Falsche Europol-Mitarbeiter
KASSEL (wal). Falsche Europol-Mitarbeiter haben am Mittwoch eine 33-jährige Frau aus Kassel um 2.000 Euro betrogen. Wie das Opfer der Polizei sagte, erhielt sie am Nachmittag einen Anruf auf ihrem Handy. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Computerstimme, die in englischer Sprache mitteilte, dass ihre Personalausweisdaten gestohlen wurden.
Direkt im Anschluss wurde die Kasselerin an eine angebliche Europol-Mitarbeiterin weitergeleitet, die mit der Nachricht schockierte, dass mit den Ausweisdaten zahlreiche Bankkonten eröffnet wurden, auf denen sich bereits 240.000 Euro aus betrügerischen Geschäften befinden sollen. Nachdem sie erklärt hatte, dass man der 33-Jährigen helfen wolle, aus der Sache herauszukommen, übernahm sogleich ein anderer vermeintlicher Ermittler der Polizeibehörde das Gespräch. Um ihr privates Girokonto vor einer Sperrung zu schützen, kaufte die unter Druck gesetzte Frau seinen Anweisungen folgend Gutscheinkarten im Wert von 2.000 Euro und übermittelte per Handykamera die Freischaltcodes an die Täter.
Nach Beendigung des Gesprächs kamen ihr Zweifel, woraufhin sie die Kasseler Polizei verständigte und sich herausstellte, dass sie einem Betrug aufgesessen war. Die Gutscheinkarten hatten die unbekannten Täter zu diesem Zeitpunkt bereits eingelöst.
Tipps der Polizei:
- Gibt sich ein Anrufer als Polizist aus, rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde selbst an. Recherchieren Sie eigenständig die Telefonnummer und wählen Sie die Nummer selbst. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste.
- Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer, lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen – legen Sie einfach auf.
- Transferieren Sie aufgrund solcher Anrufe keine Gelder, ohne sich vorher zu informieren und abzusichern. Seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber Geldforderungen, egal ob per Post, E-Mail, Telefon oder Messenger-Dienst.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, verständigen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle
- Informieren Sie Ihre Angehörigen über diese Betrugsmasche.
Mindestens elf Autos zerkratzt
KASSEL. In der Mörikestraße in Kassel sind am Mittwochnachmittag elf Autos zerkratzt worden. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro. Die Sachbeschädigungen ereigneten sich zwischen 15:30 Uhr und 17:30 Uhr. Es werden Zeugen gesucht. Hinweise auf die Täter liegen bislang nicht vor. (wal)
Internet/Kontakt: Polizei Kassel (Polizeipräsidium Nordhessen)
3 Kommentare
Sie hat ja noch die Konten mit den 240000. 🤔
@ Bürger
Solche Taten haben nicht damit zu tun, dass man nicht ausreichend vor den Betrügern warnt. Die Täter wissen wie sie ihre Opfer verunsichern und zu unlogischen Handlungen verleiten. Menschen wie Sie verstehen das vielleicht noch nicht, weil sie noch geistig auf der Höhe der Zeit sind. Aber wenn Ihnen glaubhaft versichert, das Ihre erwachsene Tochter in einer schwierigen Lage ist, dann werden auch sonst sichere Personen verunsichert und wollen helfen, weil sie es zu können glauben. Sie hinterfragen die Situation nicht weil sie emotional darin verwickelt sind. So was passiert auch Leuten die ein überdurchschnittliches Niveau haben, weil sie emotional in Angst versetzt werden. – Was bedeuten schon ein paar tausend Euro, wenn man das eigene Kind vor dem Gefängnis bewahren kann, oder weil es nur durch einen zufällig anwesenden Professor operiert werden kann. Es ist in jedem Fall besser man bespricht solche Forderungen mit Vertrauenspersonen, nicht nur mit der Polizei. Ein mancher älterer Mensch hat mit der Polizei nichts am Hut, weil die, schon zu Beginn des Anrufes, zu viele Fragen stellen, die nichts mit dem Problem des Opfers zu tun haben. Eine alte Cousine in Leipzig hatte einen Anruf von einem Mann, der 13.000 € brauchte, um ein Auto zu kaufen, das weit mehr wert sein sollte. Sie fragte: „Bis du es Peter?“
„Ja“, sagte der Mann, „ich bin um 14 Uhr bei dir in Leipzig.“ Statt die Polizei zu rufen, rief sie bei unseren beider Cousin an. Peter war nicht der Anrufer, er schlug ihr vor, die Polizei zu rufen, die könnte den Täter vielleicht festnehmen, doch der Anrufer meldete sich nicht mehr.
Was soll man dazu noch sagen? Was soll denn die Polizei noch alles veranstalten, um potentielle Opfer zu schützen und zu warnen. Es findet sich wohl immer jemand, der seinen Verstand ausblendet. Mein Mitleid hält sich daher in Grenzen.
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