KNÜLLWALD (wal). Feuerwehrleute aus Homberg, Melsungen, Knüllwald und Bad Hersfeld bekämpften am Mittwochmittag den Brand eines Lkw-Aufliegers auf der Autobahn 7 zwischen den Anschlussstellen Homberg/Efze und Bad Hersfeld-West (Aua). Die Autobahn musste aufgrund des Brandes stundenlang in Fahrtrichtung Süden gesperrt werden.
Auch die Fahrbahn in Richtung Kassel sperrte die Polizei, aufgrund der Rauchentwicklung, für rund eine Stunde. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Unmittelbar nachdem der Fahrzeugführer seinen Sattelzug gezwungenermaßen auf dem rechten Fahrstreifen gestoppt hatte, schlugen bereits Flammen aus dem hinteren Teil des Sattelaufliegers. Geistesgegenwärtig gelang es ihm noch, die Sattelzugmaschine abzukoppeln und in Sicherheit zu bringen. In kürzester Zeit stand der Sattelauflieger mit seiner Ladung in Vollbrand. Der Sattelauflieger war komplett mit Altreifen beladen, die in Rumänien verwertet werden sollten. Die durch den Brand hervorgerufenen, tiefschwarze Rauchwolke wurde sogar vom Tower am Bundeswehrflugplatz in Fritzlar gesehen.
Unter Hombergs stellvertretendem Wehrführer Andreas Paul löschten mehrere Trupps unter Atemschutz zunächst mit Wasser die Flammen und anschließend mit Netzmittel übrig gebliebene Glutnester. Zum Einsatz kam auch der Monitor des Homberger Tanklöschfahrzeugs.
Die Flammen griffen zudem auf die Schallschutzwand über und erreichten auch den dahinterliegenden Wald in Höhe von Völkershain. Die Schallschutzwand wurde über eine Länge von 50 Metern in Mitleidenschaft gezogen.
Paul setzte das Wasser aus mehreren Tanklöschfahrzeugen (Homberg, Melsungen und Bad Hersfeld) ein. Zudem bauten die Kameraden aus Knüllwald und Schwarzenborn, die primär verhinderten, dass die Flammen auf den Wald übergriffen, eine Wasserversorgung von der nahen Efze bis hin zur Autobahn auf. Die Abschnittsleitung auf der Waldseite abseits der Autobahn hatte Knüllwalds stellvertretender Gemeindebrandinspektor Andre Hippmann.
Der Gesamtschaden kann die Polizei zurzeit nicht genau beziffern. „Es ist aber von einer Schadenshöhe von mindestens 200.000 EUR auszugehen. Allein der Fahrbahnschaden wird auf mindestens 100.000 EUR geschätzt. Zudem ergab eine erste Überprüfung der Statik der beschädigten Schallschutzwand, dass diese aufgrund der erheblichen Beschädigungen abgerissen werden muss“, so Polizeihauptkommissar Schulze von der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld.
Für die Dauer der Bergungs- und Sicherungsmaßnahmen wird der Verkehr einspurig an der Brandstelle vorbeigeführt. „Nach derzeitigem Stand werden die Sicherungsmaßnahmen noch mindestens den gesamten Donnerstag beanspruchen“, sagt Schulze.
Wie Matthias Poppitz berichtet, der den Einsatzleiter Andreas Paul unterstützte, waren rund 75 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. Poppitz geht davon aus, dass die Feuerwehr bis gegen 19 Uhr vor Ort sein muss, und den Brandschutz während der Bergungsmaßnahmen sicherzustellen.
Der Verkehr staute sich auf einer Länge von rund zehn Kilometer in Fahrtrichtung Norden und 17 Kilometer in Richtung Süden. (wal)
Internet: Feuerwehr Homberg/Efze