Barrierefreiheit hat in Baunatal hohen Stellenwert – Rillenplatten erleichtern Orientierung
BAUNATAL. Bereits seit 15 Jahren wird in Baunatal das Programm „Barrierefreies Bauen“ erfolgreich umgesetzt. Fast 600 Fahrbahnabsenkungen mit sogenannten Rillenplatten, ein Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung, wurden seitdem in Kreuzungsbereichen im Stadtgebiet eingebaut.
Welche Bordsteinabsenkungen erfolgen bzw. welche Übergänge jedes Jahr barrierefrei ausgebaut werden, legen Vertreter der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Behindertenbeirat, dem Seniorenarbeitskreis und den städtischen Radwegeexperten gemeinsam fest. Aufgrund der Pandemie konnten diese Gespräche in diesem Jahr nicht stattfinden. 2022 soll das Programm „Barrierefreies Bauen“ fortgeführt werden.
Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, das ist das wichtige Anliegen aller im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion tätigen Akteure in der Stadt, betonte Erster Stadtrat Daniel Jung bei einem Vor-Ort-Termin in der vergangenen Woche an der Rathauskreuzung in der Friedrich-Ebert-Allee. Mitglieder u.a. des Behindertenbeirats, des Senioren-Arbeitskreises sowie der Verwaltung stellten die Ende November abgeschlossene Maßnahme zur Optimierung der vorhandenen taktilen Leitelemente auf dem Gehweg vor dem Kino vor. Auf einer Länge von 25 Metern haben Mitarbeiter der Straßenbaufirma Preuss die Rillenplatten ergänzt bzw. überarbeitet.
Ausgangspunkt für eine von der Stadt im Vorjahr durchgeführten Untersuchung der vorhandenen Leitsysteme waren die im Laufe der letzten 15 Jahre immer wieder veränderten Norm-Vorgaben für die Verlegung von Rillenplatten im Zuge des Ausbaus barrierefreier Verkehrswege und Übergänge. Das Stadtparlament hatte daher eine Überprüfung der Leitsysteme beschlossen. Die Mitglieder der eigens gegründeten AG Rippenplatten hatten sich ausführlich mit der Frage befasst, an welchen Standorten Anpassungen an die DIN-Norm vorgenommen werden sollten und eine Priorisierungsliste erstellt. Dabei hat die Rathauskreuzung besondere Beachtung gefunden. Sachkundig unterstützt wurden die Mitglieder der AG von der Mobilitätstrainerin Gabriele Kehr vom Verein Focus e.V. aus Marburg. Geplant sind Optimierungsmaßnahmen an weiteren Standorten im Stadtgebiet.
Abweichungen waren bei der Untersuchung bei etwa einem Drittel der Rillenplatten – insbesondere die aus der Zeit vor Inkrafttreten der entsprechenden Normen – festgestellt worden. „Für uns ist es selbstverständlich, die normgerechte Anpassung durchzuführen, um für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit einer Sehbehinderung so eine noch optimalere Sicherheit beim Queren der Kreuzung zu gewährleisten“, betont Erster Stadtrat Daniel Jung. (pm)
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