Klimawandel führt auch in Gudensberg zu immer mehr Starkregenereignissen
GUDENSBERG. Die Auswirkungen des Klimawandels bekamen die Einwohner des Gudensberger Stadtteils Maden in den vergangenen zwei Jahren sehr deutlich zu spüren (wir berichteten) : Gleich dreimal führte Starkregen zu Hochwasser in dem Ort.
Nachdem die von der zuständigen Wasserbehörde vorgeschlagene Installation eines anderen Gitters vor dem Einlauf des Goldbachs in eine Verrohrung in Maden keine Besserung gebracht hat, plant die Stadt Gudensberg nun folgende Hochwasserschutzmaßnahmen:
1. Erstellung einer Starkregen-Gefahrenkarte für den Goldbach
Von Starkregen wird gesprochen, wenn in kurzer Zeit und meist räumlich begrenzt sehr hohe Niederschlagsmengen auftreten. „Solche extremen Wetterereignisse sind auf den Klimawandel zurückzuführen: Höhere Temperaturen fördern intensivere Niederschlagsereignisse“, erklärt Bürgermeister Frank Börner. Da hilft es auch nicht, dass in Gudensberg alle Bauwerke und technischen Anlagen der Abwasserbeseitigung, Rückhalteanlagen und die Goldbach-Verrohrung den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. „Die aktuell vom Gesetzgeber vorgegebenen Standards scheinen hinsichtlich der Folgen des Klimawandels nicht mehr auszureichen“, so Börner.
In der so genannten „Starkregen-Hinweiskarte“ hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie die ausgewerteten Daten der vergangenen Jahre geografisch dargestellt. Die Karte zeigt, dass Teile des Einzugsgebietes des Goldbachs einer hohen bzw. erhöhten Starkregengefahr ausgesetzt sind. Um passgenaue Maßnahmen zur Abmilderung potentieller Starkregenereignisse umsetzten zu können, soll daher eine präzise Starkregen-Gefahrenkarte für den Goldbach erstellt werden. Mithilfe von hydraulischen Berechnungen soll untersucht werden, welche Maßnahmen zur Hochwasservermeidung sinnvoll sind, wo diese am besten zu verorten sind und welche Rückhaltevolumina benötigt werden.
2. Verbesserung des Einlauf-Gitters vor der Goldbach Verrohrung in Maden
Unabhängig davon, welche Maßnahmenvorschläge bei der Erstellung der Starkregen-Gefahrenkarte erarbeitet werden, soll das Einlaufgitter am Beginn der Goldbach-Verrohrung in Maden erneut verbessert werden. Daher hat die Stadt Gudensberg erste Vorplanungen für einen mechanischen Rechen begonnen. Es handelt sich dabei um eine mechanische Hebevorrichtung, eine Art Kran, die am Rechen angeschwemmtes Treibgut aus dem Gewässer befördert und damit für einen stets offenen Einlauf sorgt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 150.000 Euro.
3. Anlage eines Rückhaltebeckens am Goldbach oberhalb von Maden
Um künftig große Mengen Niederschlagswasser kurzfristig aufzufangen, soll ein ca. 1000 m³ großes Regenrückhaltebecken auf einem Grundstück am Goldbach oberhalb von Maden angelegt werden. Von dort fließt das gespeicherte Wasser verlangsamt in den Goldbach und reduziert somit die Hochwassergefahr.
4. Schaffung von zusätzlichem Rückhaltevolumen unterhalb der Alten Kläranlage Gudensberg
Im Bereich unterhalb der alten Kläranlage Gudensberg soll ein weiteres ca. 5.000 m³ großes Regenrückhaltebecken auf einer städtischen Wiese angelegt werden.
Für alle geplanten Maßnahmen stehen Fördergelder zur Verfügung. Entsprechende Anträge wurden, soweit möglich bereits durch die Stadt Gudensberg gestellt. (pm/beg)
Foto: Reicht nicht aus: Die in Abstimmung mit Fachbehörden verbesserte Einlaufkontrolle am Goldbach in Maden soll durch einen mechanischen Rechen optimiert werden. ©Foto: pm|nh
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