JESBERG. Eine geplante, aber den Einsatzkräften nicht bekanntgemachte Alarmübung fand am Samstag im DRK-Seniorenzentrum Kellerwald in Jesberg statt. Rund 90 Feuerwehrleute aus Jesberg, Borken, Bad Zwesten und Neuental waren im Einsatz. 25 Patienten mussten aus dem weitläufigen Gebäude evakuiert, betreut und das Feuer gelöscht werden. Die Einsatzleitung hatte Jesbergs Gemeindebrandinspektor Maik Schultz.
Nach dem Auslösen der Brandmeldeanlage benötigten die ersten Einsatzkräfte keine drei Minuten, um das Seniorenzentrum zu erreichen. Der Einsatzort war anhand der im Brandmeldezentrum vorhandenen Anzeigen schnell gefunden, die notwendige Laufkarte gezogen. Die erste Erkundung ergab eine starke Verrauchung im Obergeschoss des weitläufigen Gebäudes. Bis hierhin gab es nicht viel zu sehen und gefühlt verging eine Ewigkeit, bis die ersten Feuerwehrleute überhaupt mit ihrer Arbeit anfingen. Nicht so für den Einsatzleiter…
Ein guter Plan
Dem Plan von Schultz entsprechend, ist innerhalb der ersten Minuten ein durchdachtes und ruhiges Vorgehen nicht nur die Grundlage für eine gelungene Übung. „Was in den ersten Minuten schiefgeht, lässt sich hinterher nur sehr schwer korrigieren“, so der Gemeindebrandinspektor. Zunächst mussten die Raumordnung (das Abstellen der Fahrzeuge) und die Verantwortlichkeiten, das Bilden und Besetzen von Abschnitten mit den jeweiligen Abschnittsleitern, geklärt werden. Zeitgleich konnten sich die Atemschutztrupps für die Menschenrettung ausrüsten. So lief die Rettung der Bewohner bei Eintreffen der nachalarmierten Kräfte bereits auf Hochtouren, außerdem war am und um das Gebäude herum ausreichend Raum für die Brandbekämpfung und die Menschenrettung mit der Drehleiter. Die Grundlage für eine äußerst gelungene Übung war damit gelegt.
Fokus auf Menschenrettung
Die Bekämpfung des Brandes musste aufgrund der Menschenrettung hinten anstehen. Unter anderem hierfür wurden die laut Alarmplan vorgesehenen Feuerwehren nachalarmiert. Zehn Atemschutztrupps der Gemeinde Jesberg begaben sich teilweise zweifach in das Gebäude, um Personen aller Pflegestufen zu retten und im gegenüberliegenden Schloss einer Betreuung durch die Neuentaler Feuerwehrleute zuzuführen. Insgesamt waren 48 Atemschutzgeräteträger der vier Feuerwehren vor Ort. Bettlägerige Patienten wurden mit den unter den Matratzen vorhandenen Tragetüchern aus dem Seniorenzentrum getragen. Die Brandbekämpfung auf der Nordseite des Gebäudes übernahm die Feuerwehr Bad Zwesten. Für die fünf Personen, die von einem Balkon auf der Westseite gerettet werden sollten, war die Feuerwehr Borken mit der neuen Drehleiter zuständig. Dabei handelte es sich aus Sicherheitsgründen nicht um Bewohner des Hauses.
Positives Resümee
Nicht nur für den Einsatzleiter war es eine gute, in sehr wenigen Punkten auch lehrreicher Übung. Schwachstellen wurden gefunden, die, sollte es zu einem realen Einsatz kommen, erst gar nicht mehr entstehen. Schultz lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Heimleitung und dem Personal, das im Fall der Fälle eine enorme Verantwortung für die Bewohner des Seniorenzentrums trägt.
Vor Ort waren zudem Manfred Lau (Geschäftsführer des DRK Schwalm-Eder), Kreisbrandmeister Björn Nöchel und Jesbergs Bürgermeister Heiko Manz. (wal)
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