Gudensberger Ausflugsziel ist standsicher
GUDENSBERG. Wer in Gudensberg hoch hinaus will, muss den 381 m hohen Odenberg besteigen. Noch weiter aufwärts geht’s auf dem Odenbergturm, mit dem man die 400 Höhenmeter knacken kann.
Ende März wurde der 1885 errichtete und danach mehrfach instand gesetzte Holzturm einer eingehenden Prüfung auf Herz und Nieren unterzogen. Vorläufiges Ergebnis der Experten vom Büro EFG Beratende Ingenieure GmbH Fuldabrück: Die Standsicherheit des Turmes ist gewährleistet. Dennoch nehmen die Ingenieure derzeit weitergehende Berechnungen vor, um statische Daten und die Windlast zu ermitteln.
Im März platzierte sich eine große Hebebühne mit Kettenantrieb direkt auf dem Waldboden neben dem altehrwürdigen, aber noch immer sehr robusten Odenbergturm. Im Korb der Hebebühne stieg Dr.-Ing Johannes Hummel auf und begutachtete den Turm an vielen Stellen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Der Prüfingenieur nahm die vorhandene, im Laufe der Zeit mehrfach sanierte und ergänzte Holzkonstruktion des Bauwerkes genauestens unter die Lupe und prüfte in einigen Fällen auch den Bohrwiderstand.
Ein akuter Grund zur Besorgnis bestand aber nicht, erläutert Fabian Schleunig, Bautechniker im Fachbereich Bauen der Stadtverwaltung und Liegenschaftsverantwortlicher für das Objekt: „Immer wieder hat es Kontrollen durch den städtischen Bauhof gegeben. Dennoch erschien uns das Einschalten eines Fachbüros aufgrund der langen Lebenszeit des Turmes sinnvoll, auch, um auf evtl. künftigen Sanierungsbedarf aufmerksam zu werden.“
Nun werden die vor Ort getroffenen Feststellungen von Dr. Hummel und seinen Kollegen/innen im Büro nachbereitet und -berechnet. In einigen Wochen erhält die Stadtverwaltung einen abschließenden Prüfbericht, der Aussagen zu künftigen Untersuchungsintervallen, eine Checkliste und evtl. empfohlene Sanierungsmaßnahmen enthalten wird.
Hintergrund
Der Odenbergturm – Höhepunkt des Sagenberges
Auf dem Hochplateau der 381 m hohen, nahe des Langenbergs gelegenen Basaltkuppe haben Archäologen zwei frühmittelalterliche Ringwallanlagen ausgemacht und Spuren noch älterer Besiedlung gefunden. Zahlreiche Besucher/innen kommen gern, um im Frühjahr am Nordhang Bärlauch zu pflücken, den Waldlehrpfad zu erwandern oder den Aussichtsturm zu besteigen.
Die Namen Odenberg und Gudensberg leiten sich beide aus Wotan, dem germanischen Gott ab – dieser soll im Odenberg seine Heimstatt haben. Weitere Sagen mit Schauplatz Odenberg drehen sich um Kaiser Karl dem Großen. Im 17. Jahrhundert wurden auf einem Hinrichtungsplatz am Berg vier Frauen aus Besse als Hexen verbrannt.
Der hölzerne Aussichtsturm auf dem Odenberg wurde 1885 mit einer Höhe von 9 m errichtet. Zweimal wurde er aufgestockt: 1983 auf 17 und 1991 auf die jetzigen 21,5 m, jeweils begleitet durch Instandsetzungsmaßnahmen und umfangreiches Engagement der Bürgerschaft. Bis zur obersten Plattform sind 96 Stufen zu bewältigen. Oben wird der Besucher mit einer beindruckenden Rundsicht auf weite Teile der nordhessischen Basaltkuppenlandschaft belohnt. (pm/beg)
Foto: Mit einer Hebebühne begutachtet Dr.-Ing Johannes Hummel vom Büro EFG Beratende Ingenieure GmbH Fuldabrück den Odenbergturm. © Foto: pm|nh
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