Parkplatzkonzept und Allee-Planung gehören nach Willen der CDU auf den Prüfstand
FRITZLAR (wal/pm). Die Fritzlarer CDU fordert die Mehrheitsfraktionen von SPD, Die Grünen und die Freie Wähler zum Umdenken hinsichtlich ihrer jüngsten Beschlüsse zur Parkraumbewirtschaftung sowie der Umgestaltung der Allee in Fritzlar auf und fordert ein parteiübergreifendes Moratorium mit Bürgerbeteiligung.
Beide Punkte haben zuletzt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Besorgnis und Unmut ausgelöst. Nach den Beschlüssen der Mehrheitsfraktionen soll die Allee bis zum Hessentag für rd. 2,2 Mio. Euro einem umfassende Umbau unterzogen werden, bei dem viele alte und gesunde Bäume gerodet und ganze 27 Parkplätze einem zweispurigen gerade mal 180 Meter langen Radweg entlang und durch den jetzigen Alleepark weichen sollen. Zudem sollen nahezu alle kostenlosen Parkmöglichkeiten in Fritzlar abgeschafft und einer umfassenden Parkraumbewirtschaftung unterzogen werden.
Die CDU Fritzlar lehnt die Allee-Planung als völligen Fehlgriff und Steuergeldverschwendung ab. Bereits in der Stadtverordnetensitzung am 12. Mai bezeichnete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ingmar Theiß die Beschlüsse der Koalition als „schwarzer Tag für Fritzlar“ und prangerte die mangelnde Beteiligung der Bevölkerung und der lokalen Wirtschaft auch zur Einführung neuer Parkplatzgebühren an, die nach dem Willen von SPD/Die Grünen/Freie Wähler ebenfalls bald gelten sollen.
Es passe nicht zusammen, einerseits die kostenlosen Parkmöglichkeiten in Fritzlar zur „Lenkung“ des Parkverkehrs abzuschaffen und andererseits keinen Ausgleich für Dauerparker zu schaffen und nun ganze 27 stadtnahe Parkplätze im Zuge der Allee-Sanierung zu vernichten. Dies werde zu einer Verschärfung der Parksituation in Fritzlar und einer Verschiebung des Parkverkehrs wieder zurück auf die Flächen der Einkaufszentren führen, die erst jüngst durch den Neubau des Parkplatzes am „Hohlen Graben“ mühsam entlastet wurden.
Theiß verwies in Bezug auf die wegfallenden Parkplätze in der Allee zudem auf eine Kapitalvernichtung von rd. 430.000 Euro Steuergeld sowie Mehrkosten für den Radweg von mindestens 850.000 Euro gegenüber einer Planungsvariante mit Sanierung im Bestand ohne neuen Radweg.
„Eine derartige Planung ist mit der CDU deshalb nicht zu machen.
Es ist für die CDU zudem selbstverständlich, dass möglichst viele der alten Bäume in der Allee im Rahmen ihrer Sanierung erhalten bleiben. Die Bäume haben Bestandsschutz auch gegenüber Radfahrern, zumal der Radweg im Gesamtkonzept des dortigen Straßenverkehrs überhaupt keinen Sinn ergibt. In der Abwägung des Für und Wider ist es geradezu grotesk, dass eine solche Planung von den Fritzlarer Grünen nicht nur mitgetragen, sondern federführend befürwortet wird. „Hier wird ökologische und ökonomische Verantwortung zugunsten der Annehmlichkeiten Einzelner hinten angestellt“, so Theiß.
Nach den neuesten Vorstellungen der Koalition sollen die Bäume verschont bleiben. Die neu geplante Trassenführung des Radweges durchschneidet dann die Parkanlage in der Allee und zerstört die Anlage völlig. Ein Erholungscharakter und Aufenthaltsqualität hat die Allee dann für die Bevölkerung nicht mehr. Weiterhin ist es fraglich, ob die Bäume die massiven Erdarbeiten und den dadurch zwangsläufigen Eingriff in den Wurzelbereich überleben werden.
Die CDU Fritzlar hat in den letzten Wochen und Monaten nicht zuletzt mit ihrer erfolgreichen Unterschriftenaktion gegen die neue Parkraumbewirtschaftung viele besorgte Bürgerinnen und Bürger erreicht. Über 1.260 Unterschriften wurden im Einzelhandel für weiterhin kostenlose Parkplätze in Fritzlar gesammelt. In Bezug auf die Allee-Planungen bahnt sich eine breite Protestbewegung an.
Die CDU fordert die Mehrheitsfraktionen von SPD/Die Grünen/Freie Wähler deshalb zum Umdenken und zur Abkehr von ihren bisherigen Beschlüssen auf. „Wir reichen der Koalition die Hand und möchten mit allen Beteiligten eine Lösung erzielen, die im Sinne unserer schönen Stadt liegt. Wir regen deshalb ein parteiübergreifendes Moratorium an, bei der die Bevölkerung beteiligt werden sollte“, so Ingmar Theiß abschließend in einer Pressemitteilung. (pm/wal)
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