Für Flüchtende aus der Ukraine
GUDENSBERG. Nachdem der Schwalm-Eder-Kreis entschieden hat, in der Großsporthall der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) in Gudensberg eine Notunterkunft für Menschen einzurichten, die aus der Ukraine flüchten mussten, haben Stadt und Freiwillige Feuerwehr sofort begonnen, die Halle auf die Ankunft der Schutzsuchende vorzubereiten.
In der Halle sollen mehr als 200 Personen, fast ausschließlich Frauen und Kinder, die aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen kommen, für jeweils einige Tage untergebracht werden, bevor sie in andere Quartiere wechseln.
Feuerwehren aus dem Chattengau und Fritzlar im Einsatz
„Nach Bekanntwerden der Pläne des Kreises haben wir sofort einen Führungsstab gebildet“, erläutert Bürgermeisterin Sina Best. Da die ersten Flüchtenden bereits am kommenden Dienstag eintreffen sollen, galt es, keine Zeit zu verlieren. „Wir möchten den vom Krieg betroffenen Menschen helfen und ihnen, so gut es geht, einen geschützten Ort anbieten, bevor sie in Unterkünfte wechseln, die ihnen dann voraussichtlich länger zur Verfügung stehen“, sagt Sina Best. Neben der großen Menge an Hilfsgütern, die aus dem Chattengau in die Partnerstadt Schtschyrez gebracht werden, sei dies das zweite wichtige Feld, die Menschen aus der Ukraine in ihrem Widerstand gegen die völkerrechtswidrige Invasion durch russische Truppen zu unterstützen.
In der Sporthalle sind zahlreiche Feuerwehrleute aus den Katastrophenschutzzügen aus Gudensberg, Edermünde, Niedenstein, Wabern und Fritzlar am Werk. Sie bauen Feldbetten auf, stellen Tische und Bänke bereit, sorgen dafür, dass Verpflegung wie auch Hygieneartikel zur Verfügung stehen. Die Halle wird aufgeteilt in einen Schlafbereich und einen Verpflegungsbereich. Auch Aufenthaltsmöglichkeiten stehen beschränkt zur Verfügung. Für Babys und Kleinkinder stehen besondere Betten zur Verfügung. Für alle administrativen Angelegenheiten wird ein „Info-Point“ eingerichtet.
Flüchtlinge wechseln nach einigen Tagen
Die Gudensberger Sporthalle wird als Notunterkunft betrieben, das heißt nach einigen Tagen wechseln die Geflüchteten in andere Unterkünfte. Die Kapazitäten können dann nach kurzer Pause neu belegt werden. Wenn der Betrieb begonnen hat, sind es auch Feuerwehrleute, die den Brandschutz übernehmen, erklärt der Gudensberger Stadtbrandinspektor Markus Iffert, der den Feuerwehreinsatz koordiniert. Im laufenden Betrieb sollen weitere Ehrenamtliche eingesetzt werden. Männer und Frauen des Gudensberger Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind zuständig für den Sanitätsdienst. Für medizinische Hilfe soll ein Hausarztdienst eingerichtet werden. Beim Eintreffen müssen sich die Geflüchteten einem Corona-Test unterziehen, der dann regelmäßig wiederholt wird.
Spenden weiterhin an MACH MIT
Sabine Iffert, die zuständige Sachgebietsleiterin der Stadtverwaltung, bittet darum, keine Spenden zur Sporthalle zu bringen. Eine solche Unterstützung sei zwar nötig, soll aber weiter über den Verein „Mach Mit“ erfolgen, erklärt sie. Sachspenden können dort zu den Öffnungszeiten (Mo, Mi, Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr sowie Di und Do von 16.00 bis 18.00 Uhr) in der Fritzlarer Str. 26 (F 26). Bekleidung wird derzeit nicht benötigt. (pm | rs)