TREYSA. Nachdem es zunächst über etliche Wochen gelungen war, das Coronavirus von Einrichtungen der Hephata Diakonie fernzuhalten, sind aktuell Menschen in mehreren Wohnangeboten betroffen. Die meisten Erkrankten leben im Wohnbereich auf dem Hofgut Richerode bei Jesberg sowie im Seniorenzentrum Edermünde, das von der Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) betrieben wird.
„Die Situation ist an einzelnen Stellen durchaus kritisch, wird aber weiterhin sehr professionell bewältigt. Allen Mitarbeitenden gebührt höchste Anerkennung“, sagt Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt.
Richerode
In der Wohngemeinschaft auf dem Hofgut sind 16 Bewohner erkrankt. Auch im Team gibt es mittlerweile 11 Kolleginnen mit Symptomen. Kolleginnen aus anderen Einrichtungen der Hephata Diakonie werden die Begleitung und Betreuung der Bewohner in den nächsten Tagen sicherstellen. Der Arbeitsbereich bleibt für Klientinnen und Klienten mindestens bis einschließlich 11. Dezember geschlossen. Das Betretungsverbot gilt nicht für die Mitarbeitenden, die nun ohne Unterstützung durch die Klientinnen und Klienten die Tiere versorgen und alle anfallenden Arbeiten auf dem Hof übernehmen. „Wir hoffen inständig, dass es bei allen Erkrankten bei den aktuell relativ milden Verläufen mit erträglichen Symptomen bleibt“, sagt Einrichtungsleiterin Jessica Walz.
Edermünde
Im Seniorenzentrum der Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH (hsde) in Edermünde-Besse hat Geschäftsführer Hermann-Josef Nelles am Wochenende die Einrichtung in drei Bereiche unterteilt und damit die bestätigt mit dem Coronavirus infizierten Bewohnerinnen von Verdachtsfällen und von gesunden Bewohnerinnen räumlich getrennt. Insgesamt 12 Bewohner*innen gelten nach Mitteilung des Gesundheitsamtes nunmehr aufgrund eines positiven PCR-Tests als mit dem Coronavirus infiziert. Aus dem Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsteam der Einrichtung befinden sich derzeit 15 Personen nach positiven Testergebnissen in häuslicher Quarantäne. Für mehrere Mitarbeitende, die positiv getestet worden sind, aber keine Symptome haben, ist in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt eine Pendelquarantäne eingerichtet worden. „Diese Mitarbeitenden dürfen die Pflege der ebenfalls positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner nun weiter übernehmen“, erklärt Nelles. Nur dadurch und durch die personelle Unterstützung aus anderen Häusern der hsde sowie von Freiberuflern können die Dienstpläne aktuell abgedeckt werden. „Die meisten erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner haben zum Glück weiterhin keine oder nur milde Symptome“, sagt Nelles. Eine Person habe allerdings leider mit einem schweren Verlauf zu kämpfen und sei deshalb ins Krankenhaus gebracht worden. Auch mehrere Mitarbeitende klagen über starke Symptome. „Wir wünschen allen Erkrankten, dass sie schnell wieder gesund werden“, sagt Nelles. Der Einsatz der Mitarbeitenden in der Einrichtung verlange ihm größten Respekt ab. Nelles: „Die Mitarbeitenden gehen mit Doppeldiensten zum Teil über ihre persönliche Belastungsgrenze. Was uns dabei eine große Hilfe ist, ist der Zuspruch und das Vertrauen der Angehörigen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Schwalmstadt
In insgesamt vier Wohnangeboten Hephatas in Schwalmstadt gibt es aktuell Quarantäne-Regelungen, weil dort jeweils eine Person an Covid-19 erkrankt ist. Wiederholte Schnelltests in den Wohngemeinschaften sowohl bei Bewohner*innen als auch bei Mitarbeitenden haben ergeben, dass es innerhalb dieser Einrichtungen zu keinen Ansteckungen gekommen ist. Die Mitarbeitenden befinden sich in der Pendelquarantäne. Sollte es zu keinen weiteren positiven Corona-Tests kommen, können in den ersten betroffenen Einrichtungen die Quarantäne-Reglungen schon in den nächsten Tagen wieder aufgehoben werden. In einer weiteren Wohngemeinschaft ist die Situation etwas kritischer – dort haben insgesamt vier Bewohner und zwei Mitarbeitende Symptome, alle sind laut Schnelltest an Covid-19 erkrankt.
In der Für Uns-Manufaktur in Treysa kann indes ab Mittwoch, 2. Dezember, auch die räumlich getrennte Arbeitsgruppe im Souterrain des Gebäudes ihre Arbeit wieder aufnehmen. Wie berichtet war in diesem Bereich der Einrichtung vorsichtshalber über eine Dauer von zwei Wochen ein Betretungsverbot für Klientinnen und Klienten eingerichtet worden. Der größere Teil der Manufaktur hatte nach eine Reihentestung der Klient*innen und Mitarbeitenden schon nach wenigen Tagen wieder öffnen können.
Hephata insgesamt
„In allen unseren Diensten und Einrichtungen ist seit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr die Anspannung groß, weil unsere Mitarbeitenden wissen, dass unter den Klientinnen und Klienten viele mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sind“, sagt Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. Dementsprechend sorgfältig sind die individuellen und einrichtungsbezogenen Schutzkonzepte erarbeitet worden, deren konsequente Umsetzung und Einhaltung ständig sichergestellt wird. „Unseren Mitarbeitenden in Betreuung und Pflege, allen voran denen, die in den von Infektionen betroffenen Einrichtungen arbeiten, gebührt höchste Anerkennung für ihren tagtäglichen Einsatz in der Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf“, betont Dietrich-Gibhardt. Nur durch den Zusammenhalt in den Teams und die hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeitender, von denen aktuell wieder mehrere aufgrund der Erkrankungen in anderen Einrichtungen aushelfen, wird die kritische Situation weiterhin professionell und den Menschen zugewandt bewältigt. „Allen erkrankten Mitarbeitenden und Bewohner*innen wünschen wir von ganzem Herzen alles Gute und eine rasche Genesung.“ (pm)
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