Different Sides auf der Märchenbühne
GUDENSBERG. Mal leise, mal laut, mal ganz viel Gefühl mit Gary Moore, mal druckvoll mit „Cracy“, mal verträumt mit „Apologise“ und mal nachdenklich mit U2: „Pride – In The Name Of Love“. Die drei Gudensberger „Different Sides“ haben dem Corona-Kultur-Stopp die „lange Nase“ gezeigt und auf der Märchenbühne bestes geboten.
Agata Marczok-Kryszak (Keyboard und Gesang), Fabian Marczok (akustische und elektrische Gitarre sowie Gesang) und Andreas Plotnikov (Schlagzeug und Gesang) sind seit ein paar Jahren die feste Besetzung der Band. Gestern Abend klang der ausdrucksstarke Sound von Different Sides über Gudensberg. Inzwischen kann es sich die Band erlauben, den Weg als Coverband selbstbewusst zu verlassen, den bei den eigenen Titeln zeigen sie, was auch songwriterisch in ihnen steckt.
Mindestens ein Titel wird auf Polnisch gesungen, in Erinnerung an die alte Heimat, in der Agata in 80ern eine bekannte Sängerin gewesen ist. Gestern war es „Cicha Prośba“ – eine Leise Bitte an den Lieben Gott für eine vertraute Person im Leben, auf die man sich verlassen kann… Die ist nicht nur in Corona-Zeiten wichtig. „Solange unsere Herzen schlagen“ ist ein Liebeslied aus alten Tagen und „Nur ein Kuss“ ist ein Ausflug in die Welt der Vampire.
Aus dem Radio auf die Märchenbühne
Trotzdem können die Drei bei Titeln wie Black Velvet, „With Or Without You“, „Hush“, „Radioactive“, „Still Got The Blues“ oder „Let It Rain“ die ganze Bandbreite ihres Könnens zeigen. Glänzen tun sie immer besonders mit deutschen Stücken. Und auch die sind – getreu dem Bandnamen unterschiedlich gewählt. Da wäre zum Beispiel das stimmungsvolle „Auf uns“ von Andreas Bourani oder das freudig-nachdenkliche „Ich lebe“ von Christina Stürmer.
Dass sie es (wieder) schaffen im Radio gespielt zu werden, haben sie mit „Lass uns leben“ gerade bewiesen und der Song wurde auch zum Höhepunkt des Konzertes im Gudensberger Stadtpark. Ein schönes Konzert vollkommen relaxt und das bei schönstem Gudensberger Wetter. (Rainer Sander)