WILLINGSHAUSEN. „Wir hatten schon fast nicht mehr daran geglaubt“, sagt Jörg Haafke, der Vorsitzende des Fördervereins Kulturlandschaft Schwalm. Vor sieben Jahren hatte der Verein mit anteiliger Finanzierung aus der Förderung der Kreissparkasse in der Antreffniederung eine Nistplattform für den Weißstorch errichtet.
Nun wurde Anfang April dieses Jahres das Nistplatzangebot erstmals besetzt. Der Neststandort mit den beiden emsigen Neubürgern ist von der Landstraße zwischen Zella und Gungelshausen gut zu beobachten. Nach Auskunft von Heinz Stübing, dem langjährigen Beobachter der Weißstorch-Population in der Schwalm steigt mit diesem Brutpaar der lokale Bestand auf acht Brutpaare. Damit werde eine Bestandsgröße erreicht, wie sie zuletzt aus den Nachkriegsjahren bekannt war.
„Wir freuen uns sehr über die Inbesitznahme durch die Störche – auch wenn der Weißstorch sich in Hessen in den Niederungsgebieten schon beinahe zu einem verbreiteten Brutvogel gemausert hat“, erläutert Haafke. So seien im vergangenen Jahr mehr als 800 Brutpaare in Hessen dokumentiert worden. „In den 1980er-Jahren schienen die stattlichen Vögel dagegen nicht nur an der Schwalm, sondern in ganz Hessen vom Aussterben bedroht. Doch seit Mitte der 1990er-Jahre sei eine Wiederbesiedlung und besonders in den letzten zehn Jahren eine erstaunlich kräftige Bestandszunahme zu verzeichnen. Dabei habe sich der einst typische Zugvogel aufgrund der milderen Winter der jüngeren Vergangenheit schon vielfach zu einem Standvogel entwickelt. Zumindest die erfahreneren Altvögel blieben oft auch im Winterhalbjahr an den Brutorten oder würden bestenfalls nur kurzzeitig vor geschlossenen Schneedecken in südlichere Gefilde ausweichen. Der Weißstorch ist somit zweifelsfrei aktuell ein Profiteur der gegenwärtigen Phase des Klimawandels“, stellt Jörg Haafke fest.
„Ich gehe davon aus, dass auch an der Schwalm in den nächsten Jahren die Weißstorch-Brutpaarzahlen ebenfalls noch weiter steigen werden“, prognostiziert Haafke. Nachdem sich bislang alle Schwälmer Brutstandorte eher am Verlauf des gleichnamigen Flusses orientieren würden, sieht er dabei den achten Schwälmer Brutplatz als einen „ersten Schritt“ der Störche in das Areal der Antreffniederung an. (pm)
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