KASSEL. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist seit einem Jahr auch in Deutschland angekommen.
„Die Weiterverbreitung des Virus in der Wildschweinpopulation findet vorrangig über eine Ansteckung von gesunden Tieren an bereits verendeten Artgenossen statt. Daher stellt die Bergung tot aufgefundener Wildschweine aus der Umwelt sowie deren sachgerechte Entsorgung eine der wichtigsten Bekämpfungsmaßnahmen dar“, erläutert Amtstierärztin Dr. Christina Werner vom Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Kassel.
Um diese Aufgabe im Falle des Ausbruchs stemmen zu können, wurden vergangene Woche insgesamt 43 Mitarbeiter von 25 Kommunen für die sachgerechte Bergung von Wildschweinen geschult. „Neben allgemeinen Informationen zur Tierseuche wurden die Aufgaben der Bergeteams unter Einhalt von angepassten Biosicherheitsmaßnahmen besprochen, sodass die Kommunen nun eine wichtige Unterstützung für den Landkreis im Ernstfall darstellen“, so Dr. Werner. Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg zwei Bergeanhänger beschafft, die mit für die Wildschweinbergung notwendigen Materialien und Schutzkleidung ausgestattet sind und im Fall des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest sofort für die Bergeteams zur Verfügung stehen.
Hintergrund:
Die Afrikanische Schweinepest wurde am 10. September 2020 in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze erstmals bei einem tot aufgefundenen Wildschwein nachgewiesen und breitet sich seitdem weiter im Grenzgebiet aus. Seit diesem Erstbefund sind bis Anfang September 2067 Wildschweine positiv auf das Virus getestet worden. Für den Menschen ist das Virus absolut ungefährlich. (pm)