MARBURG. Menschen mit akutem Herzkreislauf- und Lungenversagen bereits vor Ort mit einer minimalisierten Herz-Lungenmaschine (ECMO) zu versorgen und anschließend den sicheren Transport ins Klinikum in Marburg zu gewährleisten, dafür sorgt das ECMO-Mobil.
Der DRK-Kreisverband ist bei dem Kooperationsprojekt Partner des Universitätsklinikums Marburg, des DRK-Rettungsdienstes Mittelhessen und des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
„Wir haben die Idee sehr schnell aufgegriffen und umgesetzt“, betonte Kreisverbandsvorstand Christian Betz bei der Vorstellung des Fahrzeugs. „Und das haben wir gerne getan, weil wir ein starker Partner für die Region sein wollen.“ Das vom DRK-Kreisverband beschaffte Fahrzeug stehe für seinen Einsatz an 365 Tagen im Jahr deshalb ab sofort zur Verfügung. Gefahren wird es von rettungsdienstlich qualifizierten Ehrenamtlichen des Kreisverbandes.
Das ECMO-Mobil bringt das Gerät mit dem medizinischen Team in Krankenhäuser, die Patienten mit akutem Lungenversagern aufgenommen haben, die übernommen werden müssen, wo sie sofort zum Einsatz kommt und lebensrettend sein kann. Auch sehr kritisch erkrankte Patientinnen und Patienten mit bestehendem Herz-Kreislauf- und/oder Lungenversagen, die oftmals aufgrund einer sehr eingeschränkten klinischen Situation nicht transport- und verlegungsfähig sind, können so in umliegenden Netzwerkkliniken bereits klinisch stabilisiert werden.
Den Transport der dann an die mobile Maschine angeschlossenen Patientinnen und Patienten ins Universitätsklinikum Marburg übernimmt ein Intensivtransportwagen, ein spezielles Fahrzeug für bodengebundene Intensivtransporte, des Rettungsdienstes oder Hubschrauber. Ein Team aus Spezialistinnen und Spezialisten des Universitätsklinikums ist zusammen mit dem Rettungsdienst für die medizinische Versorgung der ECMO-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken vor Ort sowie auf dem Transportweg verantwortlich.
Die ECMO-Therapie wird aktuell nur an Schwerpunktzentren gewährleistet. Am Universitätsklinikum Marburg werden jährlich ca. 200 reanimierte Patientinnen und Patienten therapiert, der Einsatz der ECMO im akuten Lungenversagen ist ebenfalls seit mehreren Jahrzehnten etabliert. In den vergangenen Monaten wurden auch an Covid-19 schwer erkrankte Menschen so behandelt.
Laut Auskunft von Professor Dr. Hinnerk Wulf, Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, haben reanimierte Personen im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine überdurchschnittlich hohe Überlebenschance. Das liege an vielen Beteiligten, angefangen bei der Leitstelle des Kreises, die Ersthelfer bereits bei Eingang des Notrufs anleite, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Im der Klinik für Kardiologie angeschlossenen Marburg Cardiac Arrest Zentrum (MCAC) erhielten die Patientinnen und Patienten schließlich eine optimale interdisziplinäre Versorgung, erläuterten dessen Leiterinnen Dr. Birgit Markus und Dr. Susanne Betz.
Das ECMO-Mobil schließt nun eine weitere wichtige Lücke. „Es funktioniert alles so gut, weil wir ohne Eitelkeiten unterschiedliche Kompetenzen zusammentragen“, lobte Landrätin Kirsten Fründt abschließend. (pm)
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