Fragen der FREIE WÄHLER – Antworten vom Bürgermeister
SCHWALMSTADT. Nur kurz wurde das Thema Konfirmationsstadt in der letzten Stadtverordnetenversammlung in Schwalmstadt am vergangenen Donnerstag gestreift. Die Fraktion FREIE WÄHLER hatte am 29. April eine Anfrage gestellt, der Bürgermeister hat am 4. Mai darauf geantwortet.
Engin Eroglu hatte für die FREIE WÄHLER per Brief an einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 19. August 2021 erinnert. Darin wurde der Magistrat beauftragt, dem Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus zu dessen ersten Sitzung im Jahr 2022 ein ausgearbeitetes Konzept „Konfirmationsstadt“ vorzustellen. Bedingt durch Corona und die Haushaltsdiskussion hätte sich der Sitzungskalender zwar verschoben, aber zumindest im März wäre die Vorstellung des Konzeptes fällig gewesen. Bisher seien nur einzelne Aktionen vorgestellt worden.
Ganzes Konzept statt einzelner Aktionen
Deshalb erging erneut die Frage, wann ein komplettes und nachhaltiges Konzept statt einzelner Aktionen vorgestellt wird und außerdem, wie die mittel- und langfristigen Ziele des Konzeptes sowie der Kostenplan aussehen. Schließlich möchten die FREIE WÄHLER wissen, welche Kosten für die Bearbeitung der Internetseite entstanden sind, aus welchem Budget die Mittel genommen wurden und welches Unternehmen das Projekt umgesetzt hat.
Die Antwort von Bürgermeister Stefan Pinhard beginnt mit dem Lob, dass die FREIE WÄHLER die wesentlichen Themen der Stadt nie aus den Augen verlieren und die Verwaltung stets auf Versäumnisse aufmerksam machen. Er verweist allerdings auf die begrenzt zur Verfügung stehenden oder nicht zur Verfügung stehenden Ressourcen im Bereich Personal.
Mehr Arbeit als üblich und weniger Mitarbeiter verfügbar
Projekte wie „Zukunft Innenstadt“, das Bewerbungskonzept für den zweiten Teil der diesbezüglichen Ausschreibung, vier Benefizveranstaltungen für die Ukraine, Recherchen für eine Städtepartnerschaft, Bewerbungen und detaillierte Projektbeschreibungen für Fördermittel aus dem Topf der nächsten LEADER-Runde, der Wettbewerb „Ab in die Mitte“, das Altstadtfest, der Familiensonntag auf der A 49, Ideen für die Teilnahme um Fördermittel am Programm „Smart Cities“, Fördermittel für eine Bühne, Fördermittel für das Kulturprogramm „Ins Freie“, ein „Verkaufsoffener Sonntag“, die wieder stattfindende Kirmes, das Weindorf, Vorbereitungen zur Bewerbung für die Europeade und anderes hätten Ressourcen gebunden.
Das, so Pinhard sind mehr Aufgaben, als in der Vergangenheit bewältigt werden mussten, gleichzeitig stehe dafür weniger Personal zur Verfügung. Hinzu kommen krankheitsbedingte Ausfälle, insbesondere durch Corona. Infolgedessen mussten Prioritäten anders gesetzt werden. Gleichwohl sei in Sachen Konfirmationsstadt trotzdem etwas passiert. Es wurden Fakten recherchiert, Ideen entwickelt und diskutiert, Mitstreiter und Kooperationspartner gesucht, außerdem ein Adressverteiler angelegt. Einiges davon wurde mit einem überarbeiteten Logo, der Konzeption und der Erstellung einer Internetseite, dem Druck einer Broschüre, einer Audioführung durch Ziegenhain, der Weiterentwicklung der Skulptur und der Umsetzung eines Ideenwettbewerbes für alle sichtbar umgesetzt.
