ESCHWEGE. Populistische Nachrichten im Internet, Anschläge rechter Gewalttäter, Verschwörungsideologien im Rahmen der Corona-Pandemie. Diese und andere Entwicklungen stellen unsere Demokratie vor große Herausforderungen.
„Man kann unterschiedlicher Meinung bei konkreten Sachthemen sein, dennoch sind wir als Demokraten alle aufgerufen, die Demokratie in ihren Grundwerten zu schützen und zu verteidigen sowie menschenverachtenden Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Wir freuen uns, mit der Einrichtung der neuen Fach- und Beratungsstelle einen Beitrag zur Demokratieförderung im Landkreis leisten zu können“, so Landrat Stefan Reuß.
Die Fach- und Beratungsstelle bietet Privatpersonen, Behörden und Vereinen die Möglichkeit, sich bei Bedarfen an die im Landratsamt in Eschwege verortete Beratungsstelle zu wenden. Dabei ist die Fach- und Beratungsstelle für phänomenübergreifenden Extremismus ansprechbar, also Rechts- und Linksextremismus sowie religiösen Extremismus. Sofern es hessenweit spezialisierte Beratungsstellen für die jeweiligen Themen gibt, wird die anfragende Person an die bestehende Institution weiterverwiesen.
„Es ist sehr erfreulich, dass wir mit Daniel Schindewolf einen Mitarbeiter für die Stelle gewinnen konnten, der viel Erfahrung aus seiner 10-jährigen Tätigkeit in der Sozialarbeit an den Gesamtschulen mitbringt“, fährt Reuß fort.
Neben der Beratungsarbeit ist die Stärkung der Präventionsarbeit in Schulen in den Bereichen Hate-Speech und Fake-News ein weiterer Schwerpunkt. Hier gibt es für Klassen weiterführender Schulen abfragbare Angebote zu unterschiedlichen Themen. Von der Schwierigkeit der Meinungsbildung in Zeiten von Fake-News, über ein respektvolles Miteinander auch in der digitalen Welt, über den Mehrwert der Demokratie, bis hin zur Reflexion der eigenen Werte und Grundhaltung, all dies können Gegenstand von Unterrichtseinheiten sein.
Weitere Schwerpunkte sind die Stärkung der lokalen Netzwerkarbeit sowie die Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Demokratieförderung und der Extremismusprävention. Die erste Veranstaltung, die eigentlich als Auftaktveranstaltung für die neue Stelle gedacht war, musste auf Grund der Corona-Pandemie als Onlineveranstaltung durchgeführt werden. Am 02.11.2020 fand ein Vortrag zum „Umgang mit Verschwörungsideologien im (Bildungs-)Alltag“ statt. Über 70 Teilnehmer*innen besuchten den Vortrag. Finanziert wird die Beratungsstelle aus Mitteln des Landesprogramms „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ und durch den Werra-Meißner-Kreis.
Daniel Schindewolf ist unter 05651 / 302 1454 oder unter Daniel.Schindewolf@Werra-Meissner-Kreis.de erreichbar. (pm)
Das Bild: Präsentieren das Logo der Fach- und Beratungsstelle des Landkreises sowie das des Landesprogramms: Kai Siebert, Heidi Bevern-Kümmel, Daniel Schindewolf, Landrat Stefan Reuß (v. l. n. r.)
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