HESSISCH LICHTENAU (wal). In Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner-Kreis) kam es am Montagnachmittag in kurzer Folge zu zwei Bränden, die jeweils größere und langwierige Einsätze der Feuer nach sich zogen. Zunächst brannte an einem Wohnhaus ein Anbau, anschließend mussten die Feuerwehrleute zu einem seit vielen Jahren leer stehenden Hotel ausrücken.
Gegen 16:11 Uhr stand ein Anbau hinter einem Haus in der Straße Leimenkaute bei Eintreffen der Hilfe- und Rettungskräfte in Vollbrand. Die Flammen hatten bereits auf einen Teil des Wohnhauses übergegriffen. Eine Gasflaschen konnten die Feuerwehrleute aus dem Anbau bergen und dann kühlen. „Da noch niemand das Haus bewohnt und es auch noch keine Möbel und kein Inventar gab, konnte sich das Feuer im Haus nicht weit ausgebreitet. Allerdings wurden durch Hitze und Brandrauch die gesamte untere Etage stark in Mitleidenschaft gezogen“, so Stefan Schlegel von der Feuerwehr Hessisch Lichtenau. Der Anbau wurde völlig zerstört, das Wohnhaus stark beschädigt. „Die Flammen wurden von mehreren Seiten bekämpft, zum Teil mussten wir durch angrenzende Grundstücke, um an den Brand heranzukommen“, so Schlegel.
Im Einsatz waren die Feuerwehren der Kernstadt Hessisch Lichtenau, Fürstenhagen, Retterode, Hopfelde und Walburg mit rund 60 Frauen und Männern. Zwei Rettungs- und ein Notarztteam sicherten die Löschmaßnahmen der Feuerwehrleute ab. Verletzt wurde niemand. Beamte der Polizeistation Hessisch Lichtenau nahmen die Ermittlungen auf. Der Gesamtschaden wird von der Polizei auf rund 100.000 EUR geschätzt. Durch die Hitzeentwicklung kam es zudem zu Beschädigungen in der Nachbarschaft in der Gustav-Siegel-Straße, wo zum einen eine Rasenfläche auf 5 x 6 Meter verbrannte und zum anderen eine Fensterscheibe und ein Rollo beschädigt wurden.
Um kurz vor 20 Uhr brannte es im ehemaligen Hotel „Zur Lichtenaue“ in der Desseler Straße. „Wir waren noch im Stützpunkt mit den Reinigungsarbeiten vom ersten Einsatz beschäftigt, rüsteten die Fahrzeuge neu aus und hatten nach einem langen Tag auch den Grill angeschmissen, als die Alarmierung einging“, berichtet Schlegel. „Als wir eintrafen, schlugen die Flammen meterhoch aus den Fenstern im Eingangsbereich. Ein Innenangriff war zunächst nicht möglich, da alle Eingänge mit Holzplatten zugeschraubt waren. Der erste Angriff erfolgte daher mit mehreren Rohren von außen“, so Schlegel. Zwei Zugänge mussten mit Motorsägen geöffnet werden, wodurch zwei Trupps unter Atemschutz in das Gebäude gelangten. Der Brand beschränkte sich auf den Eingangsbereich und darüberliegende Büros.
Polizei und Feuerwehr gehen in diesem Fall von Brandstiftung aus.
Vor Ort waren 18 Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit 91 Kräften, darunter auch zwei Fahrzeuge (Tanklöschfahrzeug und Drehleiter) aus Spangenberg im Schwalm-Eder-Kreis.
„Ein Einsatz unter Atemschutz bei diesen Außentemperaturen ist eine körperliche Höchstleistung und erfordert viel Flüssigkeit. Es ist außerdem eine große Wertschätzung für uns, dass Nachbarn und Anwohner uns immer wieder mit Getränken und teilweise sogar mit kleinen Snacks versorgen. Dafür herzlichen Dank“, so Schlegel abschließend.
In beiden Fällen hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sachdienliche Hinweise nimmt zu beiden Fällen die Kripo unter 05651/9250 oder die Polizeistation in Hessisch Lichtenau unter 05602/93930 entgegen.(wal)
Internet: Feuerwehr Hessisch Lichtenau