Sina Best fragt: jedes Jahr oder alle zwei Jahre?
GUDENSBERG. Es war eine Innenstadt-Party rund um das Rathaus in Gudensberg. Das erste Stadtfest seit einem Jahrzehnt. Nicht zwei oder drei Bühnen, nicht 50 oder mehr Buden und Stände, nicht ein paar Hundert Meter Fußweg, kein verkaufsoffener Sonntag, nicht mehrere Tage und kein Ganztagsprogramm. Das Stadtfest Gudensberg war anders, aber nicht schlechter.
Es hatte manche Gründe, warum es das alte Stadtfest in Gudensberg plötzlich nicht mehr gab. Die GEMA hat die ganze Stadtfest-Fläche berechnet, der Zuspruch hat nachgelassen, alles wurde teurer und verkaufsoffene Sonntage sind kompliziert zu beantragen nicht selbstverständlich zu genehmigen und weil sich die Zeiten ändern, hat sich der Fokus in Gudensberg auf andere Veranstaltungen verlagert. Die einen haben‘s vermisst, viele haben es gar nicht bemerkt.
Ganz anders, ganz toll
Am Samstag war das Stadtfest zurück: Ganz anders und ganz gut besucht! Erst am Nachmittag ging‘s los, unter anderem mit der Sportlerehrung. Während ein Zauberer als Walking Act im Bereich zwischen Tagespflege und Ärztehaus unterwegs war, flaniert Jung und Alt zwischen einer überschaubaren Zahl an Ständen mit Essen und Trinken. Die üblichen Verkaufsstände gab es nicht. Für die Kinder wurden Malen, Kinderschminken und ein kleines Karussell angeboten.
Vor der Bühne am Rathaus herrschte Volksfest-Atmosphäre mit Biergarten-Charakter und dort war den ganzen Nachmittag und Abend tolle Stimmung. Ein emotionales Highlight war das Trio „Soul To Soul“, dass wirklich die Seele ansprach mit gefühlvoll inszenierten Titeln von Bill Withers‘ „Ain’t No Sunshine“ über Santanas „Maria“ bis Robbie Williams“ „Feel“. Sie bewegten sich schmetterlingsgleich leicht von Lied zu Lied, von Genre zu Genre und selbst „Volare“ wirkte inmitten der Sammlung nicht peinlich.
50 Jahre Gebietsreform mit Partnerstadt gefeiert
Das Stadtfest war zugleich Schluss- und Höhepunkt der Festwoche zu „50 Jahre Gebietsreform“, also 50 Jahre Stadt Gudensberg in der heutigen Ausdehnung. Das feuerte auch eine Delegation aus der Partnerstadt Jelcz-Laskowice um Bürgermeister Bogdan Szczęśniak. Die Partnerstadt Schtschyrez in der Ukraine hat zurzeit andere Sorgen und wird in Gudensberg vermisst. Dafür sammelte der Partnerschaftsverein weiterhin unermüdlich Geld und Spenden.
Vor vor der Bühne gab es das Potenzial, sich eine längere Zeit im Festbereich aufzuhalten. Wer es bis abends durchhielt, die oder der wurde reichlich belohnt:
Party ab 21:00 Uhr
Was sich dann abends ab 21:00 Uhr abspielte, hatte Gudensberg so noch nicht gesehen. Einige Hundert Menschen, vielleicht Tausend, tanzten gemeinsam zur Musik und der Show von Fättes Blech. Wer meint, schon alles über Blasmusik zu wissen und einordnen zu können, wurde eines Besseren belehrt. Die Combo dirigierte das Publikum mal von rechts, mal nach links, bewegte sie zum Mitsingen, vor allem aber zum Tanzen! Hip-Hop-Brass! Die Party ging fast bis Mitternacht und alle, die da waren, werden sie so schnell nicht vergessen.
Am gestrigen Sonntag dann postete Bürgermeisterin Sina Best die Frage: „Wie oft du so ein Stadtfest? Jedes Jahr oder alle zwei Jahre?“ Sie wartet vermutlich auf Antwort … (rs)
3 Kommentare
So stelle ich mir ein Stadtfest vor !!! Alles bestens!!! Super Stimmung und rundum gut !! Das haben die Gudensberger absolut spitzenmäßig gemacht !!! mfG. aus Kassel !!!
Ich erinnere mich an den Fotografen! Abgesehen davon dass er echt süß war, schien ihm seine Arbeit auch echt Spaß zu machen. Ich hab mich gefragt, wie wohl die Fotos werden und ich bin mir ziemlich sehr sicher, dass das hier seine Fotos sind. TOLL GEWORDEN! Der hat echt ein Auge für Dinge. Die Bilder sind lebendig! Bei manchen Fotografen frage ich mich, ob sie beim Niesen versehentlich den Auslöser gedrückt haben… Aber hier steckt Leben drin 🙂
Tino, sie muss Dich meinen 🙂
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