FRIELENDORF. Die Landstraßen sind gespenstisch leer heute Morgen, nichts findet mehr statt. Die Gottesdienste werden gleich voll sein? Ach, auf Gott vertrauen wir schon seit Jahrzehnten nur noch Weihnachten. Zu Ostern wäre jetzt gut! Der Start zum hessischen Gründerpreis wird verschoben! Ok, verschmerzen wir! Auf Krankenhausstationen werden Desinfektionsmittel und Schutzkleidung geklaut. Das bedroht allerdings mehr Kranke, als Corona je könnte…
Kindertagesstätten werden geschlossen, Schulen sind zu, Besuche in Altenheimen werden verboten, Der Landrat in Hersfeld-Rotenburg bittet darum, die Kreisverwaltung nicht zu besuchen, der Landkreis Marburg verbietet Veranstaltungen über 50, der Landkreis Schwalm-Eder nur über 100 Personen. Davon betroffen sind auch Gaststätten. Was Rauchverbot und Mindestlohn/Arbeitszeitgesetz nicht geschafft haben, schafft der Corona-Virus. Vor Kirchenbesuch warnt keiner (!).
… das Ende ist da!
In Vereinen wird nicht mehr trainiert, Kinos werden geschlossen oder die Besucher registriert. Kabarett-Veranstaltungen werden gestrichen. Es ist alles kein Spaß mehr! Und es gibt auch keinen Spaß mehr! Wenn der Humor stirbt… In Bayern wird wegen Corona zur Last-Minute-Briefwahl aufgerufen. Das wird allerdings lustig, wenn das Tausende tatsächlich versuchen.
Die Kreistagssitzung wird abgesagt, der Polizeiladen in Kassel schließt, der Kontakt zur Staatsanwaltschaft wird erschwert. Was ist, wenn eine ganze Polizeistation infiziert ist? Hurra, für alle Diebe und Räuber! Schwimmbäder werden auch geschlossen. O. k., warmes Wasser hätte vielleicht geholfen. Was ist, wenn eine ganze Feuerwehr-Einsatzabteilung in Quarantäne sitzt? Apropos Hilfe, die Krankenkassen schließen ihre Beratungsstellen, wer bekommt da noch Rat? Die Arbeitsagenturen und Jobcenter arbeiten eingeschränkt oder schließen. Das ist konsequent, es arbeitet sowieso niemand mehr.
Der Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ fällt aus. Da fällt mir irgendwie der Satz ein, „wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Nichts gilt mehr! Die Semesterferien werden verlängert, es kann aber online gelernt werden. Das tun wir sowieso schon, Google und Wikipedia liefern uns zur Zeit ohnehin alle Informationen. Der Virus hat es nicht so gerne warm und er verträgt sich nicht mit Alkohol ist da zu lesen. Also saufen für die Gesundheit! Endlich!
Wenn die Wahrheit ganz anders ist …
Nicht ganz, denn ich könnte Ihnen mal kurz eine Geschichte erzählen, die sich so zugetragen hat: eine Reisegruppe aus einer Stadt im südlichen Schwalm-Eder-Kreis kommt aus dem Paznaun-Tal (Tirol) in Österreich zurück und einer von ihnen fühlt sich krank. Die Symptome deuten auf Corona und er geht zum Test. Das funktioniert so aber nicht, denn Tirol ist kein Risikogebiet. Die Notlüge von einem Tagesausflug nach Südtirol (Italien) hilft, er wird getestet und er ist positiv! Er hat aber ein paar Tage gearbeitet und war auch ein Bier trinken. Oder mehrere. Inzwischen sind – neben Arbeitskollegen, Freunden und Angehörigen – auch einige andere Wirtshaus-Gäste positiv. So viel zum Thema Alkohol.
Und deren Angehörige, Arbeitskollegen und Freunde sollen Mittwoch oder Donnerstag nächster Woche (!) nach Marburg (!) fahren, um sich testen zu lassen. Nach 24 Stunden gibt es dann das Ergebnis und dann wären die nächsten Kontaktpersonen – nach ein paar Tagen – mit dem Test dran. Nach zwei oder drei solcher Zyklen wissen wir, dass uns die Virus-Welle längst überrollt hat und wenn der letzte positiv getestet ist, wird nur noch der Antikörper und nicht mehr der Virus festgestellt und der Spuk ist wahrscheinlich längst vorüber. Mal ernst: auch Sie sind womöglich schon einem, 10 oder 100 Menschen begegnet, die das Virus längst in sich tragen. Die gute Nachricht: die weitaus meisten von uns werden diese scheinbar schwerste Krise der Menschheit am Ende überleben, die meisten davon ohne etwas gemerkt zu haben. Es gibt keinen wirklich sicheren Schutz, es kann sich nur jeder selbst so verhalten, wie es ganz offensichtlich Sinn macht.
Notruf jetzt schon sinnlos?
