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BERLIN. Es war ein elitärer Kreis, der von Freitag bis Sonntag in Berlin auf die finale Jagd nach den Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio (23.07.-08.08.) und die Europameisterschaften in Budapest (17.-23.05.) ging.
Die deutschen Kaderathleten haben in der Schwimm- und Sprunghalle (SSE) an der Landsberger Allee nach ihrer letzten Chance gegriffen, sich für eines des beiden internationalen Höhepunkte im Jahr 2021 zu empfehlen. Mit dabei der 19-jährige Danny Schmidt (SG Frankfurt) aus Borken-Kleinenglis.
Nachdem Schmidt bereits eine Woche zuvor auf dem Qualifikationsmeeting in Magdeburg die EM-Norm (4:19,80) über 400 m Lagen mit 4:18,82 geknackt hatte, machte er sich auch Hoffnung, in der Bundeshauptstadt die Qualifikationszeit über 200 m Lagen (2:00,70) zu unterbieten. Zudem wollte er sich über 200 m Freistil eine gute Ausgangsposition für die 4x200m Freistilstaffel verschaffen.
„Im Training hatte sich schon abgezeichnet, dass ich gut drauf bin. Umso glücklicher war ich, dass ich das bereits am letzten Wochenende auch schon auf dem Wettkampf in Magdeburg umsetzen konnte. Das war wichtig dort schon einmal eine Norm zu knacken. Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen“, sagte der Abiturient bereits vor seiner Abreise nach Berlin. Und gleich am ersten Veranstaltungstag ließ er den Worten Taten folgen.
Bereits im Vorlauf über 200 m Freistil kratze der ehemalige Christophorus-Schüler mit 1:50,21 Minuten an der Schallgrenze. Im A-Finale am Nachmittag legte er dann mit 1:49,43 eindrucksvoll nach und unterbot erstmals die magische Grenze von 1:50,00 Minuten. Als Tempomacher fungierte sein Trainingspartner Lukas Märtens (SC Magdeburg), der sich mit 1:46,41 Minuten das Olympiaticket sicherte.
Am zweiten Qualifikationstag standen dann die 400 m Lagen an, wo Schmidt frei aufschwimmen konnte, da er über diese Strecke das EM-Ticket bereits seit einer Woche in der Tasche hat. In 4:19,04 Minuten bestätigte er seine gute Form, blieb zwar knapp über seiner Bestleistung, aber erneut unter EM-Norm. Reichlich Anlass zu Optimismus für die 200 m Lagen am Sonntag.
Dritter und letzter Veranstaltungstag, neuer Tag, neues Glück: nachdem der junge Nachwuchsschwimmer aus dem Schwalm-Eder-Kreis bereits in den zwei Tagen zuvor mit optimalen Zeiten ein starkes Ausrufezeichen gesetzt hatte, wollte er auch am letzten Qualifikationstag nochmals zeigen, was in ihm steckt.
Zum zweiten Startplatz in einem Einzelwettbewerb für die in Budapest stattfindenden Europameisterschaften reichte es dann aber leider am Ende nicht, auch wenn Schmidt sich kontinuierlich verbessern konnte. Im Vorlauf über 200 m Lagen steigerte er sich auf 2:01,48 Minuten und im A-Finale nochmals auf 2:01,31 Minuten. Für das junge Talent eine starke neue persönliche Bestleistung. An der EM-Norm (2:00,70) schrammt er aber leider eine gute halbe Sekunde vorbei.
„Das sind alles schöne neue Bestzeiten, ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erklärte Schmidt anschließend. „Die Anspannung war groß, aber jetzt freue ich mich umso mehr auf die Europameisterschaft Mitte Mai in Ungarns Hauptstadt“.
Damit steht nun fest, dass Schmidt zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere in der Donaumetropole an den Start gehen wird. „Es ist schon toll mit anzusehen, wie bravourös Danny den Übergang vom Jugend- in den Erwachsenenbereich gemeistert hat“, freut sich der frühere HSV Vizepräsident Leistungssport Stefan Sonnenschein (Gudensberg) mit dem Nachwuchsathleten, der in seinen jungen Jahren für die Gudensberger SG an den Start ging. (pm)
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