BAD ZWESTEN (pm). „Im November des vergangenen Jahres haben wir uns auf den Weg gemacht, um eine Entwicklungsstrategie für die kommende Förderperiode zu erstellen“, so der Vorsitzende des Kellerwaldvereins, Ralf Gutheil.
Im Rahmen von Arbeitskreisen, Fachforen und Workshops wurde in den letzten Monaten an den Themen „Gleichwertige Lebensverhältnisse für Alle – Daseinsvorsorge“, „Wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen“, „Erholungsräume für Naherholung und ländlichen Tourismus“ und „Bioökonomie – Anpassungsverhalten zu einem nachhaltigen Konsumverhalten“ gearbeitet.
„Heute sind wir begeistert vom spannenden Input, den neuen Impulsen, den verschiedenen Sichtweisen und den Einblicken in Expertenwissen“, ergänzt Lisa Küpper. „Entstanden ist ein Konzept, das sich sehen lassen kann. Wir möchten uns deshalb bei allen, die sich in den Prozess eingebracht haben, herzlich bedanken! Die fertige Strategie ist eine gute Basis für die kommende Förderperiode und wir sind sehr zuversichtlich, wieder als LEADER-Region anerkannt zu werden“, so Küpper.
Insgesamt etwa 100 Personen haben sich an der Erstellung der LES beteiligt. Auf Arbeitsebene war eine zehnköpfige Steuerungsgruppe etabliert worden, die aus Mitgliedern des LEADER-Entscheidungsgremiums und maßgeblichen Vertretern der in den Handlungsfeldern angesprochenen Sektoren bestand. Die Steuerungsgruppe erarbeitete gemeinsam mit den Akteuren das Leitbild, die Zielhierarchie mit Handlungsfeldern, thematischen Prioritäten und Projekten.
Zu den Themen „Wirtschaft“ und „Jugend“ wurden wegen Ihrer hohen Bedeutung Vertiefungs-Workshops im Online-Format durchgeführt. In den Workshop „Wirtschaft“ waren einerseits die betriebliche Wirtschaft und andererseits die Land- und Forstwirtschaft eingebunden.
Erstmals wurden die Jugendlichen der Region als eigene Zielgruppe angesprochen, um deren Meinung und Ihre Vorstellungen zu den Handlungsbedarfen für die Region zu erfahren. Dies konnte in Zusammenarbeit mit dem Jugendforum Bad Wildungen und Manuel Schmidt sowie dem Gustav-Stresemann-Gymnasium und Dr. Johannes Salzig gelingen.
In einer Abschlussveranstaltung im Kurhaus Bad Zwesten wurden die Eckpfeiler der Strategie nun den Beteiligten vorgestellt. Die LES steht in Kürze auf der website des Vereins zum Download bereit. Die neue Förderperiode startet am 1.1.2023.
Leuchttürme für die neue Strategie
Die Leuchtturmprojekte haben über die Handlungsfelder hinaus übergreifende Funktion für die Region Kellerwald-Edersee. Sie repräsentieren Erfolg versprechende Entwicklungschancen der Region. Die Leuchttürme enthalten jeweils Teilprojekte. Sie lassen Anstoßwirkungen für weitere Projekte und entsprechende Synergien erwarten:
1. „Attraktiv für zukünftige Generationen“
- Einrichtung Jugendparlament
- Skatepark Bad Wildungen
- Musikschulbus
- Patenschaftsnetzwerk Alt hilft Jung
2. „Bauen und Wohnen – Innenentwicklung“
- Siedlungsmanagement / Innenentwicklung
- Gemeinschaftliches Wohnprojekt für Jung und Alt
- Machbarkeitsstudie – Wohnen für Singles
3. „Neues Leben und Arbeiten Kellerwald-Edersee“
- Betriebskinderkarten
- Machbarkeitsuntersuchung und Umsetzung Coworking-Spaces
- Arbeitgebermarketing für Betriebe aus Sicht der Jugend
- Aufsuchende Digitalisierungsberatung für Kleinst- und Kleinbetriebe
4. „Rad- und Wanderregion Kellerwald-Edersee“
- Wanderinfrastrukturen – Konzepterstellung und Umsetzung
- Einkehrangebote mit Hüttencharakter
- Qualitätsoffensive Radfahren
- Qualifizierung von Betrieben am „Greentrail“ im LK Wa-Fkbg
5. „Wissenstransfer im Themenfeld Bioökonomie“
- Ausbildung von zertifizierten Natur- und Landschaftsführer*innen
- Offene Wirtschafts- und Selbstversorgungsgärten
- Etablierung Naturpark- / Klima- / Umweltmobil
- Einrichtung eines Infopoints zur nachhaltigen Fischerei am Edersee
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