Großer Umzug zu Rosenmontag in Edermünde
EDERMÜNDE-HOLZHAUSEN. Edermünde dürfte die einzige Großgemeinde in Nordhessen sein, in der jeder Ortsteil auch einen Karnevalsverein hat. Und Edermünde ist die einzige Gemeinde, in der – außer der Stadt Fritzlar – auch ein Rosenmontagszug stattfindet. Der Ortsteil Holzhausen gilt als besonders karnevalsverrückt, rein statistisch ist jeder 5. aus dem Ort beim Karneval dabei.
Zählt man die Zuschauer entlang der Zugstrecke zusammen, wären alle Holzhäuser Rosenmontag auf den Beinen. Tatsächlich kommen natürlich auch aus den anderen Ortsteilen sowie aus den Nachbargemeinden und Städten karnevalsbegeisterte Menschen nach Holzhausen. Und sei es nur, um ihre Fußgruppen und Motiv-Wagen zu begleiten. Die Karnevalsvereine aus dem Umland teilen sich auf die beiden Rosenmontagszüge in Fritzlar und Holzhausen auf. Aber auch aus dem Landkreis Kassel reist man an den Hahn. Die Musik kam traditionell – unter anderem von den beiden Musikzügen des KSV und der Eintracht aus Baunatal. Die GCG (Eintracht Baunatal) ist auch alljährlich mit einer Fußgruppe und einem Wagen dabei.
Der Hahn, also die Basaltskuppe, um die herum das Dorf entstanden ist, ist nicht nur das Wahrzeichen des Ortes, sondern auch Symbolfigur für das närrische Treiben. Gickelhahn Helau heißt der karnevalistische Schlachtruf und der Hahn ist überall dabei. Auch als übergroßes Motiv in Zug. Aus Guxhagen, Baunatal oder Nieste marschieren Gruppen mit, mehr als 30 sind es jedes Jahr. Der Wettergott hatte ein Einsehen und stoppte den Regen noch vor dem Umzug. So waren Konfetti, Bonbons und Popcorn das einzige, was auf die zahlreichen Besucher – sicher rund 1000 an der Zahl – niederprasselte. Davon gab es allerdings reichlich.
Bürgermeister und Landrat dabei
Viele Prinzenpaare waren im Pulk unterwegs, auch viele Kinderprinzenpaare. Auf dem Wagen der Karnevalsgesellschaft Holzhausen KGH waren neben dem Prinzenpaar auch Bürgermeister Thomas Petrich und Landrat Winfried Becker der nicht bei seinen Guxhagenern mitfuhr. Die Karnevalstänzerinnen aus verschiedenen Vereinen ließen es sich nicht nehmen, auch während des Zuges die eine oder andere Marschtanzfigur zu tanzen. Bunte Kostüme und lustige Motive dominierten im Zug aber auch viele Besucher hatten sich karnevalistische gekleidet. Und nicht nur den Kindern bereitete das närrische Treiben Freude.
Moderiert wurde der der Zug am Wendepunkt Hauptstraße, Ecke Wiesengrund – auch traditionell – von Sitzungspräsident Horst Hübler und Radiosprecher Tobias Hagen. Sie sprachen nahezu alle Teilnehmer persönlich an, interviewten die Teilnehmer, ließen sich das ein oder andere Getränk schmecken und mischten sich immer wieder unter die verschiedenen Gruppen. Alles in allem war der Rosenmontagszug in Holzhausen wieder eine ziemlich familiäre Veranstaltung. Beginnend um 15:11 Uhr am Schwimmbad, zieht der Zug jedes Jahr unter der Autobahn hindurch durchs Dorf, dreht eine Schleife und endet dann am Rathaus. Erfreulicherweise für alle Beteiligten war der Zug schon wieder aus dem Ortskern heraus, als nach dem Vorfall in Volkmarsen Hessens Rosenmontagszüge gestoppt wurden. (rs)