Arbeit darf nicht vor einer Förderzusagen begonnen werden
Alle diese Projekte, betont der Bürgermeister, waren bereits vor der Antragstellung „in der Pipeline“. Mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Förderung konnte mit den Arbeiten außerdem nicht vor der eigentlichen Zusage begonnen werden. Tatsächlich zog sich der Bewilligungsprozess von der Beantragung im Februar 2020 bis zum Eingang des Förderbescheid es im Juli 2021 ungewöhnlich lange hin. Wenn dies im nächsten Schritt für schriftlich und besprochen ist, legt die Verwaltung das Ergebnis der Arbeit vor.
Der Auftrag für die Internetseite ging an den preiswertesten Anbieter. Bei drei Angeboten sei dies eine Agentur aus Köln gewesen. Vergleichsangebote hatten aus Alsfeld und Bad Hersfeld vorgelegen. Der Auftragswert habe 15.470 € einschließlich Logodesign, Flyer und Postkarten betragen und dafür gab es 7.500 € aus LEADER-Mitteln.
Rückfrage zu Europaförderungen
Gerne gibt der Bürgermeister auch eine Frage zurück. Da die Themen Konfirmationsstadt und Wasserfestung räumlich und historisch eng miteinander verknüpft sind. Bei einer Tagung von Forte Cultura vor zwei Jahren habe Herr Eroglu angekündigt, eine europäischen Fördertopf zu aktivieren, auch darüber freut sich der Bürgermeister, wenn es gelingt. (Rainer Sander)
Bad Hersfeld Baunatal Borken Brand Corona Coronavirus Diebstahl Drogenfahrt Einbruch Feuerwehr Fritzlar Gudensberg Hephata Homberg (Efze) Kassel Kirchhain Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Kassel Landkreis Marburg-Biedenkopf Landkreis Waldeck-Frankenberg Marburg Marktflecken Frielendorf Melsungen Neukirchen Neustadt Polizei Polizei Kassel Polizeistation Fritzlar Polizeistation Homberg Polizeistation Melsungen Polizeistation Schwalmstadt Polizeistation Stadtallendorf Raubüberfall Sachbeschädigung Schwalm-Eder-Kreis Schwalmstadt SPD Stadtallendorf Treysa Unfall Unfallflucht Vogelsbergkreis Willingshausen Winfried Becker Ziegenhain
5 Kommentare
Wenn das Projekt mal nicht teurer wird als erwartet. Üblicherweise werden öffentliche Aufträge an den günstigsten Anbieter vergeben. Nicht an den billigsten und nicht an den Teuersten. Folgekosten muss man dabei auch im Auge behalten, was ist wenn die EU-Förderung nicht zum Tragen kommt? Gibt es vielleicht eine Landesförderung oder eine Bundesförderung, da hat Herr Ergolu vermutlich keine Beziehungen, oder?
Weiß doch jeder , wie solche Ausschreibungen laufen.
typisch
no comment
Stop – das ist so nicht ganz richtig!
Wir, die in2. Medienagentur aus Schwalmstadt-Ziegenhain, waren ebenfalls an der erwähnten Ausschreibung beteiligt und haben ein Angebot abgegeben. Dieses war nicht annähernd halb so teuer, wie der Preis der Kölner Agentur. Wo bleibt da die Fairness? Es wurde ja noch nicht einmal erwähnt, dass irgendeine Agentur aus Schwalmstadt überhaupt mit angeboten hat.
Wir gönnen JEDEM einen Auftrag, aber dieses Projekt hätte definitiv in der Schwalm bleiben müssen – egal bei welcher unserer Schwälmer Agenturen!
Das ist irritierend. Ich will jetzt nicht behaupten, dass lokale Händler in jedem Fall besser sind ABER es wirkt doch sehr komisch wenn gerade eine Agentur aus Schwalmstadt mit einem offensichtlich finanziell ansprechendem Angebot unerwähnt unter den Tisch fällt und die einzige Agentur die für diese Kampagne das entsprechende Angebot liefert aus dem (auf dem Papier gutklingenden) Köln kommt? Das hat ein Geschmäckle. Viel interessanter finde ich aber die Tatsache, dass jetzt wieder einem lokalen Betrieb vom Stadtmarketing auf die Füße getreten wird. Ich erinner zu gern an das Fahrschulen-Desaster 🙂
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