HESSISCH LICHTENAU. In zahlreichen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in ganz Deutschland wird seit einigen Tagen gegen das SARS-CoV2-Virus geimpft – jetzt auch in der Orthopädischen Klinik in Hessisch Lichtenau. Am letzten Tag des Jahres begannen dort die ersten freiwilligen Impfungen, berichtet ein Kliniksprecher.
Diese wurden zunächst dem medizinischen Personal und den Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern, die direkt auf den beiden Covid-Stationen eingesetzt sind, verabreicht. Dies sind die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von dem neuen Impfstoff profitieren. In der Folge sollen dann weitere Beschäftigte der Klinik und der Pflegeeinrichtungen, sowie die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner geimpft werden. Alle gehören zur Gruppe „Kategorie 1“ in der Reihenfolge der Impfberechtigten und werden zeitgleich geimpft.
„Wir sind dankbar, dass es nun losgehen kann. Die Geimpften schützen sich selbst und leisten gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung der Pandemie“, erklärt die Ärztliche Direktorin der Klinik, Dr. Marion Saur. „Mit Blick auf die aktuellen Infektionszahlen und auf die hohe Zahl von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen, ist der Impfstoff derzeit die große Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie. Nur wenn das medizinische und pflegende Personal gesund bleibt, kann es auch den wichtigen Versorgungsauftrag leisten, der in der aktuell angespannten Lage notwendig ist.“
Trotz der bereits existierenden, extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen auf den beiden Covid-Stationen mit insgesamt 16 Betten unterliegen Beschäftigte, die in der direkten Versorgung Covid-19-Erkrankter eingesetzt sind, einem erhöhten Risiko sich anzustecken. Damit gehören diese Mitarbeitenden, neben den Kolleginnen und Kollegen aus Alten- und Pflegeheimen, zur Gruppe derer, die mit höchster Priorität geimpft werden. Um die umliegenden Kliniken angesichts der hohen Infektionszahlen zu entlasten, nimmt die Orthopädische Klinik seit mehreren Wochen bereits Covid-19-Erkrankte auf und versorgt sie unter Leitung von Oberarzt Dr. Marius Wilhelm (Facharzt für Innere Medizin) und seinem Team. Elf Patientinnen und Patienten konnten bereits als geheilt entlassen werden.
„Dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ja im direkten Kontakt mit den Erkrankten – praktisch in vorderster Reihe – stehen, nun als Erste schützen können, ist ein starkes Zeichen, wie wichtig diese Arbeit ist und wie sehr wir und auch die politischen Entscheider diese schätzen und würdigen“, so Pflegedirektorin Heike Schmidt zum Impfstart in Hessisch Lichtenau. „Die Impfungen honorieren den tagtäglichen Einsatz der Pflegefachkräfte, Mediziner und Reinigungsfachkräfte für die Versorgung schwer erkrankter Menschen.“ (pm)
Das Bild: Heike Kersting war eine der ersten Mitarbeiterinnen, die sich von Lt. Oberarzt Dr. Jens Klingebiel und Oberärztin Katja Biel impfen ließ: „Ich freue mich, dass es jetzt losgeht mit den Impfungen und verspreche mir, bald gegen das Virus geschützt zu sein“, sagt die MTA.“
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