70 Jahre Brandschutz in Trutzhain – 1950 bis 2020
SCHWALMSTADT-TRUTZHAIN. Im Jubiläumsjahr 2020, die Feuerwehr feiert 70 Jahre Brandschutz in Trutzhain, wollten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eigentlich von Erfolgen und guten Erinnerungen berichten.
Nun ist das Jahr ohnehin ein Besonderes, die Corona Pandemie hat auch den Feuerwehrleuten einiges an Veränderungen beschert. Das Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank – kurz: TSF-W, musste am 27. Juli 2020 aufgrund eines irreparablen Motorschadens stillgelegt und abgemeldet werden.
Damit war die Einsatzabteilung nicht einsatzfähig, da sich alle Einsatzmittel auf dem TSF-W befinden. Dieser Umstand veranlasste viele Kamerad*innen nach Lösungen zu suchen, wie z.B. einem Austauschmotor oder gebrauchten Fahrzeugen, auf denen die Einsatzmittel ohne große Umbauten verladen werden könnten. Tatsächlich ergaben sich so einige kostenbewusste Ideen. „Leider sind diese bisher vonseiten der Entscheidungsträger in der Stadt Schwalmstadt nicht berücksichtigt worden“, so ein Feuerwehrsprecher.
Die Lösung der Verantwortlichen der Stadt Schwalmstadt war es, ein knapp 30 Jahre altes Löschfahrzeug nach seiner begründeten Außerdienststellung, wiederzubeleben. Es handelt sich hierbei um das alte Löschfahrzeug aus Niedergrenzebach – ein LF8, das am Samstag nach Trutzhain gebracht wurde. „Bereits bei der Ersatzbeschaffung für unseren Opel Blitz im Jahr 1991 haben wir uns gegen die Überstellung dieses Fahrzeuges (damals in Ziegenhain stationiert) ausgesprochen, da es über keinen Löschwassertank verfügt“, sagt ein Sprecher der Freiwilligen.
Insbesondere das Fehlen eines Wassertanks ist ein großer Rückschritt, so kann die Feuerwehr Trutzhain ohne Wasser im Löschfahrzeug keine schnelle Hilfe im Brandfall leisten. Es muss immer erst eine Wasserversorgung vom nächstgelegen Hydranten aufgebaut werden. Besonders bedenklich, die Vorbaupumpe des LF8 ist defekt. Das bedeutet, dass grundsätzlich bei jedem Löscheinsatz eine Tragkraftspritze aus dem Fahrzeug entnommen werden muss. Das einsatztaktische Niveau der Feuerwehr fällt damit hinter den Stand des 1962 in Dienst gestellten Trutzhainer Opel Blitz zurück. Denkt man jetzt an die zahlreichen Einsätze am Trutzhainer Kreisel mit brennenden Pkw, so wird die Zeit für wirksame Hilfe für Betroffene unverantwortlich lang.
Immer wieder wird das Ehrenamt in der Feuerwehr als wichtig und lobenswert dargestellt. Einer engagierten Gruppe von nahezu 40 ehrenamtlichen Feuerwehrkamerad*innen in Trutzhain ein solch ungeeignetes und nicht mehr zeitgemäßes Löschfahrzeug zur Verfügung zu stellen, verdreht den Sinn jeder ehrenamtlichen Arbeit. Aus Reihen der Einsatzabteilung wurde schon signalisiert, dass diese Lösung zu einer Niederlegung Einzelner des ehrenamtlichen Feuerwehrdienstes führen kann. (pm/wal)
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