HOMBERG/EFZE. „Ein von mir lang gehegter Traum geht heute in Erfüllung“, begrüßte DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau am Donnerstag, 15. Juli, die Gäste bei der offiziellen Eröffnung der eigenen Rettungsdienstschule in Homberg. Und das, was sie bei Rundgängen durch die Räumlichkeiten zu sehen bekamen, ist beeindruckend, heißt es in eine Pressemitteilung des DRKs.
In der staatlich anerkannten Rettungsdienstschule werden Rettungs- und Notfallsanitäter ausgebildet. Am 19. Juli begann der erste Ausbildungskurs zum Rettungssanitäter, am 1. September starten 22 junge Menschen ihre dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Die Auszubildenden lernen in acht- bis zehnwöchigen Blöcken. Lehrkräfte und Schulleitung konnten aus den eigenen Reihen rekrutiert werden.
Auf einer Fläche von 400 Quadratmetern im Obergeschoss des neuen Einkaufszentrums Drehscheibe in der Kasseler Straße gibt es hell und freundlich eingerichtete Unterrichtsräume, Lehrsäle und Büros, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Rund 150.000 Euro wurden bisher investiert. Weitere 200.000 Euro sollen noch in weitere Ausbildungstechnik investiert werden. Die Klassenräume verfügen über höhenverstellbare Tische, die auch zu Whiteboards umfunktioniert werden können. Für jeden Auszubildenden steht ein Tablet zur Verfügung. Der Unterricht wird weitestgehend digital gestaltet. Der Kreisverband hat eine Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag abgeschlossen, der über 25.000 Bücher in digitaler Form anbietet. Der Fachpraxisraum ist mit zwei Beamern, fünf Kameras, Lautsprechern und einem Pflegebett ausgestattet und ermöglicht so die realitätsnahe Simulation von allen erdenklich möglichen Notfällen vom Verkehrsunfall bis hin zum Schlaganfall im häuslichen Umfeld. Kameras zeichnen jeden Handgriff der Rettungsdienstler auf, sodass die Handlungen jederzeit besprochen werden können. Auf der dazugehörigen Dachterrasse soll ab März 2022 ein Simulations-Rettungswagen – hessenweit einzigartig – aufgebaut werden. Damit können die Auszubildenden den Einsatz im Fachpraxisraum bis zur simulierten Übergabe im Krankenhaus fortführen.
Zur offiziellen Einweihungsfeier kamen neben weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft Norbert Södler, Präsident des Landesverbandes Hessen, der hessische Staatssekretär Mark Weinmeister, Dr. Bettina Hoffmann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz. Selbstverständlich nahmen auch Vorstandsmitglieder sowie Mitarbeiter der Verwaltung des Kreisverbandes und die Bereichsleiter und Praxisanleiter des Rettungsdienstes an dem Fest teil.
„Bildung ist eine notwendige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortung, für die Teilhabe an Wohlstand und am gesellschaftlichen Leben“, betonte Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes Winfried Becker. „Es gibt keine bessere Zukunftsvorsoge als die Investition in Köpfe und Herzen der Schüler, um den Fachkräftemangel im Rettungsdienst zu schließen und die Professionalisierung der rettungsdienstlichen Tätigkeit noch weiter nach vorne zu bringen.“ Die Schule werde aber auch für das Ehrenamt eine Stätte der Fort- und Weiterbildung sein.
Mit der Rettungsdienstschule sei man auf dem richtigen Weg, so Norbert Södler. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für den Beruf des Notfallsanitäters. Immerhin werden zwei Drittel der rettungsdienstlichen Leistungen in Hessen vom Deutschen Roten Kreuz erbracht. 200 Rettungswachen gibt es in Hessen, die mit 600 Fahrzeugen bestückt sind. Rund 4.000 Mitarbeiter sind im Rettungsdienst tätig. 20 Millionen Kilometer werden von den Rettungsdienstfahrzeugen jährlich zurückgelegt.
Für Bürgermeister Dr. Nico Ritz ist es erfreulich, dass Homberg eine zentrale Rolle beim Standort der Rettungsdienstschule übernimmt. Alle größeren DRK-Standorte im Kreis sind nicht mehr als 20 Kilometer entfernt. Die Schule belebe das Einkaufszentrum mit seinen Geschäften und dem Food Court, in dem die Schülerinnen und Schüler sich in den Pausen versorgen können.
Ein Schulleiter sei der Kapitän, der das Schulschiff führe und leite, so Schulleiterin Madeleine Lester. „Ich sehe mich eher als Spieltrainer, der Verantwortung übernimmt, aber doch Teil der Mannschaft ist“, betont sie. „Er soll motivieren und motiviert Einfluss nehmen und Impulse aus der Mannschaft aufnehmen.“ In ihrer Rede dankte sie Rettungsdienstleiter und Projektleiter Marco Hille und ihrem Stellvertreter Florian Weber für die gute, manchmal schweißtreibende Zusammenarbeit. „Für unser Schulschiff sind die Segel richtig gesetzt“, so Lester. „Ich freue mich auf die vor mir liegenden Aufgaben.“
Marco Hille wurde bei einem Spaziergang mit seiner Tochter auf die Büros in der Drehscheibe aufmerksam. Ein Anruf bei Frau Jänsch von der Schoofs Immobilien GmbH genügte, und schon nahm das Projekt ‚DRK-Rettungsdienstschule Schwalm-Eder‘ Fahrt auf. Unzählige Auflagen des Regierungspräsidiums Darmstadt mussten erfüllt werden, um die staatliche Anerkennung zu erlangen, viele technische Details bei der Einrichtung der Räume berücksichtigt werden, um den künftigen Schülerinnen und Schüler ein zeitgemäßes Lernen zu ermöglichen. „Es waren aufregende und arbeitsintensive Monate“, so Hille. „Aber es hat sich gelohnt. Vielen Dank, dass ich diese Schule aufbauen durfte.“ (pm)
Das Bild: DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau, Dozent Florian Weber, Schulleiterin Madeleine Lester, Rettungsdienstleiter Marco Hille, DRK-Kreisvorsitzender Winfried Becker
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