Pandemieplan steht: Öffnung ab 20. Juni 2020
ALSFELD. Endlich ist es so weit: Die Landesregierung hat das GO! für die Freibad-Saison gegeben. Für die Mitarbeiter des Erlenbades bedeutet das einen sportlichen Endspurt, denn das Bad kann nicht gleich am Wochenanfang starten.
Ab Samstag, 20. Juni 2020, öffnet es dann aber, gut gewappnet für die Corona-Freibad-Saison, täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr seine Pforten.
Fast auf den Tag genau drei Monate war das Erlenbad für die Öffentlichkeit geschlossen. Am 22. März dieses Jahrs hatte es das letzte Mal auf – noch Mitten in der laufenden Hallenbad- und Saunasaison. Nicht nur für die regelmäßigen Wassersportler, Saunagänger und Freizeitaktivisten war die überraschende Schließung ein Einschnitt, auch für die Badmitarbeiter. Während nach außen hin Stillstand herrschte, fingen die Mitarbeiter in einem ungewohnten Alltag – im gebotenen Abstand und unter bestimmten Hygienevoraussetzungen – an, die Zeit gut zu nutzen: Revisionsarbeiten wurden vorgezogen, genauso Renovierungs- und Reinigungsarbeiten. So bekam der Aufsichtsturm beispielsweise ein neues Farbdesign und das Springerbecken ein zweifarbiges Fliesenkleid. Zudem wurden natürlich die jährlich notwendigen Sanierungsmaßnahmen in und um die Becken durchgeführt sowie die Grünanlage gepflegt. Nur das GO! für die Freibadöffnung fehlte noch.
„Auch wenn der Pandemieplan inklusive Hygiene-, Wege- und Beschilderungskonzept schon seit einiger Zeit fertig und genehmigt in der Schublade lag, mussten wir ja abwarten, ob wir überhaupt öffnen dürften“, erläutert Bäder-Geschäftsführer Ralf Kaufmann. „Daher haben wir noch nicht mit Arbeiten angefangen, die Kosten verursachen und vielleicht umsonst hätten sein können, wäre die Regierungsentscheidung anders gefallen.“
Daher benötigen die Mitarbeiter des Erlenbades noch ein paar Tage Zeit, können nicht bereits Anfang sondern erst zum Ende der Woche das Bad öffnen, da nicht nur die Becken noch fertig gefühlt und beheizt werden müssen, sondern auch das gesamte Gelände und der Dienstplan so vorbereitet und aufgestellt werden müssen, dass ein reibungsloser Ablauf des Bäderbetriebs unter den erforderlichen Sicherheitsbedingungen möglich ist.
Dass es kein normaler Badesommer im Alsfelder Erlenbad gibt, ist klar, wird einem aber deutlich bewusst, wenn man zum Haupteingang des Freibades kommt: Der Eingang wird durch Bauzaunbanner geteilt – zum einen in einen bargeldlosen Zugang, zum anderen in einen Zugang, bei dem nur mit Bargeld bezahlt werden kann. Innerhalb dieser Wege ist natürlich auch auf dem Mindestabstand zu achten und Mundschutz zu tragen.
„Wir werden es hier so handhaben, wie die Alsfelder es von anderen Geschäften und Lokalitäten gewöhnt sind“, erklärt Betriebsleiter Waldemar Dullson, der eifrig dabei ist, mit Klebebändern Orientierungsstreifen auf den Boden anzubringen.
Dennoch wird für Badegäste einiges anders sein, als sie eigentlich kennen: Die Öffnungszeiten sind in dieser Saison täglich gleich – jeden Morgen öffnet das Bad um 8 Uhr und schließt abends um 19 Uhr. „Anders können wir den höheren Personaleinsatz wegen zusätzlichen Reinigungs- und Aufsichtsdiensten, die wegen des Pandemieplanes erforderlich sind, mit der Personaldecke nicht gewährleistet“, begründet der Geschäftsführer die veränderten Zeiten.
Zudem wird es dieses Jahr keine Mehrfachkarten, sondern nur Einzelkarten geben – dafür gibt es mehrere Gründe, angefangen von dem sonst notwendigen aber nicht umsetzbaren dritten Eingang bis hin zur besseren Kontrolle der Gästezahl. Diese möchte Kaufmann maximal auf 800 Personen begrenzen, auch wenn die Landesregierung die Freifläche von 15 jetzt auf 5 Quadratmeter pro Person reduziert hat.
Die Sammelumkleidekabinen müssen geschlossen bleiben, es kann sich nur in Einzelkabinen umgezogen werden, die dann in regelmäßigen Abständen vom Personal desinfiziert werden. Die Duschen bleiben geschlossen, lediglich eine Dusche kann im Außenbereich für das Abduschen mit Seife und Shampoo benutzt werden – allerdings kalt. Die anderen Duschen sind lediglich Durchschreitebecken, durch die der Ein- und Ausgang zu den Becken kontrolliert geregelt wird.
Im Schwimmerbecken werden vier breitere, große Bahnen aufgeteilt. Eine Bahn ist für die Schnellschwimmer vorgesehen, in den anderen Bahnen herrscht Kreisverkehr. „So vermeiden wir, dass die Gäste sich im Becken zu nahekommen“, erläutert Dullson. Babybecken und der Spielplatz werden vorerst geöffnet. „Sollten wir allerdings feststellen, dass unsere Gäste Schwierigkeiten damit haben, ihre Kinder für den notwendigen Sicherheitsabstand zu sensibilisieren, werden wir beides schließen müssen“, weißt Kaufmann hin. Die Hüpfkissen sowie das Beachvolleyballfeld bleiben wegen unkontrollierbarem Körperkontakt geschlossen. Und auch die Sauna und die Salzgrotten können noch nicht wieder geöffnet werden, ebenso müssen die vielen Aquakurse noch pausieren.
„Wir wissen, dass dies große Einschränkungen sind, gerade wenn Familien oder Jugendliche zum Freizeitspaß auf unser Gelände kommen und nicht nur reine Bahnenschwimmer sind“, so Kaufmann und Dullson unisono. „Aber wir hoffen, dass es trotzdem ein schöner Sommer wird, die Gäste das Angebot direkt vor Ort nutzen – gerade, wo viele ihre Urlaubsreisen absagen mussten – und sich alle an die Auflagen halten, damit es dennoch entspannt ist. Und wer weiß, vielleicht lockern sich die Auflagen im Laufe des Sommers ja noch…“ (kiri)