Festwoche vom 16. bis 23.07.2022
GUDENSBERG. Am 31.12.1971 wurde im Rahmen der hessischen Verwaltungs-, Gebiets- und Gemeindereform die bislang selbstständigen Gemeinden Deute, Dissen, Dorla, Gleichen, Maden und Obervorschütz mit der Kernstadt Gudensberg zusammengelegt. Nach 50 Jahren lässt sich feststellen, dass die Gebietsreform in Gudensberg gelungen ist.
Die Wohn- und Lebensqualität liegt in Gudensberg auf einem hohen Niveau. Die Infrastruktur und die Anbindung an den ÖPNV ist in allen Orten vorhanden. Jeder Stadtteil verfügt über ein ansprechendes Dorfgemeinschaftshaus sowie Spiel- und Verweilplätze. Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Gebietsreform“ werden in ganz Gudensberg eine Woche lang verschiedene Aktionen in den Stadtteilen und in der Kernstadt angeboten. Höhepunkt ist das Stadtfest am 23. Juli.
Programmplanung der Festwoche zur Kommunalen Gebietsreform 2022
(Kurzfristige Änderungen und Ergänzungen möglich)
Samstag, 16.07.2022 ab 10:30 Uhr am Sportplatz in Dissen
10:30 Uhr
Wanderung und Radtour entlang der Gemarkungsgrenzen
13:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen
ab 13:00 Uhr
Kinderprogramm (Pferdereiten, Kinderschminken u.v.m.)
18:00 Uhr
Kinderdisco
19:00 Uhr
Bunter Abend mit DJ Yannik
Samstag, 16.07.2022, 18 Uhr, Märchenbühne
18:00 Uhr
Konzert: Elvis Young (Eintritt: VK 12 €, AK 15 €)
Sonntag, 17.07.2022 ab 10:30 Uhr am Sportplatz in Dissen
10:30 Uhr
Gottesdienst mit Mittagessen
ab 13:00 Uhr
Seniorennachmittag mit Film- und Tanzaufführung
Die Tanzgarde Dissen tritt auf und für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und Kuchen gesorgt.
Sonntag, 17.07.2022 ab 10 Uhr am DGH Obervorschütz
10:00 Uhr
Gottesdienst
13:30 Uhr
Konzert vom Gesangverein Obervorschütz
Für Essen, Getränke sowie Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Die Aufstellung des Kunstwerkes „Telefonzelle“ des Künstlers Otto W. Werren wird zu sehen sein.
Sonntag, 17.07.2022 ab 11 Uhr in der Kernstadt: Tour de Gudensberg
11:00 Uhr
Fahrradtour mit Tourenleiter Ulli Horstmann durch die Gudensberger Stadtteile. Treffpunkt: Gudensberger Rathaus. Zwischenstopp in Obervorschütz.
14:00 Uhr
Die Fahrradtour endet in Dissen.
Sonntag, 17.07.2022 ab 15 Uhr Wanderung in Deute
15:00 Uhr
Wanderung unter Leitung des Gudensberger Wegewarts Werner Wunsch auf dem Deuter Wanderweg D4 zu historisch bedeutsamen Punkten. (z.B. Thingplatz, Kohleabbau etc.). Abschluss bei Kaffee und Kuchen sowie Bratwurst in der Alten Schule (DGH) – auch für Nicht-Wanderer ab ca. 16:30 Uhr.
Dienstag, 19.07.2022 ab 18:00 Uhr Obervorschütz: Wanderung Nord
18:00 Uhr
Flurwanderung in der Gemarkung Obervorschütz mit Horst Blum. Treffpunkt um 18 Uhr am Friedhof.
Donnerstag, 21.07.2022 ab 18:00 Uhr Obervorschütz: Wanderung Süd
18:00 Uhr
Flurwanderung in der Gemarkung Obervorschütz mit Horst Blum. Treffpunkt um 18 Uhr im Emspark.
