GEMÜNDEN. Wenn Erich Müller von seiner Arbeit erzählt, fangen seine Augen an zu leuchten. Seit den 1990er Jahren bewirtschaftet er gemeinsam mit seiner Frau Jutta die Hessische Staatsdomäne Otterbacherhof in Otterbach in der Gemeinde Gemünden (Felda).
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak hat sich den Hof jetzt einmal näher angeschaut. „Man merkt, dass Sie mit viel Herzblut dabei sind. Für Sie ist das nicht einfach nur ein ,Job‘. Und wenn ich mich hier auf dem Hof umsehe, sieht man das auch“, konstatiert Dr. Mischak. „Alles sieht ordentlich und sauber aus, die Tiere auf den Weiden wirken zufrieden.
“Erich Müller ist Landwirtschaftsmeister, seine Frau Jutta landwirtschaftlich-technische Assistentin. „Ich bin in der konventionellen Landwirtschaft großgeworden, habe aber im Laufe der Zeit festgestellt, dass ich selbst lieber eine biologisch-dynamische Landwirtschaft betreiben möchte“, erklärt Müller. „Für mich ist es beispielsweise sehr wichtig, dass unsere Tiere ein schönes Leben haben. Die Mutterkühe, Zuchtbullen und Kälber sind viel draußen auf der Weide, leben im Offenstall auf 12 Quadratmetern Strohfläche pro Kuh, sie werden so gut wie nie krank, die Kühe werden bis 18 oder 19 Jahre alt, bekommen bis ins hohe Alter noch jedes Jahr ein Kalb. Ich bin mir sicher, dass dies alles mit unserer Art der Tierhaltung zu tun hat.“ Geschlachtet werden ausschließlich Kälber, die zwischen acht und zehn Monaten alt sind. „Bis zum letzten Tag haben diese Muttermilch und Weidegras zu sich genommen – dadurch erzielen wir höchste Qualität“, verdeutlicht der Landwirt. Verkauft wird das Fleisch direkt vom Hof – die Kunden melden sich von selbst. „Wir machen keine Werbung und müssen niemanden anrufen. Unsere Kunden kommen aus ganz Hessen, sind meist Stammkunden und melden sich von sich aus. Einmal im Jahr kommen sie zu uns, bleiben ein bis zwei Stunden auf unserem Hof, schauen sich alles an.“ Es sei wichtig, dass die Kunden zufrieden sind und mit einem guten Gefühl vom Hof fahren, so Müller, „sonst kommen sie ja nicht wieder.“
Neben dem Kalbsfleisch wird auf dem Otterbacherhof Getreide wie Dinkel, Roggen, Ackerbohnen, Emmer und Einkorn angebaut und an Bio-Vollkornbäckereien verkauft. „Es ist sehr viel Arbeit, richtig harte Arbeit, aber meine Frau und ich machen diese mit Leidenschaft“, erzählt Müller.
Erich Müller beteiligt sich zudem in der Ökomodellregion Vogelsberg – indem er seine Erfahrungen im Aufbau von Vermarktungswegen weitergibt. „Das ist wichtig. Dadurch profitieren auch neue Betriebe von dem angesammelten Wissen auf der Staatsdomäne Otterbacherhof“, so Dr. Mischak abschließend.
Im Jahr 2021 wird die Hessische Staatsdomäne Otterbacherhof ausgeschrieben – dann werden sich Jutta und Erich Müller zur Ruhe setzen und es können sich neue Landwirte darum bewerben, den Hof weiterzuführen. (pm)
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