Projekt des Margot-von-Schutzbar-Stifts und der Aktion Mensch
WOMMEN. Der Diakonissenweg in Wommen ist um neue Bänke und Holzskulpturen erweitert worden. Dahinter steckt ein inklusives Kunstprojekt des Margot-von-Schutzbar-Stifts der Hephata Diakonie und der Kunstbildhauern Heinz Günther sowie Künstlerkollegen. Gefördert wurde das Projekt von der Aktion Mensch.
„Eine Woche lang drehte sich alles um Holz und das Thema Bewegung“, sagt Patrick Otto, Einrichtungsleiter Pflege im Margot-von-Schutzbar-Stifts. Neben vielen der hundert Bewohnenden haben auch Schülerder Südringgauschule in Harleshausen bei dem Kunstprojekt mitgemacht. „Die Einladung an alle Menschen aus der Region wurde von uns ausgesprochen und wir sind glücklich, dass sehr viele dieses Angebot angenommen haben“, sagt Otto. Das inklusive Projekt auf dem Hof des Stifts stand unter dem Motto „Begegnungen“. „Kunst- und Holzinteressierte aus der Region konnten teilnehmen – auf dem Gelände haben wir ausreichend Platz für alle gehabt“, sagt er.
Im Margot-von-Schutzbar-Stift leben 100 Menschen zwischen 30 und 102 Jahren. Sie leben im Pflegeheim für ältere Menschen und in Wohngruppen für pflegebedürftige jüngere Menschen mit einer Suchterkrankung oder Suchtvergangenheit. „Die älteste Bewohnerin ist 102 Jahre alt – aktiv hat sie nicht mitgestaltet, aber sie kann noch einschätzen, ob die Skulpturen aus Holz den Diakonissen von damals ähneln“, sagt Otto und lacht.
Erst erstellten Bewohnende, Schüler und weitere Teilnehmende gemeinsam mit Künstler Günter Heinz Skizzen, bevor sie nach einer Anleitung selbst Hand anlegten: Mit Werkzeugen bearbeiteten sie gemeinsam das Material, schliffen und lasierten es zum Schluss. Die Holzarbeiten wurden für alle Teilnehmenden so gestaltet, dass auch Menschen mit schweren Beeinträchtigungen mitmachen konnten: „Jeder konnte sich beteiligen. Die Künstler brachten beispielsweise Hilfsmittel mit, die den Teilnehmenden beim Schleifen geholfen haben“, erklärt Otto.
Am Freitag wurden die Arbeiten mit einer Feier und einer Andacht vorgestellt, bevor die Skulpturen dann am Diakonissenweg aufgestellt worden sind. Der Weg verbindet das Gelände des Margot-von-Schutzbar-Stifts mit der Gemeinde. „Nachhaltig soll der Weg mit seinen neuen Schmuckstücken an die Diakonissen erinnern, die das Stift zu einem Ort der Begegnung machten“, erklärt Otto. Wo die insgesamt fünf Bänke und Skulpturen am insgesamt 100 Meter langen Diakonissenweg aufgestellt werden sollen, wurde gemeinsam entschieden. Und die Skulpturen stehen am Anfang des Weges und blicken auf den Weg. „Es sind tolle Skulpturen entstanden, die zum einen an die Diakonissen erinnern, die nach 1946 das Haus belebten und zum anderen lädt er zum Verweilen ein“, so Otto. (pm)
Das Bild: Sind stolz auf ihre Holzarbeit: von links die Kunstbildhauer Heinz Günther und Paul Brockhagen mit Hardy Schneider, Tanja Hartmann, Manfred Wieser und Carsten Tusche.