Donnerstag, 21.07.2022 ab 19:00 Uhr Stadtführung in Gudensberg
19:00 Uhr
Unterhaltsame Zeitreise mit Monika Faupel und Musiker Andreas Olbrich
Anmeldungen unter: kultur@stadt-gudensberg.de
Treffpunkt: Große Frau, Grabenweg 1, Kosten: 10 € pro Person
Freitag, 22.07.2022 ab 18:00 Uhr Festkommers der FSG Gudensberg (Bürgerhaus & Innenstadt)
18:00 Uhr
Festkommers: 25 Jahre Jubiläum der FSG Gudensberg (Senioren). Im Anschluss ist ein gemütliches Beisammensein in der Innenstadt geplant. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung ist gesorgt.
Samstag, 23.07.2022 ab 12:00 Uhr am DGH Dorla
12:00 -15:00 Uhr
Der Gymnastikverein Dorla bietet verschiedene Schnupperkurse an.
Angeboten wird Tabata, Fit with kid, Step-Aerobic und vieles mehr. Abgerundet wird das Fest mit Livemusik von G. Garlic sowie selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und kalten Getränken.
Samstag, 23.07.2022 ab 15:00 Uhr Stadtfest in der Innenstadt
15:00 Uhr
Familienprogramm mit zahlreichen Spielangeboten und musikalischer Unterhaltung auf der Bühne
21:00 Uhr
Tolle Unterhaltung mit der Ulmer-Band Fättes Blech
Freier Eintritt und ein vielseitiges gastronomisches Angebot vor Ort.
Grußwort der Bürgermeisterin Sina Best
Liebe Gudensbergerinnen und Gudensberger,
im Rahmen der hessischen Verwaltungs-, Gebiets- und Gemeindereform wurden am 31.12.1971 die bislang selbstständigen Gemeinden Deute, Dissen, Dorla, Gleichen, Maden und Obervorschütz mit der Kernstadt Gudensberg zusammengelegt.
Heute, im Jahr 2022, können wir also auf 50 Jahre Gebietsreform zurückblicken. Der Zusammenschluss zu einer Großgemeinde brachte den ehemals eigenständigen Dörfern viele Vorteile: Größere Aufgaben und Probleme müssen nicht mehr im Ort bewältigt werden, sondern verlagern sich auf die Entscheidungsträger in Gudensberg, die in Kooperation mit den Ortsbeiräten die Interessen der Dörfer vertreten. Die Ortsbeiräte werden seit 1972 regelmäßig gewählt. Mit Blick auf die Verwaltung brachte die Gebietsreform viel Positives: Was vorher nicht in jedem Dorf möglich war, konnte ab 1972 in der zentralen Anlaufstelle Rathaus bequem erledigt werden. Zusätzlich bot die Gebietsreform die Möglichkeit, große Neuerungen vorzunehmen, die man sich alleine nicht hätte leisten können.
Trotzdem waren viele Bürger mit der Veränderung nicht einverstanden. Für sie bedeutete der Zusammenschluss die Aufgabe ihrer Eigenständigkeit und den möglichen Verlust von Entscheidungsgewalt. Aus diesem Grund geschah die Angliederung der Dorfgemeinschaften auch zum letztmöglichen freiwilligen Termin, nämlich am 31.12.1971.
Durch den Zusammenschluss zu einer Großgemeinde wurden die dörflichen Strukturen aufgeweicht, Traditionen gingen verloren und der Alltag wurde anonymer. Der Zusammenhalt in den Dörfern verlor an Stärke. Heute gibt es Programme zur Dorfentwicklung, die genau diesen Gemeinschaftssinn wieder bestärken möchten und an denen schon viele Gudensberger Stadtteile erfolgreich teilgenommen haben.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Gebietsreform in Gudensberg gelungen ist. Inzwischen liegt die Wohn- und Lebensqualität auf einem hohen Niveau. Die Infrastruktur ist gut, eine Anbindung an den ÖPNV ist in allen Orten vorhanden. Jeder Stadtteil verfügt über ein ansprechendes Dorfgemeinschaftshaus, Spiel- und Verweilplätze sind überall zu finden.
