NEUKIRCHEN. Die forstpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Wiebke Knell hat sich zusammen mit den lokalen FDP-Politikern Max Grotepass, Henry Thiele und Erhard Niklass zu einem Arbeitsgespräch mit Hubertus von Roeder, dem Geschäftsführer der Gérance GmbH Forst und Markt getroffen. Diese betreut mehrere Privatwaldbesitzer als universeller Forstdienstleister.
Von Röder berichtet: „Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich der Wald in einer katastrophalen Situation befindet.
Um den Wald mit seinen zahlreichen Funktionen zu erhalten, ist ein Umdenken erforderlich. Der Wald dient nicht nur der Holzproduktion. Er hat wichtige Funktionen für das Klima, bindet CO2, produziert Sauerstoff, speichert und filtert Trinkwasser, bietet Naherholung und ist Lebensraum für zahlreiche Wildtiere. Diese Funktionen erbringt der Wald, ohne, dass sie finanziell honoriert werden“.
Bisher sorgten die Holzerlöse für ein auskömmliches Wirtschaften in dem Sektor. Zurzeit könne aber davon keine Rede mehr sein, da der Holzmarkt durch die Kalamitätenholzschwemme quasi zusammengebrochen sei. Eine Aufarbeitung des Schadholzes sei durch die Erlöse kaum noch zu finanzieren. Von Wiederaufforstung, Bestandumstellung auf klimaresistente Baumarten und entsprechende Verbissschutzmaßnahmen sind manche Waldbesitzer deswegen aus finanziellen Gründen Lichtjahre entfernt. Es fehlt an Liquidität.
Deswegen fordert Wiebke Knell zusammen mit Hubertus von Roeder, dass auch Zusammenschlüsse von kleineren Waldbesitzern nicht an der Grenze für ein einmaliges Fördervolumen scheitern. Die bereitgestellten Gelder sollten ohne großen Verwaltungsaufwand abrufbar sein. Parallel ist ein entsprechendes Risikomanagement mit angemessener Rücklagenbildung aufzubauen. Um Holz auf dem Markt eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen, könne die Mehrwertsteuer auf Holzprodukte dauerhaft abgesenkt werden. Weiterer Personalabbau in der staatlichen Forstverwaltung ist zu vermeiden, da ansonsten auch der Staatswald nicht mehr ausreichend betreut werden kann.
„Die ökologischen und sozialpolitischen Leistungen des Waldes könnten bei reeller Betrachtung mit 200€/ha beziffert werden“, so von Roeder. Eine Finanzierung über einen Wassercent oder aus der CO2-Abgabe der Industrie wäre durch die heutige Situation durchaus zu rechtfertigen.
„Wir Freien Demokraten wollen weder Almosen verteilen noch eine Steuergeldverschwendung“, fasst Knell zusammen. „Was wir wollen ist die Grundlagenschaffung für eine Forstwirtschaft, die die Funktionalität unserer Wälder unabhängig vom Besitzer erhält, um so unsere Lebensgrundlagen wie Wasser und saubere Luft zu sichern. Ideologie und Waldromantik bar jeder Wissenschaft helfen hier nicht weiter“, so Knell abschließend. (pm)
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3 Kommentare
Das was wir heute sehen haben wir zum großen Teil der FDP zu verdanken.
Denn sie wissen nicht was sie tun!
wenn der wald hilfe braucht frage ich mich wieso immer mehr wald dem strassenbau zum opfer fällt.
siehe danneröder forst,der soll der a49 wegen gerodet werden.
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