SCHWALMSTADT. Seit Donnerstag kann das Becken für Kleinkinder und Babys im Ziegenhainer Freibad wieder genutzt werden. Das Becken wurde Ende der 1970er-Jahre gebaut. In 2016 waren die Schäden so groß, dass der Magistrat eine grundhafte Sanierung des vorhandenen Beckens (144 Quadratmeter Wasserfläche) vorschlug.
Damals wurden die Kosten auf rund 125.000 Euro geschätzt, wobei die Bestandstechnik nicht dem aktuellen Stand entsprach. Im Mai 2016 sprachen sich die Stadtverordneten dafür aus, zunächst ein Gesamtkonzept für das Freibad zu erstellen und grundsätzlich das Babybecken zu erneuern. Das Konzept sollte mögliche Handlungsoptionen und bauliche Varianten aufgrund einer Schadensanalyse aufzeigen. Für die Erstellung der Machbarkeitsstudie konnten die Stadtwerke Kassel gewonnen werden. Das Konzept wurde im Januar 2017 in der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt.
Am 26. Januar 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, dass ein Entwurf für ein neues Babybecken erarbeitet und die Kosten über das Kommunalinvestitionsprogramm (Landesmittel in Höhe von 515.758 Euro) gefördert werden sollte. Hierfür wurde das Planungsbüro „climaconcept“ aus Spangenberg beauftragt. Im September wurde ein Entwurf vom Magistrat vorgeschlagen, allerdings nicht beschlossen, da noch einmal weitere Bauvarianten erarbeitet werden sollten. Über diese Varianten sollten die Stadtverordneten am 14. Dezember 2017 abstimmen, die Vorlage wurde jedoch zurückgezogen, um noch weitere Details abklären zu können. Den finalen Beschluss fassten die Stadtverordneten schließlich am 15. März 2018 und sprachen sich für die nun gebaute Variante aus. Es sollten ein Edelstahlbecken mit einer 22 Quadratmeter großen Wasserfläche und ein etwa 140 Quadratmeter großer Wasserspielplatz gebaut werden. Im Sommer 2018 wurde die Stahlbetonplatte abgebrochen und die Ausführungsplanung begonnen. Die Realisierung verzögerte sich zum einen, weil erst 2019 ausgeschrieben wurde und zum anderen, weil bestimmte Arbeiten witterungsbedingt nicht vor dem Jahresende 2019 durchgeführt werden konnten.
Der Magistrat der Schwalmstadt ist froh, dass die jetzt genutzt werden kann. „Ich freue mich für alle Familien mit Kleinkindern, dass wir nun eine attraktive Anlage bieten können“, so Bürgermeister Stefan Pinhard. „Der Bauhof hat in Eigenleistung auch etliche Landschaftsbauarbeiten übernommen“, ergänzt er. Insgesamt wurden rund 455.000 Euro netto investiert. Das Land übernimmt hiervon einen Tilgungszuschuss in Höhe von 80 Prozent der Kosten, die Stadt tilgt den Rest.
Im Frühjahr 2020 wurden auch die vorhandenen Beckenwasserumwälzpumpen ausgetauscht. Hierzu wurden bereits im Jahr 2018 Fördermittel aus dem Programm Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums beantrag. Die vorhandenen fünf Pumpen wurden durch Hocheffizienzpumpen der Firma „aquaprojekt“ aus Plauen ersetzt. Bei den Arbeiten wurden auch die Steuerungstechnik und die Frequenzumformer erneuert. Die Kosten belaufen sich auf knapp 130.000 Euro. Bundeszuwendungen in Höhe von 51.294 Euro wurden bewilligt. Laut Pumpenhersteller beträgt die Energieeinsparung pro Jahr etwa 15.000 Euro. (pm)
Beitragsbild: Überzeugte sich vor Ort vom Ergebnis: Der Magistrat besichtigte unter anderem das neue Babybecken mit Wasserspielplatz im Ziegenhainer Freibad. ©Foto: Stadt Schwalmstadt/nh