KASSEL (wal). Acht Tauchschüler aus den Bereichen der Wachabteilungen und der Leitstelle der Feuerwehr Kassel haben sich dem achtwöchigen Lehrgang für Feuerwehrtaucher der Stufe 2 gestellt und erfolgreich abgeschlossen. Die Tauchschüler absolvierten jeweils ungefähr 50 Tauchgänge von mindestens 20-minütiger Dauer.
„Ich gratuliere den Kollegen herzlich zum erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs. Das Einsatzgebiet des Einsatztauchers ist mit besonderen physischen, aber auch mentalen Anforderungen verbunden. Schlechte Sichtverhältnisse, starke Strömungen und Treibgut machen die spezielle Aufgaben zu einer besonderen Herausforderung. Allen Absolventen wünsche ich stets eine sichere Rückkehr,“ so Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla.
Insgesamt vier Lehrtaucher der Feuerwehr Kassel begleiteten ihre Schützlinge durch den Lehrgang. Zu diesem gehören nicht nur die Tauchgänge, sondern auch 50 Theoriestunden zu Beginn jedes Lehrgangs. Bevor es dann ins freie Gewässer geht, werden vorab Gewöhnungsübungen im Schwimmbad mit relativ guter Sicht absolviert, ehe dann die 50 Tauchgänge mit bis zu 30 Meter Tiefe und auch bei Nacht folgen.
Die Durchführung und Vorbereitung des Lehrgangs sowie die Abnahme der theoretischen und praktischen Prüfung obliegt dabei den Lehrtauchern. „Mein besonderer Dank gilt den vier Lehrtauchern, deren hervorragende Arbeit sich in den durchweg ausgezeichneten Ergebnissen der Tauchschüler widerspiegelt“, so Stochla.
Hintergrund
Aufgrund der hohen Belastung beim Einsatz als Taucher müssen die Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer vorab einen umfassenden Gesundheitscheck beim Tauchmediziner bestehen. Anschließend wird in einer Druckkammerfahrt die Tiefentauglichkeit kontrolliert.
Der Einsatzbereich der Einsatztaucher bei der Berufsfeuerwehr Kassel erstreckt sich auf alle regionale Gewässer. Die Ausbildungstauchgänge fanden daher unter anderem im Edersee, Michelskopfsee, Hellkopfsee, Twistesee, Singlisersee, Exbergsee sowie in der Stockellache und natürlich der Fulda statt.
Im Rahmen der Übungstauchgänge werden auch immer wieder Gegenstände wie Fahrräder, E–Roller, Autoteile, Verkehrsschilder, Handys, Laptop, Werkzeug oder, wie diesem Jahr, ein komplettes Auto im Wasser gefunden. Da man nie genau weiß, ob es sich bei den Gegenständen eventuell um Diebesgut handelt, werden diese Fundstücke der Polizei übergeben.
Damit die Taucher einsatzbereit bleiben, müssen sie nicht nur jährlich mindestens zehn Tauchgänge nachweisen, sondern auch jedes Jahr zum Gesundheitscheck.
Wie wichtig diese Ausbildung und die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Kassel ist, zeigte sich kurze Zeit später. Ein Tag nach Beendigung des Tauchlehrganges waren in der Nacht von Freitag auf Samstag drei der Teilnehmer über fast drei Stunden zur Menschenrettung im Bereich der Fulda im Einsatz.
Bewerbungsfrist endet am 23. Juli
Die Berufsfeuerwehr Kassel sucht kontinuierlich Verstärkung. Bewerbungen sind unter Kassel.de/stellenangebote möglich. Hier findet man alle Informationen und Voraussetzungen für die Bewerbungsverfahren im mittleren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. Eile ist geboten – die Frist endet am 23. Juli 2022. (wal)