ZIEGENHAIN. Nach Angaben des Landkreises ein „toller Erfolg“ war das erste „Win-Win-Frühstück für Unternehmer. Bereits für 8 Uhr lud die Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises und das IQ-Netzwerk Hessen interessierte Unternehmer am Donnerstag in das Restaurant „La Copa“ nach Ziegenhain ein.
In einem außergewöhnlichen Format konnten sich die Teilnehmer über verschiedene Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung und -entwicklung informieren.
Gute Stimmung und viele Gespräche miteinander prägten das „Win-Win-Frühstück für Unternehmer und Personalverantwortliche“ im Restaurant „La Copa“ in Ziegenhain. Mehr als 40 Unternehmer, Innungsmeister, Vertreter von Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Jobcenter und Bildungseinrichtungen sowie die Bürgermeister aus Schwalmstadt und Neustadt, Stefan Pinhard und Thomas Groll, waren der Einladung des IQ Landesnetzwerks Hessen und der Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises gefolgt.
„Potenziale finden – Fachkräfte entwickeln“ hieß das Motto des frühmorgendlichen Zusammentreffens. „Ich unterstütze diese Initiative ausdrücklich. Qualifizierung ist unumgänglich. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, als Standort attraktiv zu sein. Eine gute Begleitung der Unternehmen ist daher eine wichtige Aufgabe die Zeit und Ausdauer benötigt,“ so Landrat Winfried Becker in seinem Grußwort.
Steffen Rink, Projektleiter bei Arbeit und Bildung im IQ Landesnetzwerk Hessen, stellte die „KMU-Toolbox für Vielfalt im Betrieb“ und einen Online-Check vor. Mit diesen Instrumenten erhalten auch kleine Unternehmen viele Tipps, wie sie ihr Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte besser aufstellen können. „Vielfalt bezieht sich nicht nur auf zugewanderte Menschen,“ erläuterte Rink. Vielfalt als Potenzial zu nutzen, richte den Blick auf viele Alters- und Bevölkerungsgruppen. Susanne Asel, Bildungscoach im Landesprogramm Pro Abschluss, informierte über Weiterbildungsmöglichkeiten und wie diese auch für Arbeitgeber finanziell gefördert werden können. „Wenn wir Fachkräfte im Unternehmen halten wollen, ist Fort- und Weiterbildung ein wichtiger Baustein. Oft sind die Fördermöglichkeiten für diese Maßnahmen den Unternehmen nicht umfänglich bekannt, so Asel. Rüdiger Neumeier von der Jugendwerkstatt Felsberg zeigte anhand des Projekts „ALF – Ausbildung im ländlichen Raum fördern“, wie es gelingt, Unternehmen bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze zu unterstützen. „Wir fragen nach den Bedarfen der Betriebe und suchen geeignete Jugendliche schon in der Schule“, erläutert Neumeier.
Den Anwesenden gefiel die Mischung aus Information und Gesprächen gut. „Wir müssen die Themen vertiefen und den Austausch fortsetzen“, so ein Teilnehmer zu den Veranstaltern. Die Wirtschaftsförderung und das IQ-Projekt „KoVin – Kompetent Vielfalt nutzen“ von Arbeit und Bildung stehen hierfür als Ansprechpartner zur Verfügung.
„Integration in den Arbeitsmarkt ist die beste Möglichkeit zur Teilhabe und Integration in unsere Gesellschaft. Heute wurde hierfür ein weiterer Impuls gesetzt, den wir für die Region gemeinsam mit den Unternehmen nutzen müssen,“ äußerte sich Landrat Becker abschließend. (pm)
Hintergrund:
Das Land Hessen fördert abschlussbezogene Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen der Initiative ProAbschluss beratend und finanziell. Beschäftigte können einen Qualifizierungsscheck erhalten, mit dem sich das Land zur Hälfte, maximal aber mit 4.000 Euro, an den Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen beteiligt. Der Qualifizierungsscheck wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Für Unternehmen und Beschäftigte hat das Land in allen 26 Landkreisen und kreisfreien Städte eine Struktur von Bildungscoaches geschaffen, die Interessierte beraten und Teilnehmende durch das Programm begleiten.
Das bundesweite Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ dient der Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Kooperationspartner sind die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt von Arbeit und Bildung berät kleine und mittlere Unternehmen in Nord-, Ost- und Mittelhessen rund um Diversity / Vielfalt im Betrieb sowie bei Fragen der Einstellung von Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchteten.
Das Bild: Freuten sich gemeinsam über die gelungene Veranstaltung: Rüdiger Neumeier (Jugendwerkstatt Felsberg), Steffen Rink (IQ Netzwerk Hessen), das Betreiberpaar des La Copa Silvia Naumann und Manfred Hannwacker, Susanne Asel (ProAbschluss und Wirtschaftsförde-rung Schwalm-Eder), Tatjana Grau-Becker (stellv. Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises), Landrat Winfried Becker und Lothar Vestweber (Arbeit und Bildung e.V.)