FRITZLAR. Einen Tag vor Heiligabend (23.12.2021, 9 Uhr) müssen sich vor dem Amtsgericht in Fritzlar drei Tatverdächtige, zwei 20- und 21-jährige Männer aus dem Schwalm-Eder-Kreis und eine 21-jährige Frau aus dem Kreis-Waldeck-Frankenberg, für das Versenken eines Seat Ibiza in einem Kalkbruchsee zwischen Lendorf und Hebel verantworten (wir brichteten).
Die Verhandlung vor einem Jugendrichter ist öffentlich. Die Kasseler Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinsame Sachbeschädigung und Gewässerverunreinigung vor.
Das Fahrzeug wurde zuvor von den beiden Männern in Ludwigsau gestohlen. (wal)
Unser Bericht:
BORKEN. Aus einem See nahe der Landesstraße zwischen Borken-Lendorf und Wabern-Hebel im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis ist am Samstag ein roter Seat geborgen worden. Wann und wie das Auto in den See geriet, ist noch nicht geklärt.
Der ehemalige Kalkbruch hat eine Wasserfläche von rund 15.000 Quadratmeter, wie der 40 Jahre alte Pächter des Sees vor Ort erklärte. Der in Falkenberg wohnende Mann sah bereits am Freitag Autoteile auf dem See treiben. Er informierte die Polizei.
Helfer, darunter Taucher der DLRG, suchten und fanden das Auto am Samstag in einer Tiefe von etwa sieben Metern. Mit der Hilfe von Hebekissen der DLRG konnte der Pkw an die Wasseroberfläche gehoben und in Richtung Ufer gezogen werden. Den Rest übernahm ein Bergungsunternehmen. Die Feuerwehr Borken brachte Ölsperren an den See, die von den Helfern der DLRG ausgelegt wurden.
In dem Fahrzeug befanden sich vermutlich keine Personen.
Einsatzleiter der Feuerwehren aus Borken, Gombeth und Singlis/Lendorf war Stadtbrandinspektor Achim Hilgenberg. Fabian Schmoll hatte die Leitung der DLRG-Kräfte aus Borken, Neuental/Wabern, Guxhagen, Edermünde, Niederbeisheim und Borken.
Die Ermittlungen der Polizei Homberg, die mit zwei Streifenwagenbesatzungen vor Ort war, dauern an. Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Auto aus See in Lendorf geborgen (Video) – nh24.de
Sechs tatverdächtige Heranwachsende ermittelt
BORKEN. Die Bergung des Seats, der seinen Weg in den Kalkbruchsee zwischen Lendorf und Hebel fand (wir berichteten), kostet die fünf Heranwachsenden aus dem Schwalm-Eder-Kreis und einen Heranwachsenden aus dem benachbarten Landkreis Waldeck-Frankenberg 17.000 Euro. Hinzu kommt noch ein Schaden in Höhe von 1.000 Euro an einem Zaun.
Die Polizei kam nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf die mutmaßlichen Täter.
Wie ein Polizeisprecher in Homberg am Dienstag berichtet, fuhren die Täter den roten Seat Ibiza über einen Erdwall hinweg durch einen Zaun in den See. Das Auto musste am Samstag, 9. Mai, von Mitgliedern der DLRG, der Feuerwehr Borken und einem Abschleppunternehmen aus dem See geborgen werden.
Gegen die mutmaßlichen Täter wird wegen der Gewässerverunreinigung, dem unerlaubten Umgang mit Abfällen, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt. Das Motiv ist noch offen.