Silke Engler gestern in der Baunataler Stadtverordnetenversammlung verabschiedet
BAUNATAL. Mit der Wahl zur Ersten Kreisbeigeordneten und damit stellvertretenden Landrätin im Landkreis Kassel vor einer Woche, endet die Amtszeit von Silke Engler als Bürgermeisterin der Stadt Baunatal nach knapp drei Jahren vorzeitig zum 31. August 2021. Am 1. September ist ihr neuer Arbeitsplatz das Kreishaus in Kassel.
Stadtverordnetenvorsteher Reiner Heine gratulierte zum deutlichen Wahlergebnis als Erste Kreisbeigeordnete. Zur Freude für den Landkreis, aber mit Bedauern für die Stadt Baunatal nach 15 Jahren, zuerst als Erste Stadträtin und seit 2018 als Bürgermeisterin. Er zitierte seinen Namensvetter Heinrich Heine: Abschiedsworte müssen kurz sein, wie Liebeserklärungen. Es sei aber kein Abschied, denn das wäre endgültig. Silke Engler bleibt auch in Baunatal zu Hause.
15 Jahre im hauptamtlichen Magistrat
Reiner Heine erinnerte an den 10. Juli 2006, also einen Tag vor fast genau 15 Jahren und die Wahl zur Ersten Stadträtin mit gerade mal 32 Lebensjahren. Nur 6 aktuelle Stadtverordnete gehörten damals bereits dem Stadtparlament an. Mit 69,7 Prozent hat Silke Engler – bei drei qualifizierten Gegenkandidaten – im Oktober 2018 die Bürgermeisterwahl gewonnen.
Silke Engler lobte in ihrer Abschiedsrede den Zusammenhalt in Baunatal, dankte selbstverständlich „ihrer“ SPD, aber auch dem Stadtparlament: „Wir alle haben viel auf den Weg gebracht!“ 12 Jahre lang war sie gerne Baudezernentin. Das hatte natürlich viel mit dem Geld zu tun, welches in Sportanlagen, Feuerwehren oder Hochwasserschutz investiert werden konnte, was sich gerade in diesen Tagen auszahlt. Aber auch für Umwelt ist sie gerne zuständig gewesen. Beispielsweise wurde der Altarm der Fulda in Guntershausen renaturiert oder gemeinsam die Baunataler Blühmischung entwickelt, damit eine ganze Stadt für den Artenschutz blüht. Ein roter Faden ist die Energiewende in Baunatal schon lange gewesen. Am obersten Heimbach waren die Kriterien von Anfang an so vorgeschrieben, wie sie heute eine Selbstverständlichkeit sind.
Große Zäsur am 20. Mai 2018
Sie erinnerte auch an den 20. Mai 2018, den sie als eine Zäsur mit dem Tod von Manfred Schaub beschreibt. 10 Tage später hätte sie die schwerste Rede ihrer beruflichen Laufbahn gehalten, auf der Trauerfeier für ihren Amtsvorgänger als Bürgermeister. Diese Zeit habe die meiste Kraft abverlangt „Du musst stehen und da sein und den Weg weitergehen“, so ihr Motto im Sinne des verstorbenen Ehrenbürgermeisters.
Beim Dank an ihre Mannschaft der 5. Etage des Rathauses, musste die scheidende Bürgermeisterin deutlich schlucken. Sie sei es als Norddeutsche gewohnt in stürmischer See zu navigieren. Sie habe allerdings nicht geahnt, dass es 3 Jahre lang nur noch Sturm gibt. So beschrieb sie die gesamten drei Jahre ihrer Amtszeit als Verwaltungschefin. Die Einschnitte träfen die ganze Stadt. Gerade in der Zeit von Corona klammerten sich die Menschen an die Verantwortlichen, weil sie Lösungen erwarten. „Wir sind die Stadt, die gerne Feste, Events und Sportveranstaltungen feiert und plötzlich mussten wir darauf achten, dass sich nur noch 2 Menschen treffen können.“
Ein Steuerrad aus der Hand legen – das andere in die Hand nehmen
In einer Zeit, in der der Ton immer rauer, ungerechter und pauschaler werde, habe die Stadtverordnetenversammlung einen Haushalt in einer besonderen Art und Weise auf den Weg gebracht, und das Pflänzchen für eine STAVO gepflanzt, die zusammenhält. „Nicht für sich selbst, nicht fürs Ego und das Parteibuch ist am Ende egal.“ Das Kurshalten hat sie begleitet und das möchte sie jetzt für den ganzen Landkreis so organisieren.
Stadtverordnetenvorsteher Reiner Heine hatte zum Abschied die beiden Musikzüge des KSV Baunatal und der GSV Eintracht Baunatal eingeladen, die gemeinsam auf dem Europaplatz für ein Abschiedsständchen zusammenkamen. An der spontanen Zeremonie nahm auch der neue Landrat Andreas Siebert teil.
Baunatal wählt am 7. November Nachfolgerin/Nachfolger
Zuvor hatten die Stadtverordneten über den Wahltermin für eine Nachfolgerin beziehungsweise einen Nachfolger abgestimmt. Reiner Heine hatte erklärt, dass innerhalb von 3 Monaten nach dem Ausscheiden eines Amtsinhabers, ein neuer Bürgermeister/eine neue Bürgermeisterin zu wählen sei und alle Fraktionen hätten im Vorfeld bereits bedauert, dass aufgrund von Fristen eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl – aus zeitlichen Gründen – nicht möglich sei. Die Festlegung des Wahltermins fiel auf den 7. November. Eine mögliche Stichwahl findet am 28. November statt. (Rainer Sander)
Den Artikel über die Stadtverordnetenversammlung finden Sie HIER
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