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Gebietsreform“ darf ich Sie als Bürgermeisterin der Stadt Gudensberg zu einer ganzen Woche mit Programm rund um die Großgemeinde Gudensberg herzlich einladen. Seien Sie bei den vielen verschiedenen Aktivitäten der einzelnen Stadtteile, Vereine und Initiatoren dabei und erleben Sie die jeweiligen Besonderheiten. Ich freue mich auf Sie.
Ihre
Sina Best
Bürgermeisterin
Hintergrund
Warum gab es die Gebietsreform überhaupt?
Die gebietliche Neuordnung von Hessen, die zwischen 1970 und 1977 durchgeführt wurde, zielte darauf, die Verwaltungskraft der Gemeinden und Kreise zu stärken. Die Leistungsfähigkeit und damit auch der Service für die Bürger sollten verbessert werden.
Wie lief die Gebietsreform in Hessen ab?
Nach den Vorstellungen des Gesetzgebers sollte sich die Gebietsreform in Phasen allmählich, insbesondere durch freiwillige Entschließungen der Gemeinden, vollziehen. Als Anreiz für diesen Entschluss bot das Land Hessen Vergünstigungen im Finanzausgleich an; Voraussetzung war allerdings ein freiwilliger Gemeindezusammenschluss bis zum Ende des Jahres 1971, wie ihn Gudensberg vorgenommen hat.
Ergebnis der Gebietsreform in Zahlen
Am 30.06.1968 gab es in Hessen 2.674 kreisangehörige Gemeinden und neun kreisfreie Städte. Nach der Gebietsreform gab es noch 421 kreisangehörigen Gemeinden und fünf kreisfreie Städte. Aktuell gibt es in Hessen aufgrund von zwei freiwilligen Gemeindefusionen 422 Städte und Gemeinden.
Warum wurde Gudensberg zur Kernstadt bestimmt?
Bereits 1971 besaß Gudensberg gute Einkaufsmöglichkeiten und eine solide medizinische Versorgung. Handel und Gewerbe waren verstärkt ansässig, zudem gab es eine weiterführende Schule, eine Sparkasse, eine Post und ein Amtsgericht. Durch eine gute Busanbindung sowie die Kleinbahnstrecke stellte Gudensberg einen Verkehrsmittelpunkt dar.
Wieso entschieden sich die Dörfer für einen Zusammenschluss mit Gudensberg?
Bei ihrer Wahl, zu welcher Großgemeinde sie zukünftig gehören wollten, gab die historische Zugehörigkeit den Ausschlag: Alle Gemeinden gehörten ehemals dem Amt Gudensberg an, mit Ausnahme von Deute, das ursprünglich zum Amt Felsberg zählte und als einzige der heute zu Gudensberg gehörigen Gemeinden zuvor nicht im alten Kreis Fritzlar-Homberg, sondern im Kreis Melsungen lag. Kirchberg und Metze sollten eigentlich auch zu Gudensberg, entschieden sich aber für Niedenstein.
Ein Blick auf die Einwohnerstatistik
1971 | 2021 (ohne Zweitwohnsitz) | |
Gudensberg | 3.557 | 5.432 |
Deute | 424 | 880 |
Dissen | 646 | 690 |
Obervorschütz | 1.218 | 1.218 |
Maden | 771 | 992 |
Dorla | 314 | 349 |
Gleichen | 322 | 297 |
Stichwort Interkommunale Zusammenarbeit
Die Idee der Gebietsreform, Aufgaben zentral zu bündeln, wird auch heute immer wieder in Form von Interkommunalen Zusammenarbeit erfolgreich praktiziert. Jüngstes Beispiel hierfür ist die Bildung des interkommunalen Standesamtes Chattengau. (pm)
Quellen:
Zwingmann, Hilde: Gesichter einer Stadt. 2000.
Gudensberger Rundschau, Nummer 4/52 vom 24.12.1971, Titelseite.
https://innen.hessen.de/Kommunales/Kommunen/Gebietsreform (Stand: 19.05.2022)
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