Lions-Präsident Kai Emmeluth (l.) übergibt Martin Büscher vom Gudensberger Partnerschaftsverein die Spende. © Foto: Stadt Gudensberg|nh
Lions Club Kassel-Kurhessen spendet vier Mal „System Paul“
GUDENSBERG. Der Lions Club Kassel-Kurhessen hat mit der Hälfte einer zusätzlichen Spendensammlung vier mobile Wasseraufbereitungssysteme gekauft und stellt diese für die Ukrainehilfe zur Verfügung. Sie werden mit dem nächsten Transport des Gudensberger Partnerschaftsvereins in die Partnerstadt Schtschyrez gebracht.
Von dort aus erfolgt der Weitertransport in die vom Krieg zerstörten Gemeinden Irpin bei Kyiv und Zolochiv bei Charkiv.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zerstört nicht nur militärische Anlagen, Wohnhäuser, soziale Einrichtungen und Schulen, sondern auch die Infrastruktur. Besonders prekär ist dabei die Wasserversorgung, da Trinkwasser überlebensnotwendig ist. Der Lions Club Kassel-Kurhessen hat sich daher für den Kauf von vier Wasseraufbereitungssystemen „Paul“ entschieden.
Der Präsident des Lions Clubs Kassel-Kurhessen, Kai Emmeluth, ist glücklich, mit dem Gudensberger Partnerschaftsverein einen guten Partner gefunden zu haben. „Sie bieten einen schnellen, unkomplizierten, bewährten und vor allem transparenten Transportweg für unsere Spende an. Die Gudensberger haben schon 30 Hilfstransporte in die Ukraine gefahren, sie bringen auch unsere Wasserreiniger zu den notleidenden Menschen.“
Mobiles System „Paul“ sichert Trinkwasserversorgung
Das System „Paul“ ist ein 23 kg schwerer Rucksack, der mit seinen Filtern von Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen von der Universität Kassel entwickelt worden war. Gegenüber anderen Wasserreinigern benötigt Paul keine Energie, keine Zusatzstoffe und keine besondere Schulung des Bedienpersonals. Vier einfache Piktogramme erklären die Handhabung: oben verunreinigtes Wasser einfüllen, durch den Membranfilter laufen lassen und unten sauberes Wasser abfüllen. Der Filter entfernt fast 100% von im Wasser befindlichen Bakterien und Krankheitserregern.
Paul kann 1.200 Liter Wasser am Tag filtern und so 400 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Prof. Frechen hat ihn für Katastrophen wie Erdbeben oder Überflutungen entwickelt; der Krieg gegen die Ukraine ist auch eine solche Katastrophe für die Menschen und das gesamte Land. Die Wasserrucksäcke Paul werden übrigens in der Kasseler Werkstatt, einem Dienstleistungsunternehmen der Sozialgruppe Kassel e.V., von Menschen mit Hilfebedarf gebaut. (pm)
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