Kellerkonzerte über Tage in der Synagoge
GUDENSBERG. Corona holt vieles ans Tageslicht. Das haben wir in knapp zwei Jahren gelernt sich und nicht immer ist alles schön, was dabei zutage kommt. Schön waren gestern allerdings die beiden Konzerte der Gudensberger Kellerkonzerte, die in der stark komprimierten Version – mit nur zwei Sets im Kulturhaus Synagoge – ebenfalls aus dem Keller heraus über die Erde wandern mussten.
Gerade bei Sonnenuntergang begann das Kasseler Duo Harvest Moon bei Zwielicht in der Synagoge. Harvest Moon heißt ein Titel von Neil Young und Harvest Moon steht für den Erntemond, also den September-Vollmond in der Sprache und Kultur der nordamerikanischen Indianer. Es dauert noch zehn Tage bis zum nächsten Vollmond, aber Hugo Scholz und Frank Sommerfeld sorgten mit mehr Licht als Schatten für eine freudige Stimmung im Publikum, das auf 25 Personen begrenzt war.
50 Jahre Bühnenerfahrung
Frank Sommerfeld gehört zu den profiliertesten Gitarristen in Nordhessen und war schon häufig mit Pata Moto aber auch in anderen Formationen und Kombinationen, in Gudensberg zu sehen. Beeindruckend ist die Spielfreude, mit der sich beide stets an Klassiker heranwagen. Die kennt Hugo Scholz perfekt, steht er doch seit den frühen siebziger Jahren, damals mit der Kasseler Rockgruppe Rattengift, auf nordhessischen Bühnen und hat bei Bands wie Chip’n Steel auch schon so ziemlich alles interpretiert, was an herausragenden Kompositionen entstanden ist. Mehr Crossover geht übrigens kaum, ob Frank Sinatra (Fly Me To The Moon), Bill Withers (Ain’t No Sunshine), Beatles /Get Back), Hoagy Carmichael (Georgia On My Mind), Janis Joplin (Kosmic Blues), John Mayall (Room To Move) oder Jethro Tull (Lokomotive Breath), immer klingt alles nach Scholz/Sommerfeld beziehungsweise Harvest Moon.
Debütprogramm
Darf man am Jahrestag von 9/11 einen Spaziergang durch New York besingen? Ist das pietätlos? Am 20. Jahrestag? Nein, es ist ein Gegengewicht, so interpretierte Kerstin Eulen den Song American Boy von Kayne West. Zusammen mit Frank Matthäus bildet sie das „Duo Fragile“ – also „zerbrechlich“. Die Zerbrechlichkeit von Gefühlen ist auch allgegenwärtig und in ihrem Debüt-Programm Shallow Waters (seichte Gewässer) geht es um Liebe und Lieben in Liedern und in verschiedenen Interpretation-Facetten. Die beiden Musiker sind in allem konsequent. Kleidung, die kleinen Mikros, Gestik und die dezente Show, alles wirkt gefühlvoll-zerbrechlich und trotzdem stets beeindruckend präsent. Die Musik spannt einen Bogen von älteren Liedern bis zu modernen Titeln, von Tina Turner (Private Dancer) bis Amy Winehouse (You Sent Me Flying). Aber selbst Phil Collins (In The Air Tonight) schaut kurz vorbei und beide nehmen sich auch Zeit für die Route 66 (Rolling Stones).
„Ich weiß nicht, ob Aufstehen erlaubt ist“, fragt Kerstin Eulen zwischendurch verunsichert. Das wollten die 25 Gäste endgültig auch erst nach einer guten Stunde. (Rainer Sander)
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