GUDENSBERG. Nachdem die Gudensberger Partnerstadt Schtschyrez in der Ukraine von der ersten Welle der Corona-Pandemie nur wenig berührt war, steigen jetzt die Infektionszahlen deutlich an.
Das liegt vor allem daran, dass viele Menschen aus Schtschyrez in der Metropole Lemberg arbeiten und dorthin täglich pendeln müssen. Außerdem sind die Testkapazitäten in der Ukraine begrenzt.
Die Stadt Gudensberg unterstützt die Partnerstadt mithilfe eines Förderprogramms des Bundes, dem „Kommunalen Corona-Solidarpaket“. Es bietet eine Soforthilfe mit einer 100%igen Finanzierung. Deutsche Kommunen mit Partnerstädten im Ausland, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden, können es beantragen.
Der Leiter der kommunalen medizinischen Ambulanz in Schtschyrez, Dr. Volodymyr Chaplinsky, hatte dafür den dringendsten Bedarf gemeldet. Der Großteil, wie Desinfektionsmittel und Schutzkleidung für das medizinische Personal, ist in der Ukraine verfügbar. Manche Geräte gibt es aber nur in minderer Qualität oder zu sehr hohen Preisen. Sie werden deshalb in Deutschland beschafft. Dabei beraten die Ortgruppe des DRK und die Löwen-Apotheke Gudensberg die Stadt. „Die Beratung ist besonders wichtig, da die Geräte langen halten und so vielen Menschen in der Partnerstadt helfen sollen“, betont Bürgermeister Frank Börner.
Die ersten Medizinprodukte, kontaktlose Fieberthermometer und Pulsoximeter, die den Sauerstoffgehalt des Blutes messen, sind jetzt in der Apotheke eingetroffen. Blutdruckmesser, ein Ultraschallgerät und Sauerstoffgeräte stehen noch auf der Liste.
Wenn alle Bestellungen eingetroffen sind, wird die Lieferung bei den Zollbehörden angemeldet und voraussichtlich im Januar 2021 nach Schtschyrez transportiert. Dort stattet Dr. Chaplinsky mit Hilfe des Förderprogramms Schulen und Kindergärten bereits mit Desinfektionsmitteln aus. In einer E-Mail bedankte er sich herzlich für die solidarische Unterstützung der Bundesregierung und der Partnerstadt Gudensberg. (pm)