Rat und Hilfe in der Not? Auch in echter Not? Die hausärztliche Notrufnummer 116 117 war gestern in weiten Teilen Nordhessens so überlastet, dass faktisch auch echte Notfälle keine Chance hatten. Wenn jetzt alle gleich die 112 wählen, sterben am Ende womöglich mehr Menschen in Folge der Panik, als gerade Sterbefälle durch womöglich sinnlose Schutzmaßnahmen verhindert werden. Ich möchte auch nicht wissen, wie viel depressive Menschen in Quarantäne gerade ernst machen mit ihren Suizid-Gedanken.
Während ich das schreibe kommt eine E-Mail: „Atemmaske für die Dauer der Epidemie: Es ist bei uns noch erhältlich, günstig!“ Das semi-korrekte Deutsch verrät, auch diese Atemschutzmaske wird – vermutlich aus China kommend – irgendeine deutsche Grenze überwinden müssen. Aber was die Flüchtlinge und kriminelle Clans nicht geschafft haben: Die Grenzen in Europa sind allmählich alle dicht.
Online finden wir die Lösung…?
Ich habe gerade auch mal gegoogelt. Danach, was die ganzen Alternativen für Deutschland eigentlich zu Corona sagen. Außer der Forderung, doch endlich die Grenzen zu schließen, habe ich nichts gelesen. Oder höre ich da gerade einen Geist aus der Vergangenheit, „Die ganze Nation muss mit dem Virus infiziert werden, damit das Volk überhaupt die Chance hat, gestärkt und gesund aus der Krise hervorzugehen?
Blöder Traum! Also: Grenzen dicht! Verbieten wir dem Export- und Urlaubsweltmeister Deutschland den Ski-Urlaub in Tirol, den Partyausflug nach El Arenal (Malle) oder die Kreuzfahrt auf einem von gefühlt 1000 Aida-Schiffen. Dann kommen übrigens auch keine Autos, keine Medikamente, keine Desinfektionsmittel, keine Bananen – das hatte ein Teil Deutschlands schon mal – aber auch keine Weintrauben, Fernseher und vor allem keine Handys mehr nach Deutschland, denn irgendjemand muss die Schiffe in deutsche Gewässer steuern, die Flugzeuge zu deutschen Airports fliegen oder die LKWs über die deutsche Grenze fahren. Über kurz oder lang müssten wir dann auch alle nackt rumlaufen, denn hier näht keiner mehr Hemden, Röcke und Hosen und auch keine Arztkittel. Noch schlimmer, auch uns würde im Gegenzug niemand mehr das abnehmen, was wir herstellen, verkaufen und wovon wir alle leben.
Ein Nachbar von mir – und der ist in der Medizin tätig – sagt gerade: „Quarantäne? Die nimmt doch sowieso keiner ernst!“ Wahrscheinlich hat er recht…?“ Man kann einen Virus letztlich wohl nicht aufhalten aber vielleicht mit etwas Geschick aus einem Ende mit Schrecken, einen Schrecken ohne Ende machen…!?
Vorräte anlegen hilft?
Das alles erklären wir jetzt mal den Menschen, die jetzt voller Angst und Panik, gemeinsam mit 50 Rollen Klopapier, einer Kiste voll Nudeln, 100 Litern Mineralwasser und einem Küchenschrank voll haltbarem Schwarzbrot, das sie in 14 Tagen im Mülleimer entsorgen, weil es schließlich doch nicht schmeckt, in ihrer Wohnung kauern, am liebsten das Haus nicht mehr verlassen und überlegen, besser dort hinzugehen, wo das Virus noch nicht angekommen ist.
Von denen möchte ich übrigens nie wieder einen Satz hören über Flüchtlinge, die aus Angst vor Krieg und Verfolgung ihr Land verlassen und sich in ein Schlauchboot setzen. Und von denjenigen, die jetzt voller Angst und Wut anderen Menschen Schuldvorwürfe machen, möchte ich nie wieder den Satz hören, dass Flüchtlinge zurück in ihr Land gehen sollen, um dort für ihre Freiheit und für Gerechtigkeit zu kämpfen!
Tatsächlich dürfte es so sein, dass nicht diejenigen ihr Immunsystem für die nächste Krise stärken (die garantiert kommen wird), die vor jeder Bedrohung davonlaufen, sondern diejenigen, deren Immunsystem stärker wird, weil es mit Krankheiten konfrontiert wurde. Wer immer auf den Impfstoff nach der letzten Krise hofft, wird auch immer vor der nächsten Bedrohung Angst haben müssen. Klingt irgendwie logisch, oder? Ach so, und für alle Fälle noch etwas: man stirbt auch nicht an Leitungswasser, wenn das Mineralwasser alle ist, wohl aber ohne Wasser! Und das soll, außer beim Händewaschen (!), vor allem aufgewärmt – zum Beispiel als Tee – gegen den hitzeempfindlichen Virus helfen. Aber wer weiß das schon so genau?
Ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit!
Ihr
Rainer Sander
1 Kommentar
Kann nicht sagen das die Straßen leer sind !!!!
Und frühstücken im Bistro ist reichlich was los
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