Anerkannter Mediziner übernimmt Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie
LAUTERBACH . Es ist eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Mit der Ernennung von Peter Wulf zum neuen Chefarzt der Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus Eichhof kehrt ein ehemaliger hochgeschätzter Kollege und Facharzt nach Lauterbach zurück. Bis zu seinem Amtsantritt am 1. April dieses Jahrs wird die Fachabteilung kommissarisch von dem Oberarzt Markus Frommelt und stellvertretend von der Oberärztin Dr. Meike Traxl geleitet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Peter Wulf einen hervorragenden Mediziner mit großer Führungserfahrung gewinnen konnten, der zusätzlich unser Haus bestens kennt und bei der Ärzteschaft, den Pflegekräften und dem medizinischen Personal gleichermaßen anerkannt und geschätzt wird“, erklärt der Vorsitzende des Stiftungsrates der Eichhof-Stiftung Lauterbach Dr. Gerhard Schlitt. Durch den Weggang von Chefarzt Dr. Friedrich Jungblut war eine Neubesetzung notwendig geworden.
Die Entscheidung sei allen Verantwortlichen leichtgefallen, habe man mit dem langjährigen Chefarzt renommierter Kliniken, wie Hephata in Schwalmstadt und Asklepios in Melsungen, wo Wulf maßgeblich für den Aufbau der Abteilungen Psychiatrie und Psychotherapie verantwortlich zeichnete, den besten Bewerber für das Krankenhaus Eichhof ausgewählt, ergänzt Vorstand Mathias Rauwolf.
Der 54-jährige Wulf stammt aus Osterholz-Scharmbeck und studierte Humanmedizin an der Universität der Freien und Hansestadt Hamburg. Neben Stationen in der Neurochirurgie und Neurologie an Kliniken in Schleswig-Holstein und Hamburg wechselte er im Jahr 1998 in die Abteilung für Gerontopsychiatrie an das Allgemeine Krankenhaus Hamburg Ochsenzoll. Von da an baute er seine Weiterbildung im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie aus. 2002 kam er als Assistenzarzt in die Fachabteilung am Krankenhaus Eichhof, wo er den Auf- und Ausbau der regionalen gerontopsychiatrischen ambulanten Versorgung verantwortete und im Jahr 2007 seine Facharztprüfung vor der Landesärztekammer Hessen ablegte.
Lebensmittelpunkt in Osthessen
Schon kurz danach wurde er zum Oberarzt und später als Leitender Oberarzt sowie als Vertreter des Chefarztes Psychiatrie und Psychotherapie am Lauterbacher Krankenhaus ernannt. Im Jahr 2015 wechselte Wulf an das Klinikum Fulda, ehe er 2017 seine erste Position als Chefarzt übernahm.
„Ich freue mich sehr, zurück an meine alte Wirkungsstätte zu kommen und auf die vielen bekannten und auch neuen geschätzten Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam angehen möchte“, sagt der designierte Chefarzt, der in all den Jahren seinen Lebensmittelpunkt in der Region beibehalten hat.
Er komme zurück an ein Haus, das dank seiner Gemeinnützigkeit anders aufgestellt sei. „Die verantwortungsbewusste und umfängliche psychiatrische Versorgung von Patienten ist mir besonders wichtig. Dank hervorragender Therapeuten und einem Team aus qualifiziertem Pflegepersonal können wir eine substanziell andere Philosophie der Versorgung sicherstellen“, erläutert Peter Wulf seinen ganz persönlichen Ansporn. Dazu gehöre der Ausbau therapeutischer Angebote und Therapieverfahren, wie beispielsweise die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) als modernes und wirksames Verfahren zur Behandlung schwerer depressiver und psychotischer Erkrankungen, so der erfahrene Mediziner.
Gut vernetzt
Wulf kennt nach eigenem Bekunden die Region sehr gut und sei bei Fachkollegen und Hausärzten aus dem Vogelsbergkreis und den angrenzenden Landkreisen bestens vernetzt.
Das bestätigen auch der kommissarische Leiter der Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie Markus Frommelt und seine Stellvertreterin Dr. Meike Traxl. „Wir haben uns in all den Jahren nie ganz aus den Augen verloren und kennen seine fachlichen und menschlichen Qualitäten sehr gut. Es ist schön, wieder mit Peter Wulf zusammenzuarbeiten“, bestätigen die beiden Oberärzte die Vorfreude des gesamten Teams aus acht Assistenzärzten, drei Oberärzten, zwei Diplom-Psychologen, vier Psychologen in Ausbildung und insgesamt 35 Pflegekräften auf den neuen Chef. Verunsicherung aufgrund von Schlagzeilen zum Jahreswechsel habe man weder beim Personal noch bei den Patienten feststellen können, „…da wir als Team ausgezeichnet aufgestellt sind und die Patienten sich bei uns einfach gut aufgehoben fühlen“, sagen die beiden Oberärzte unisono.
Besonders freue es Markus Frommelt, dass nun neben ihm selbst mit Peter Wulf ein weiterer Facharzt mit Weiterbildungsermächtigung für die Ausbildung von Nachwuchskräften ins Team hinzukomme. Die Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus Eichhof sei eine pflichtversorgende Einrichtung für den Vogelsbergkreis und auch dank der Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen habe man als Akademisches Lehrkrankenhaus einen Aufschwung bei PJ-lern erfahren. „Der Ausbildungscharakter ist ein wesentlicher Faktor in unserer Arbeit und allein in diesem Jahr haben wir drei Ärzte, die unmittelbar vor der Prüfung zum Facharzt stehen. Wir brauchen diesen Schwung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, und vor allem: einen Vorgesetzten, der diesen Weg ausbaut. Das ist bei Peter Wulf der Fall“, ist der kommissarische Oberarzt überzeugt. (wal)