Bundes-Förderprogramm um ein Jahr verlängert
BAUNATAL. „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“. Unter dieser Überschrift startete im Januar 2016 ein Programm des Bundesfamilienministeriums. Auch die Kita Birkenallee im Wohngebiet Baunsberg war vom ertsn Jahr an dabei. Das erfolgreiche Projekt geht in die Verlängerung, damit bleibt auch die Kita Birkenallee noch für ein weiteres Jahr eine vom Bund geförderte Sprach-Kita.
Positives Fazit
„2020 ist dann endgültig Schluss, sowohl für alle Einrichtungen, die seit 2016 teilnehmen als auch für diejenigen, die erst seit 2017 dabei sind“, erklärt Kitaleiterin Sigrid Brethauer. Damit bleibe auch die im Rahmen des Bundes-Programms eingestellte Fachkraft, Anke Elsner, der Einrichtung noch ein Jahr erhalten, worüber sie und ihre Kolleginnen sehr froh seien, sagt die Leiterin. Denn das Fazit nach drei Jahren Sprach-Kita fällt überaus positiv aus. Alle Erzieherinnen seien involviert und hätten von den Fachkenntnissen Anke Elsners profitiert, berichtet die Kitaleiterin. Das kommende Jahr diene vor allem dazu, die sprachpädagogische Arbeit im Kita-Team qualitativ weiter zu verfestigen und im Kitaalltag zu verstetigen. „Die kontinuierliche Förderung bleibt über den Förderzeitraum hinaus gewährleistet. Der Bedarf bleibt ja weiter bestehen. Das Konzept zur gezielten Sprachbildung wird auch nach 2020 bei uns fest installiert sein“, betont Sigrid Brethauer.
Voraussetzung für Chancengleichheit
In der Stadt Baunatal hat das Thema Bildung nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Die alltagsintegrierte sprachliche Bildung findet gemäß des Pädagogischen Konzepts für die Einrichtungen der Stadt täglich in allen Baunataler Kindertagesstätten statt. Denn Sprache ebnet den Weg zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, sie schafft die Voraussetzung für Bildung und Chancengleichheit und so für ein selbstbestimmtes Leben.
Schwerpunkt Sprachförderung
Auch in der Kita Birkenallee gehört der Bereich Sprachförderung und Sprachbildung seit jeher zu den Schwerpunkten. Da die Einrichtung am Baunsberg von besonders vielen Kindern mit hohem Sprachförderbedarf besucht wird, waren 2016 die Fördervoraussetzungen zur Teilnahme am Bundesprogramm gegeben. „Darüber hinaus gibt es Kinder, die trotz des guten und vielfältigen Angebots eine gesonderte Sprachförderung brauchen“, erläutert die Kitaleiterin. Das seien nicht nur Kinder mit ausländischen Wurzeln, sondern alle, die einen besonderen sprachlichen Förderbedarf haben. Dieser wird zunächst bei jedem Kind individuell ermittelt. „Wir unterscheiden zwischen sprachauffälligen und sprachunauffälligen Kindern“, erklärt Anke Elsner. Auch sprachunauffällige Kinder profitieren von den sprachpädagogischen Angeboten im Alltag. Besonders für sprachauffällige Kinder hat die Kleingruppenarbeit große Bedeutung. Hier können die Erzieherinnen z.B. beim dialogischen Lesen individuell auf den Entwicklungsstand eingehen oder in der gezielten Förderung mit spezifischen Sprachspielen den Kindern ermöglichen, verpasste Entwicklungsschritte nachzuholen.
Drei Säulen
Die Arbeit in den Kitas im Bereich der Sprachförderung beruht im Wesentlichen auf drei Säulen, die als Schwerpunkte auch im Bundesprogramm festgeschrieben sind. Dazu gehören neben der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung als wichtigster Baustein und der inklusiven Pädagogik vor allem auch die Zusammenarbeit mit den Familien. Die Eltern mit ins Boot zu holen sei eine wichtige Aufgabe, weiß Sigrid Brethauer. Dazu gebe es verschiedene Angebote, beispielsweise Gesprächskreise und das Elterncafé in der Kita Birkenallee. Im gegenüberliegenden Kinder– und Familienzentrum gibt es das Familiencafé und Vorlesenachmittage gemeinsam mit der städtischen Kita Bornhagen, die ebenfalls seit 2017 eine Sprach-Kita im Bundesprogramm ist, und dem „Abenteuerland“ in Trägerschaft des Elternvereins Altenbauna. „Kinder orientieren sich an Erwachsenen, die Erzieher sind ebenso wie die Eltern Sprachvorbilder. Es ist notwendig, mit Kindern zu sprechen, ihnen vorzulesen und sie zum Sprechen zu motivieren“, betont Anke Elsner. Das Kinder– und Familienzentrum, in dem Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen zusammenkommen, passe sehr gut in die Umsetzung des Sprachkonzepts, fügt Kitaleiterin Sigrid Brethauer hinzu. Die direkte und individuelle Ansprache der Eltern, sie darin zu bestärken, ihre Kinder bestmöglich zu fördern, funktioniere gut am Baunsberg. (bn)