Stadtverordnete in Gudensberg ebnen Weg
GUDENSBERG. Mit dem Bebauungsplan Nr. 70 B „Am Odenberg – 3. BA“ haben sich die Stadtverordneten der Stadt Gudensberg in ihrer Sitzung am Freitag beschäftigt. Bereits vor eineinhalb Jahren war der Bebauungsplan Thema. Damals wurde festgestellt, dass ein Teil des Grundstückes die Grenzwerte für Geruchsbelästigungen überschreitet.
Nach einer grundsätzlichen Neuplanung will jetzt ein ortsansässiges Logistikunternehmen – auf insgesamt 15.600 Quadratmetern Fläche – dort LKW-Parkplätze und auf dem geruchstechnisch unbedenklichen Teil des Grundstücks ein Gebäude als Übernachtungsmöglichkeit für LKW-Fahrer errichten. In diesem Objekt würden sich die LKW-Fahrer jeweils maximal 1 bis 2 Nächte aufhalten. Das Unternehmen will auch den Parkplatz betreiben.
45-Stunden-Pause darf nicht im LKW verbracht werden
Die LKW-Fahrer, so die Vorlage zur Sitzung, würden hier entweder eine nächtliche Pause oder die wöchentliche 45-Stunden-Pause (die seit 2018 ausdrücklich nicht mehr im LKW verbracht werden darf) verbringen. Die Ausweisung im Bebauungsplan soll im Bereich des Parkplatzes als „private Stellplatzfläche“ und für den Bereich der Unterkünfte als „Gewerbegebiet“ erfolgen.
Fraktionen: Durchaus Kritik aber Sachzwänge beeinflussen
Marcel Breidenstein (B90/GRÜNE), der andeutet, mit Bebauungsplänen sonst gerne kritisch umzugehen, möchte nicht, dass die aktuelle Situation auf dem Rücken der LKW-Fahrer ausgetragen wird. Evelin Perrot (SPD) sieht vielfach LKW am Straßenrand, die Ruhezeiten und Sonntagsfahrverbot einhalten. Standstreifen, öffentliche Plätze. Rudolph sucht Gelände und es ist zu unterstützen und zu begrüßen, dass in eigener Regie eine Lösung geschaffen wird.
Dieter Heer (CDU) weiß, dass das Thema umstritten ist, aber ein örtliches Unternehmen sei zu unterstützen. Das ist für die CDU ein „Beitrag zur Sicherheit auf unseren Straßen“. Wildes Parken wollen alle nicht. Der Parkplatz sei nicht für „fremde“ LKW-Fahrer gedacht und werde auch bewacht von der Firma Rudolph. Verpachten statt Verkauf sei gut. Auch eine optische Beeinträchtigung sei an diesem Standort nicht zu erwarten.
Bebauungsplan auf den Weg gebracht
Die Stadtverordnetenversammlung brachte mit einer Stellungnahme zur Beteiligung der Öffentlichkeit und der Offenlegung den Bebauungsplan – im Parallelverfahren mit der Änderung des Flächennutzungsplans – einstimmig auf den Weg (rs)