Agenda 2030 – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten
GUDENSBERG. Renaturierung der Ems-Aue, Ausbau von Radwegen, Pflanzung von Streuobstwiesen, Förderung der Solarenergie: Seit über 20 Jahren verfolgt die Stadt Gudensberg Ziele, die dem Klimaschutz, der Anpassung an das sich wandelnde Klima, dem Umweltschutz und einer insgesamt nachhaltigen Stadtentwicklung entsprechen.
Besonders deutlich wurde das im Prozess der lokalen Agenda 21 in den Jahren 1998-2000. Von den von der Bevölkerung entwickelten Maßnahmen wurden 85% umgesetzt.
In jüngster Zeit wurden diese Anstrengungen zum Wohle des Lebensumfeldes und besonders auch zum Wohle der folgenden Generationen verstärkt. Auch im städtischen Investitionsprogramm für das Jahr 2021 finden sich eine Vielzahl solcher Projekte. Ein Beispiel ist das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ mit seinem Konzept „Gudensberg 2030. Fair-nachhaltig-sozial“. Weitere Beispiele sind die Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen aufgrund von Starkregenereignissen.
Stadtverordnetenversammlung berät über Beitritt zur Agenda 2030
Die Vereinten Nationen haben 2015 die Agenda 2030 beschlossen. Kernstück sind die 17 Ziele für eine global nachhaltige Entwicklung. In allen dieser Nachhaltigkeitsziele geht es darum, für gemeinsame Anliegen und öffentliche Güter auch gemeinsame Verantwortung zu übernehmen – wie etwa für das Klima, die biologische Vielfalt und das Wasser. In diesem Rahmen können Staaten, Kommunen, die Wirtschaft und alle Bürgerinnen und Bürger für globale Ziele ihren eigenen Beitrag leisten.
Um den Gudensberger Beiträgen für eine global nachhaltige, zukunftsfähige Entwicklung öffentlich Ausdruck zu verleihen, hat die Gudensberger Stadtverordnetenversammlung am 25. Februar den Beitritt zu der Resolution „Agenda 2030 – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ des Rates der Gemeinden und Regionen Europas und des Deutschen Städtetags beschlossen.
Mit einer Unterzeichnung der Resolution bekennt sich die Stadt Gudensberg wie weitere 165 deutsche Kommunen zu ihrer Verantwortung für die Welt von Morgen und zu ihren Möglichkeiten, diese Welt für unsere zukünftigen Generationen aktiv zu gestalten.
Hintergrund:
Seit 2018 wurden in Gudensberg folgende Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt:
1. Straßenbeleuchtung: seit 2000 stetige Erneuerung mit Energiesparleuchten, ab 2018 wird nur noch auf LED umgerüstet; Flutlicht der Sportplätze Weinbergstadion und Dissen auf LED umgerüstet. Umrüstung Flutlicht Sportplatz Maden auf LED in Planung.
2. Dienstanweisung nachhaltige Beschaffung 2020.
3. umweltfreundliche Büromöbel 2019.
4. Einführung der digitalen, papierlosen Aktenführung in der Verwaltung 2018.
5. Einführung der digitalen, papierlosen Rechnungsbearbeitung in der Verwaltung 2019.
6. Mitgliedschaft in der „Energiewendecharta Nordhessen“ 2019.
7. energieeffiziente Heizung Rathaus und Bürgerhaus 2020.
8. Beschluss der Stadtverordnetenversammlung: Zulassung von Solaranlagen in ganz Gudensberg und besonders in der Altstadt 2020.
9. Kläranlage des AWV Mittleres Emstal in Gudensberg: Austausch der alten Belüftungsanlage im Belebungsbecken 2020. Das führt zu einer Senkung des Energieverbrauchs um ein Drittel.
10.Stärkung ÖPNV: seniorengerechter und barrierefreier Umbau von fünf Bushaltestellen 2020.
11. Park-and-Ride-Parkplatz an der Bushaltestelle Alter Sportplatz mit 20 Stellflächen für Pendler zum Umstieg auf den ÖPNV 2020.
12. Bau von Fahrradgaragen an den Bushaltestellen in Dissen, Deute und Kernstadt P+R Alter Sportplatz zur Attraktivierung des ÖPNV (2021).
13. Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“.
14. Sanierung Hallenbad: dabei energetische Ertüchtigung, Dämmung Dach, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung soll Wirkungsgrad erhöhen (45% auf 70%), Austausch Fenster, zusätzliche Wanddämmung.
15. B-Plan 84 „Auf dem Lerchsfeld“: 2020 Umplanung der Regenrückhaltung, so dass das bestehende, naturnahe Regenrückhaltebecken nicht vergrößert wird. Die dortige wertvolle Grünfläche bleibt vollständig erhalten. Der Geltungsbereich des B-Plan wird in diesem Areal um 0,4 ha verringert, so dass sich die vorhandenen Grünbestände weiterentwickeln können.
16. Zur Verbesserung des Radfahrverkehrs werden am Stadtpark Fahrradständer aufgebaut, was vor allem Besucher*innen von Veranstaltungen zugutekommt.
17. Neubau Lager-und Fahrzeughalle Bauhof 2020 aus Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit PEFC-Zertifikat.
18. Neubau Radweg Richtung Odenberg und Besse 2020.
19. Barrierefreier Ausbau des Radwegs R21 im Jahr 2019 an der Kreuzung mit der K 10 oberhalb des Golfparks.
20. Ausbau Wirtschaftsweg Dissen-Besse zum Radweg 2020.
21. Neubau Kita und DGH Maden: nachhaltige Bauweise aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, gemeinsame Nutzung von Räumen, Garten und Parkplätzen von Kita und DGH; Einbindung der Kita in das Dorfgemeinschaftsleben; moderne, klimagerechte Ausstattung mit Luft- Wärme-Pumpen, PV-Anlage (prognostizierte Eigenverbrauchsquote 79%), große Vordächer zur Abschattung und Dachbegrünung.
22. Änderung der Friedhofssatzung: biologisch abbaubare Urnen sind ab 01.01.2021 obligatorisch.
23. Der Gudensberger Stadtwald wird nachhaltig bewirtschaftet: PEFC-Zertifizierung von 2001 wurde 2020 bis 2025 bestätigt.
24. Einbeziehung der außerörtlichen Radwege zwischen den Stadtteilen in den Winterdienst zur Förderung des klimafreundlichen Radverkehrs ab 2020.
25. Förderung Sanierung Besser Straße 9 im Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ ab 2020 mit der Auflage, die Hofzufahrt und die dortigen Stellplätze versickerungsfähig zu befestigen.
26. Ausschreibung Neugestaltung Spielplatz Renthof/Alte Pfarre im Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ 2020: Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit Nachweis durch FSC-oder PEFC-Siegel wird vorgeschrieben.
27. Beantragung der „Fokusberatung Klimaschutz“ aus dem Förderprogramm des Bundes „Kommunalrichtlinie“ 2021.
28. Fortsetzung der Renaturierung des Goldbachs im Förderprogramm „100 wilde Bäche“ 2021.
29. Fortsetzung der Renaturierung der Ems-Aue 2021.
30. Bau von Rückhaltebecken zum Hochwasserschutz im Stadtteil Maden 2021.
31. Hochwasserschutzmaßnahmen bei Starkregenereignissen im Bereich des Bahnwiesenwegs 2021.
32. Errichtung des Rathaus-Anbaus 2019 aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
33. Bezug von 100% Öko-Strom für städtische Gebäude von der FEE.
34. Förderprogramm „Leben im Stadt-und Ortskern“ mit dem Ziel, vorhandene Gebäude mit Mängeln fit für die Zukunft zu machen, auch durch förderfähige energetische Verbesserungen. Damit soll die Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich verringert werden.
35. Festsetzung von Auf-Dach-Solaranlagen im Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Rudolphstraße“. Mit über 4,4 Megawatt Leistung entsteht bis 2021 auf den Hallendächern ein Kraftwerk für Gudensberg. (pm)
Haustechniker Thomas Umbach hat die neue Heizung im Rat- und Bürgerhaus immer im Blick. Die neue Heizung spart gut 30% Energie ein und bewirkt damit eine deutliche Verringerung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase. ©Foto: pm|nh
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