ALSFELD / KORBACH. Im Vogelsbergkreis und im Landkreis Waldeck-Frankenberg gibt es die Ersten beiden bestätigten Coronavirus-Fälle, teilen die zuständigen Erstern Kreisbeigeordneten am Donnerstagabend mit. Bei der erkrankten Person im Vogelsbergkreis handelt es sich um eine 21-jährige Frau aus dem westlichen Kreisgebiet. Sie zeigt nur eine leichte Symptomatik.
Die 21-Jährige hatte das Wochenende gemeinsam mit Freundinnen in Berlin verbracht und bei einem Bekannten übernachtet. Der wurde am Montag positiv auf Corona getestet. Daraufhin informierte das Berliner Gesundheitsamt die Frau aus dem Vogelsberg. „Die Patientin hat sich vorbildlich verhalten“, so Dr. Mischak, die junge Frau ließ unverzüglich einen Test durchführen, dessen Ergebnis am frühen Abend vorlag.
Das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises wurde am Donnerstagvormittag über die Testung informiert und nahm umgehend Kontakt zu der Erkrankten und ihren Eltern auf.
Die junge Frau hatte nach der Rückkehr aus Berlin Kontakt zu einem Arbeitskollegen, auch er ist informiert und hat einen Test durchführen lassen.
Der Zustand der Patientin ist nach Auskunft des Gesundheitsdezernenten stabil. Sie befindet sich zu Hause in Quarantäne und wird engmaschig medizinisch betreut und versorgt. Eine stationäre Versorgung ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig.
KORBACH. Auch der Landkreis Landkreis Waldeck-Frankenberg hat seinen ersten bestätigten Coronavirus-Fall. Bei der erkrankten Person handelt es sich um eine 75-jährige Frau aus dem Südkreis mit milden Erkältungssymptomen.
„Als wir gestern Abend das positive Testergebnis erhalten haben, haben wir umgehend alle entsprechenden Maßnahmen eingeleitet“, so Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese. „Der Zustand der Patientin ist stabil. Sie befindet sich Zuhause in Quarantäne und wird engmaschig medizinisch betreut und versorgt.“ Auch ihre einzige Kontaktperson im Landkreis wurde bereits ermittelt, um eine mögliche Infektionskette zu unterbrechen und so eine Weiterverbreitung des Virus einzudämmen. Die Kontaktperson wurde ebenfalls vorsorglich häuslich isoliert, zeigt keine Symptome – wird aber trotzdem medizinisch betreut.
Die Erkrankte hat sich bis zum 25. Februar im Landkreis Heinsberg aufgehalten und ist an diesem Tag nach Waldeck-Frankenberg zurückgekehrt. „Die Patientin hat sich vorbildlich verhalten. Weil sie leichte Erkältungssymptome verspürte, hat sie seit ihrer Rückkehr vorsorglich ihre Wohnung nicht mehr verlassen“, berichtet Frese weiter. Auch der Abstrich zur medizinischen Untersuchung ist nach vorheriger telefonischer Absprache von ihrer Hausärztin bei ihr zu Hause durchgeführt worden. „Der Patientin geht es den Umständen entsprechend gut. Eine stationäre Versorgung ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig.“ Erster Kreisbeigeordneter Frese dankt allen Beteiligten für das schnelle und umsichtige Handeln.
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat sich bereits seit Bekanntwerden der neuartigen Lungenkrankheit aus China im Januar in enger Abstimmung mit dem Land Hessen auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet. Entsprechende Präventionsmaßnahmen wurden getroffen – in engem Austausch mit dem Land und Experten aus der Region. „Wir haben uns darauf vorbereitet, schnell, gezielt und umfassend handeln zu können, was wir jetzt auch tun“, sagt Frese. „Sorgen der Bürger nehmen wir ernst – raten aber dazu, nicht in Panik zu verfallen, sondern achtsam und umsichtig zu sein.“
Das Wichtigste ist, sich an die allgemeinen Hygiene-Empfehlungen zu halten, die auch für den Schutz vor Erkältungen und Grippe-Erkrankungen gelten: Husten oder Niesen in ein Einweg-Taschentuch oder in die Armbeuge mit Abstand zu anderen Personen sowie gründliches und regelmäßiges Händewaschen. „Seife reicht hier völlig aus, denn das Virus auf der Handoberfläche wird bei gründlichem Waschen mit Seife zerstört“, erläutert die Amtsärztin im Fachdienst Gesundheit des Landkreises Valentina Dick. Menschen mit chronischen Vorerkrankungen sollten – wie beim vorbeugenden Grippeschutz auch – große Massenveranstaltungen meiden.
Wenn man sich krank fühlt, aber keinen Kontakt hatte zu Menschen, die sich in Risikogebieten aufgehalten haben oder zu Personen mit einer bestätigten Coronavirus-Erkrankung, spricht viel dafür, ruhig zu bleiben und von einer gewöhnlichen Erkältung auszugehen. In anderen Fällen ist es wichtig, erst einmal zu Hause zu bleiben, um mögliche Ansteckungen zu vermeiden – und zunächst telefonisch den Hausarzt zu kontaktieren, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Das Robert-Koch-Institut sowie die Gesundheitsministerien von Bund und Land stellen auf ihren Internetseiten gesicherte Informationen zur aktuellen Lage bereit. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beantwortet auf ihrer Homepage die wichtigsten Fragen.
Darüber hinaus steht eine eigens zum Thema eingerichtete Hotline des Landes Hessen unter Tel. 0800 – 555 4 666 täglich von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung. Auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat eine Hotline geschaltet, die unter Tel. 05631 – 954 555 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu erreichen ist.