 Kommentare
Wer hätte das mal gedacht das es eines Tages noch so weit kommt das es an der Tür klingelt und einer mit nem Thermometer vor der Tür steht und reingelassen werden muss um unsere Temperatur im Wohnzimmer zu messen und ob wir Weihnachtsbeleuchtung haben so weit sind wir ja schon!! Da sollten die als erstes mal im Kanzleramt vorbei schaun ob die da nicht Oberhitze haben!!
Was für ein Blödsinn!
Komisch, dass die Nordhessischen Heul-Boyen immer mit ihrem Halbwissen glänzen, halten andere für Deppen und sind die emphatiegelösten der Gesellschft. Sie haben immer noch nicht verstanden, dass Putin der Böse ist und die Gasleitungen erst gesperrt und dann gewaltsam entleert hat. Das gleich wieder Panik geschoben wird, weil der private Gas-Verbrauch momentan stärker ansteigt, als gewöhnlich. Dabei ist es für Ende September Anfang Oktober überdurchschnittlich kühl, von dem üblichen goldenem Oktober ist nichts zu sehen, den wir 2021 noch genießen konnten.
Niemand weiß, wie der Winter wird, Also ist es besser möglichst viel Gas in den Lagerstätten zu haben. Ergo ist es sinnvoll zu sparen. Das ist ohne weiteres möglich, wenn sich alle daran beteiligen. Das ist relativ einfach zu erreichen, wenn man eine Klinik betritt, tritt man in ein Gebäude, das dort durch viel Licht einen freundlichen Eindruck macht. Auf den Gängen brennen 24 Stunden in 365 Tagen Licht, ohne, dass jemand die Flure benutzt. Genauso ist es auf den Stationen, dort könnte man echt sparen. Für Heizungen sieht das anders aus, man kann die Heizungen nicht weiter herunterstellen, weil die Patienten nicht darunter leiden dürften. So ist es in vielen öffentlichen Bereichen.
Solang wir noch immer mit Gaskraft ´werken Strom herstellen und die AKW abschalten wollen ist wohl kein Gasmangel vorhanden!!!
Und auch der Scholz sagt das wir locker durch den Winter kommen !
@ Jochen
Ihre Phantsie ist süß, Gas zu verbrennen um Strom zu produzieren, ist natürlich nicht empfehlenswert. AKMs werden nicht abgeschaltet, um Probleme nicht erst aufkommen zulassen. Aber das Umstellen der Versorgung ist ja nicht die das Betätigen der Taste an der Toilettenspühlung. Es muss auch die Arebeitssicherheit der AKWs gewährleidstet sein, bevor man sie länger am Netz läßt. Wer die Situation verfolgt hat sicher gelesen, dass einige Mengel an den AKWs gibt, die erst beseitigt werden müssen um Volllast zu fahren.
Die Politiker haben die Sanktionen gegen Putin beschlossen ok,, dann dürfen die Behörden auch sparen !!! Frieren für den Frieden.
Putin wird es nicht interessieren!!! Die Gasspeicher sind voller als sonst üblich um die Zeit !! Aber es wird gespart ..lol
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