KASSEL. Auch Torsten Müller (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) plädiert dafür, Patienten mit dem Coronavirus zu zentralisieren. Als Beispiel nennt er die vor wenigen Tagen eingerichtete Corona Care Unit (CCU) in der Interdisziplinären Zentralen Notaufnahme am Klinikum Kassel.
„Hier ist mit den nachgeordneten Intensivstationen eine umfangreiche Infrastruktur gegeben und man kann personell flexibler reagieren“, sagt Müller. Damit liegt er auf einer Linie mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), die eine rein standortbezogene Betrachtung in der Corona-Behandlung für nicht sinnvoll erachtet.
Normale Patientenversorgung geht weiter
Der Rettungsdienst und die sechs ständig einsatzbereiten Notärzte in der Stadt und dem Landkreis Kassel seien derzeit im „Normalbetrieb“, so Müller. „Wir kümmern uns weiterhin um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, die entweder per Notfall oder wegen anderer dringend zu behandelnden Erkrankungen zu uns kommen: medizinische Notfälle wie Herzinfarkte, häusliche Unfälle und Verletzte nach Verkehrsunfällen. Und wir stellen sogar fest, dass die Einsatzzahlen seit den Alltagsbeschränkungen leicht nach unten gehen“, sagt Müller. Die Gesundheit Nordhessen hat ihre Belegung reduziert und hält zurzeit über 450 Betten für einen möglichen Sprung an Fällen bereit. „Wir stehen in Deutschland erst am Anfang der Corona-Epidemie. Und wir sind derzeit bestmöglich gerüstet“, sagt Torsten Müller.
Hintergrund:
Sieben Notärzte und über 60 Rettungswagen an mehr als 20 Standorten
Im Rettungsdienstbereich Stadt und Landkreis Kassel sind Notärzte rund um die Uhr an insgesamt sieben Standorten stationiert. In der Stadt sind diese am Klinikum Kassel (Mönchebergstraße), Elisabeth-Krankenhaus (Weinbergstraße), Feuerwache 1 (Wolfhager Straße) und Feuerwache 2 (Heinrich-Schütz-Allee). Hinzukommt ferner der Rettungshubschrauber Christoph 7 am Rot-Kreuz-Krankenhaus (Hansteinstraße). Die Standorte im Landkreis sind an der Kreisklinik Hofgeismar und in Wolfhagen.
Insgesamt werden im Rettungsdienstbereich über 60 Rettungswagen an 19 Standorten vorgehalten. Sechs dieser Rettungswachen befinden sich in der Stadt, im Landkreis sind diese in folgenden Orten: Lohfelden, Baunatal, Vellmar, Kaufungen, Bad Karlshafen-Helmarshausen, Gieselwerder, Hofgeismar, Immenhausen, Bad Emstal-Balhorn, Habichtswald-Ehlen, Wolfhagen, Schauenburg-Hoof, Calden-Ehrsten.
Leistungserbringer im Rettungsdienst sind gemeinsam mit der Feuerwehr Kassel folgende Hilfsorganisationen: Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Nordhessen (ASB); Deutsches Rotes Kreuz Rettungsdienst Kassel gGmbH (DRK); Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Kurhessen (JUH); DRK Kreisverband Hofgeismar e. V. (pm)